Schließlich hatten Lena und Mark ihre Burger aufgegessen und nahmen sich nur ab und zu mal etwas von ihren Pommes. Sie waren seit über einer Stunde hier und fast genauso lange in ein lockeres, irgendwie total schönes Gespräch vertieft. Dass sie in diesem Laden auch mit der Zeit nicht weniger auffielen, war völlig unwichtig. Eigentlich eher elegant in Anzug und Kleid aber mit von den Pommes fettigen Fingern und ab und zu von schlürfenden Geräuschen von einem ihrer Cola-Becher unterbrochen, war es einfach ein skurriles Bild, selbst wenn sie nicht erkannt wurden. „Puh, jetzt bin ich satt", seufzte Lena irgendwann, lehnte sich zurück und sah automatisch kurz auf ihren, jetzt logischerweise etwas volleren, Bauch runter. Mark bemerkte das schmunzelnd. „Man sieht's dir nicht an", meinte er zwinkernd, was sie ebenfalls schmunzeln ließ, da sie wusste, dass er ihren Blick bemerkt hatte. „Und selbst wenn", gab sie nur schulterzuckend zurück.Grade wollte Mark noch etwas sagen, da torkelte ein definitiv betrunkener Mann in den Laden und schrie völlig grundlos, irgendetwas unverständliches in den Raum. So laut, dass Lena kurz erschrocken zusammenzuckte, bevor sie, wie so ziemlich alle anderen, dem Mann ihren Blick zuwandte. Dieser stützte sich mittlerweile am nächstbesten Tisch ab und warf kurz darauf einige, der darauf stehenden Dinge auf den Boden. Das Scheppern einer Metallschale, ließ erneut alle zusammenzucken, woraufhin Mark und Lena sich kurz vielsagend ansahen. Erneut schrie er irgendwas durch die Gegend, was aber niemand verstand. Mittlerweile war ein Mitarbeiter aus der Küche nach vorn gekommen, um den Mann rauszuschicken, doch dieser stieß ihn zur Seite. Irgendwie schien er sehr wütend und nicht unbedingt leicht aufzuhalten. Etwas unwohl fühlten sich Lena und Mark mittlerweile schon. Automatisch sank Lena auf der Bank an der Wand, auf der sie saß, etwas in sich zusammen, als würde sie so weniger auffallen. Marks Augen lagen unablässig auf dem Betrunkenen, der mittlerweile von drei anderen Gästen umgeben war. Es war offensichtlich keine leichte Aufgabe, den Mann wieder raus zu begleiten. Mark war mittlerweile drauf und dran aufzustehen, um zu helfen, da griff Lena nach seiner Hand, die auf dem Tisch lag, um ihn davon abzubringen. „Die machen das schon", meinte sie. Ihm war klar, dass sie sich ein bisschen Sorgen um ihn machte und irgendwie war das ganz süß.
Im selben Moment hatten es die anderen Gäste und der eine Mitarbeiter zum Glück geschafft, den ungebetenen Gast wieder vor die Tür zu befördern und diese geschlossen zu halten, bis er außer Reichweite war. „Sollen wir auch langsam gehen?", fragte Lena wenig später, die sich immer noch sichtlich unwohl fühlte. „Klar. Dann bezahle ich vorne an der Theke, das geht schneller", meinte Mark sofort und half Lena nach dem Aufstehen noch in ihren Mantel, bevor sie nach vorne gingen. Kurz darauf standen sie dann wieder auf dem Fußweg und machten sich auf den Weg, die Straße rauf. „Vielleicht hätten wir doch nicht in diesen Laden gehen sollen", seufzte Mark, woraufhin Lena sofort aufsah. „Quatsch! Kann ja keiner wissen, dass dieser Typ da rein kommt. Und der Burger war einfach mal nötig", gab sie schmunzelnd zurück. Sofort war auch sein Lächeln zurück. „Wir vergessen den Typ einfach und der Rest... Ich hab's ja schon Mal gesagt: So ein Date hatte ich noch nie und das meine ich nur positiv", fügte sie hinzu und spürte dann zufrieden, wie sein Arm sich etwas fester um sie legte. „Das freut mich", gab er nur zurück, wusste gar nichts anderes zu sagen.
