„Was ist jetzt zwischen euch?", erkundigte Bella sich auf der Fahrt nach Zürich bei Lena über die Situation zwischen ihr und Mark. Diese zuckte aber nur überfordert mit den Schultern, wusste gar nicht wo sie anfangen sollte. „Aber er ist in dich verliebt?", begann Bella also mit einer anderen Frage. Lenas Lächeln verriet ihr auch sofort die Antwort. „Jap", gab sie knapp zurück. „Ist doch schön", grinste Bella und stupste ihre Freundin sanft in die Seite. „Ja... ich weiß nicht", murmelte die jüngere. „Was weißt du nicht?", war deshalb Bellas nächste Frage. „Alles... er ist so... keine Ahnung, es ist einfach anders zwischen uns... aber gut anders... nur... ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll", versuchte Lena ihr Gefühlschaos in Worte zu fassen. Bella legte daraufhin einen Arm um die Schultern der Sängerin, die erstmal durchatmete. „Meinst du ich kann mich in ihn verlieben?", wollte sie wissen. Bella lachte etwas. „Das wirst du wohl rausfinden müssen. Vielleicht lädt er dich ja mal auf ein richtiges Date ein oder so. Kann ja sein, dass nur ein bisschen Romantik fehlt und es macht ‚Klick'", schlug sie vor. Lena nickte nachdenklich. „Oder es würde schon reichen, wenn du deinen Kopf ausstellst", fügte sie noch an, als sie bemerkte, wie Lenas Stirn immer noch in Falten lag. „Hab ich ja anscheinend schon, sonst wären wir nicht im Bett gelandet... mehrfach...", gab sie zurück, was Bella schmunzeln ließ. Das stimmte wohl. „Dann mach das einfach wieder. Also... nicht das mit dem Bett, sondern den Kopf aus. Scheint ja zu gehen", zwinkerte sie. Lena seufzte leise. „Hab ich versucht, dann hatten wir erst Streit und dann Sex bevor er mir gesagt hat, dass er sich in mich verliebt hat", fasste sie die letzten Tage zusammen. „Ihr hattet... gestern Abend? Bevor ihr geredet habt?", schlussfolgerte Bella, die ja von der Funkstille und dem Streit am Vortag wusste. „Ja... keine Ahnung, war vielleicht dumm", murmelte Lena verlegen. „Naja, wenn es sich richtig angefühlt hat und ihr jetzt immerhin nicht mehr streitet scheint es ja was Gutes gehabt zu haben", versuchte Bella ihre Freundin auf positive Gedanken zu bringen. Das klappte zum Glück auch so halbwegs, da dieser grade wieder einfiel, wie lieb und irgendwie süß Mark seitdem zu ihr war. Er gab sich wirklich Mühe, hatte sie das Gefühl. Als ihr dann der Kuss von vorhin wieder in den Kopf kam grinste sie sofort breit. „Was ist jetzt?", fragte Bella deshalb mit einem leisen Lachen, da es heute wirklich war, als könnte man Lenas Gesichtszügen beim Denken zusehen. „Er küsst so unglaublich gut", seufzte sie und bemerkte dann erst, dass sie ihren Gedanken ausgesprochen hatte. Wirklich peinlich war ihr das aber auch nicht. „Anscheinend nicht nur das, sonst wärt ihr nicht so oft im Bett gelandet", gab Bella frech zurück, was Lena aber nur mit einem kleinen Nicken und einem verlegenen Grinsen bestätigen konnte. „Lass dich drauf ein, hm? Du hast Angst ihn zu verlieren aber stell dir vor was ihr haben könntet, wenn du diese Angst überwindest", kam Bella dann wieder zum ernsteren Teil des Gesprächs zurück. „Du hast ja Recht aber das ist nicht so einfach", meinte Lena. „Das ist mir schon klar. Trotzdem würde ich gerne einmal von dir hören, dass du es wirklich willst. Vielleicht musst du es einfach mal aussprechen", schlug die andere vor. Lena nahm sich einen Moment. Irgendwie war das seltsam, es einfach nur zu sagen, um es zu sagen. „Ich... Okay, ich will's versuchen. Ich will mich... in ihn verlieben", brachte sie etwas umständlich hervor und spürte tatsächlich eine Erleichterung, als es draußen war. „Na dann. Wenn du nächste Woche in Berlin bist sind die Termine eh so gelegt, dass ihr euch sehen könnt, wegen eurer nicht ganz unerheblichen Scheinbeziehung. Nutzt das einfach", lächelte Bella. Tatsächlich hatte Lena diese Beziehung fast schon vergessen. Eigentlich war es ein komischer Gedanke, dass alle schon dachten, sie seien zusammen und jetzt erst sah es so aus, als würde das vielleicht wirklich passieren. „Das ist euer Vorteil Lena: Es ist schon öffentlich bevor es passiert ist. Was ich sagen will ist, dass es egal ist, wenn euch jemand zusammen sieht. Ihr könnt ohne Bedenken zusammen draußen rumlaufen und