Twnety-seven

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Lena war grade mit Bella in die Bahn gestiegen, um zurück nach Berlin zu fahren. Es war zwar schon Mittag aber Lena war nach der Woche doch ziemlich geschafft. Selbst heute Vormittag hatte sie noch zwei Termine gehabt und war dementsprechend früh aufgestanden. Sie fiel also müde in ihren Sitz und wartete eigentlich nur darauf, dass endlich alle sitzen würden, um dann die Augen zu schließen. Bella wusste natürlich, dass diese Woche sehr dicht geplant war aber so war es wenigstens möglich, dass sie die nächste Woche nur in Berlin bleiben würden. Auch danach mussten sie erstmal nicht mehr oft in andere Städte fahren. Irgendwann auf der Fahrt blinkte Lenas Handy auf, dass vor ihr auf dem kleinen Tisch lag. Eigentlich wollte Bella nicht drauf schauen aber da sie im Augenwinkel ‚Forsti' gelesen hatte, konnte sie sich nicht bremsen. „Morgen Abend. Ich hole dich um 19 Uhr ab und es darf ruhig etwas schicker sein", hatte er geschrieben und einen zwinkernden Smiley dahintergesetzt. Das klang sehr nach einem Date und Bella freute sich sofort für Lena, die davon nichts mitbekommen hatte, da sie noch immer schlief. Bella sah direkt in ihren Laptop und änderte die Zeiten fürs morgige Meeting von 16-18 Uhr auf 15-17 Uhr, sodass Lena danach noch etwas Zeit hätte. Der Kalender war für alle einsehbar, die am Meeting teilnehmen würden, weshalb die Änderung direkt jeder bemerken sollte.

Als sie kurz vor dem Berliner Bahnhof waren wachte Lena langsam wieder auf. Ihr Gähnen sah für Bella, selbst nach der nicht unbedingt kurzen Zeit, die sie zusammen arbeiteten, immer noch niedlich aus. „Schau mal auf dein Handy", forderte Bella sie lächelnd auf. Verwundert tat Lena was ihre Assistentin und Freundin sagte und sah natürlich sofort die Nachricht von Mark. Ihr Grinsen wurde direkt immer breiter, was Bella zufrieden bemerkte. „Ich hab das Meeting morgen Abend eine Stunde vorgezogen, sag zu", meinte sie dann. „Danke", murmelte Lena und tippte schnell eine Antwort an Mark. „Wieso ließt du meine Nachrichten?", wollte sie dann aber von ihrer Freundin wissen, auch wenn sie das nicht so schlimm fand. „War Zufall. Als ich Marks Namen gelesen habe konnte ich nicht anders", gab Bella ehrlich zu, woraufhin Lena nur leise lachte. „Weißt du schon was du anziehst?", wollte die ältere der beiden dann neugierig wissen. Irgendwie war sie selbst ein bisschen aufgeregt. Es kam ja nicht mehr oft vor, dass eine so gute Freundin einfach so auf ein richtiges Date eingeladen wurde. Lena dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. „Hilfst du mir?", fragte sie dann und freute sich wie ein Teenager darauf, mit ihrer Freundin ein passendes Outfit rauszusuchen. Jetzt war sie jedenfalls wieder wach.

Als die Frauen dann am Bahnhof ankamen fuhren sie zusammen zu Lenas Wohnung. Sie wollten direkt jetzt noch ein Kleid raussuchen, da jetzt noch mehr Zeit dafür war als morgen. „Ist das nicht zu viel?", fragte Lena als Bella ein relativ typisches „kleines Schwarzes" aus dem Schrank nahm, dass aber einen relativ weiten Ausschnitt hatte. „Wieso? Ist zwar ein tiefer Ausschnitt aber dafür ein schmaler. Außerdem kennt er dich sowieso nackt", grinste Bella frech. „Ja... ich meine nur... wirkt das nicht ein bisschen billig in so einem schicken Restaurant...", gab Lena zu bedenken. „Das finde ich zwar nicht, weil ich das Kleid glaub ich noch an dir kenne und es alles andere als billig aussieht aber wenn du dich damit nicht wohl fühlst, dann finden wir was anderes", meinte Bella sofort. „Ich... ich probiere es einfach mal an", sagte Lena dann doch, nahm Bella das Kleid ab und zog sich um. Der schwarze Stoff lag recht eng an und betonte, zusätzlich zum Ausschnitt, damit noch ihre Taille. „Uhhhh!" meinte Bella sofort. „Ja? Also, ja aber okay für so einen Abend?", wollte Lena sichergehen. „Auch wenn ich nicht weiß, was ‚so ein Abend' sein soll: Für ein Date in einem feinen Restaurant ist das mehr als okay", bestärkte Bella ihre Freundin. Eigentlich mochte sie das Kleid ja auch aber irgendwie hatte sie das Bedürfnis, dass alles Perfekt wäre. „Dann such dir morgen noch hübsche Unterwäsche aus und Schmuck, dann wird das schon", meinte Bella noch. „Wir wollten eigentlich erst nochmal reden, ob wir... naja, ob wir weiter Sex haben, obwohl wir noch gar nicht wissen, was das mit uns wird", erklärte Lena aber. „Und einen BH kann ich unter dem Kleid eh nicht anziehen", fügte sie noch an. „Schaden kann's nicht. Man weiß ja nie was kommt", bleib Bella grinsend bei ihrer Meinung. „Ich mach das morgen wie ich denke", seufzte Lena schmunzelnd, die natürlich verstand, dass Bella nur Spaß daran hatte sie ein bisschen zu necken. Erstmal verabschiedeten sich die beiden dann aber für heute und Lena nutzte den Rest des Tages nur noch, um Kiwi von der Sitterin zu holen und sich einen entspannten Abend zu machen. Mit bestellter Pizza, einer guten Serie und allem, was eben so dazu gehörte.

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