Zurück beim anderen Restaurant, stiegen beide in Marks Auto. Bevor er losfahren konnte griff Lena nach seiner Hand. Sofort ging sein Blick zu ihr und sie sahen sich einen Moment an. „Wir... wollten ja nochmal reden", begann sie vorsichtig. Ihr war grade aufgefallen, wie sie sich ein wenig nach einem Kuss sehnte und dann hatte sie sich erinnert, dass sie ja darüber noch sprechen wollten. Tatsächlich war auch Mark direkt klar, wovon sie sprach, weshalb ihm plötzlich ziemlich warm wurde. „Und... also... weißt du... wie du darüber denkst", stotterte er und vermied es, sie anzusehen. „Naja... irgendwie... also was Küsse angeht... finde ich, sollten wir... das halt in der Situation entscheiden... halt wie wir uns fühlen", gab Lena schließlich, ebenfalls etwas unsicher zurück. Sein darauffolgendes Nicken erleichterte sie irgendwie. „Und... sonst?", murmelte er. Beide hassten es grade, so rumzustottern und nicht einfach normal reden zu können. Sie fühlten sich wie Teenager, die sich nicht trauten, offen über Sex zu reden, dabei lag das viel mehr daran, dass keiner den anderen verletzen wollte. „Also... Naja, ich... ich fand es immer schön und... solange zwischen uns alles gut ist, kann es die Gefühle ja vielleicht sogar... halt größer machen", fasste sie ihre Gedanken zusammen. Von der Seite hatte Mark es irgendwie noch gar nicht betrachtet aber sie hatte ja recht. Es lief ja alles in eine sehr gute Richtung und wenn es sich gut anfühlte, könnte es das zwischen ihnen ja tatsächlich noch besser machen. „Also, das ist nur meine Meinung", fügte Lena schließlich hinzu, da Mark seit einer Weile schwieg. „Nein, du... ich glaub, du hast Recht", sagte er dann schnell und versuchte einmal, sich durch ein tiefes Durchatmen zu beruhigen.
„Wahrscheinlich wollte ich nur darüber reden, weil ich mal wieder versucht hab, meine Gefühle durch Grenzen zu sortieren", kam es plötzlich von ihm, wobei er aber so leise war, dass sie Mühe hatte, ihn zu verstehen. Trotzdem war sie überrascht davon, wie ehrlich er wohl grade zu ihr war. Und irgendwie klang er traurig dabei. „Hey", versuchte sie ihn dazu zu bringen, sie anzusehen, erhielt aber nur einen vorsichtigen Blick. Schließlich legte sie eine Hand an seine Wange und drehte ihn zu sich, um ihn kurz anzulächeln und ihm dann näher zu kommen. „Du bist schon gut so wie du bist", hauchte sie noch gegen seine Lippen, bevor sie ihre dann darauf legte. Er brauchte einen Moment, ihre Worte zu verarbeiten, erwiderte dann aber den sanften Kuss umso inniger. Ihre Lippen zu spüren war jedes Mal schöner und die Wärme, die ihn durchflutete, jedes Mal stärker. Er hatte ihr nicht nur einmal gesagt, dass sie gut so war, wie sie war aber dass sie ihm das zurückgab, war wohl noch nie vorgekommen. Nicht weil sie das nicht wollte, sondern weil es nie eine Situation gegeben hatte, in der sie das Gefühl hatte, er sollte diese Worte einfach mal hören. Bis jetzt. Sie kamen sich wirklich immer näher. Nicht nur körperlich, sondern einfach insgesamt. Als sie sich irgendwann aus diesem Kuss lösten, sahen sie sich auch weiterhin einige Sekunden nur an. Ihr Blick gab ihm unendlich viel in diesem Moment und Lena fand nicht weniger Wärme in seinem. „Es war ein sehr schöner Abend", lächelte sie schließlich. Sofort nickte Mark. „Das stimmt", gab er zurück bevor sie dann doch ihre Blicke voneinander lösen mussten, damit er sie nach Hause fahren konnte.
Da wurde das Date wohl gestört... aber das scheint sie ja beide nur kurz gestört zu haben☺️
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Your eyes tell a story
FanfictionLena und Mark waren seit längerem Single und noch viel länger beste Freunde. Beiden fiel es schwer, potenzielle neue Partner kennen zu lernen und ihnen Vertrauen zu schenken, da sie als Sänger im öffentlichen Leben standen und sich sowohl ihr Ruf, a...