wenn es Fotos gibt, ist die Erklärung schon da", erklärte Bella grinsend die positive Seite dieser Beziehung, die lange genug hatte auf sich warten lassen. „Stimmt eigentlich", meinte Lena deshalb. Irgendwie war doch alles gar nicht so schwer, wie sie gedacht hatte. Die Zeit die sie brauchte, wollte Mark ihr geben. Wenn sie dafür zusammen etwas unternehmen würden, müssten sie sich keine Gedanken darum machen erkannt zu werden. Und außerdem: Sie wusste schon, dass er in sie verliebt war, brauchte also keine Angst zu haben, dass er es nicht ernst mit ihr meinte. In ihr kribbelte es ja auch schon deutlich, wenn sie zusammen waren. Darauf sollte sie sich konzentrieren. Keine Angst mehr davor haben, sondern sich darüber freuen. Dann konnte das vielleicht wirklich etwas werden.In Zürich angekommen ging's erstmal wieder in ein Hotel und dann aber direkt zum ersten kurzen Termin. Überhaupt hatte Lena die nächsten Tage wenig Zeit für sich aber irgendwie war das auch okay. Ab und zu schrieb sie mit Mark und auch wenn die Gespräche eher oberflächlich waren, war es nicht komisch zwischen ihnen. Etwa Mitte der Woche war es, als Lena abends allein im Hotelbett lag und darüber nachdachte, wie viel schöner es jetzt mit ihm wäre. Wenn Mark da wäre und sie sich an ihn kuscheln könnte. Seine Umarmungen waren immer so warm und vielleicht würde er sie nochmal so unglaublich sanft küssen. Sie vermisste seine Nähe und musste selbst darüber lächeln, weil das ja dafür sprach, dass sie sich durchaus in ihn verliebte. Jetzt grade, so über die paar Tage. Verlieben war bei ihr ohnehin immer schon ein Prozess gewesen. Es gab nicht den einen Moment, in dem plötzlich alles anders war. Lena hatte schon immer eher langsam immer mehr für eine Person empfunden und dann irgendwann gemerkt, dass es wohl wirklich Verliebtsein war. Allein, dass diese Entwicklung anscheinend grade losging erleichterte sie. Ja, sie konnte sich in ihn verlieben. „Irgendwie vermiss ich dich", schrieb sie ihm deshalb kurz, da sie das Bedürfnis hatte, ihm das zu sagen. Er sollte nicht tagelang in der Luft hängen und nicht wissen mit welcher Entscheidung Lena am Ende in Berlin ankäme. Nein, Mark durfte ruhig einen kleinen Vorgeschmack darauf bekommen, dass Lena sich immer mehr auf ihren kribbelnden Bauch verlassen konnte. „Ich dich auch", antwortete er auch relativ schnell. Eigentlich war es schon spät und sie hatte nicht mehr mit einer Antwort gerechnet. Jetzt aber lächelte sie zufrieden. „Darf ich dich zum Essen einladen wenn du zurück bist? Also nicht direkt den Tag, wenn du grade erst wieder zu Hause bist aber danach?", fragte er und war unendlich froh darüber, dass Lena aus der Ferne nicht wissen konnte, wie schwitzig seine Hände wurden während er auf ihre Antwort wartete. Sie freute sich einfach nur, dass er sie anscheinend grade auf ein Date einlud und grinste direkt breit. „Sehr gerne. Schreib mir einfach die Uhrzeit und wie teuer das Restaurant wird, damit ich weiß was ich anziehen muss", schrieb sie mit einem Zwinkern zurück. „Das werde ich, sobald ich reserviert habe", war seine Antwort. „Du solltest schlafen, hast doch morgen Termine", fügte er wenig später an. „Hast recht, du aber auch", antwortete sie schnell. „Dann schlaf gut und pass auf dich auf", meinte er. „Du auch, beides. Hab dich lieb", war ihre letzte Nachricht. Ob sie ihm das schon mal so direkt geschrieben oder gesagt hatte, wusste sie gar nicht aber es fühlte sich grade richtig an. „Ich dich auch", kam es prompt zurück bevor Mark offline ging. Seufzend legte auch Lena ihr Handy weg. Irgendwie hatte es gut getan nochmal mit ihm zu schreiben. Es war alles so verrückt und trotzdem fühlte es sich so richtig an. Dann konnte es nicht falsch sein oder? Dann musste es doch irgendwie gut werden.
Ward ihr schon mal verliebt? Und ist es eher ein Moment oder ein Prozess?
Ich (W/18) war tatsächlich noch nie verliebt.😅
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Your eyes tell a story
FanfictionLena und Mark waren seit längerem Single und noch viel länger beste Freunde. Beiden fiel es schwer, potenzielle neue Partner kennen zu lernen und ihnen Vertrauen zu schenken, da sie als Sänger im öffentlichen Leben standen und sich sowohl ihr Ruf, a...