Eighteen

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Als Bella Lena am nächsten Tag fragte, was bei dem Gespräch mit Mark rausgekommen war, bekam sie genau die Antwort mit der sie gerechnet hatte: Ja, sie hatten miteinander gesprochen aber eine Entscheidung bezüglich der Scheinbeziehung gab es nicht. Dass Lena nicht so richtig wusste, was sie selber darüber denken sollte, sah ihre Freundin ihr zusätzlich sofort an. „Du willst gar nicht, dass ihr nicht mehr zusammen seid oder?", fragte Bella deshalb. „Wir sind nicht zusammen", gab Lena sofort zurück. Die ältere hob nur abwehrend die Hände. „Du weißt was ich meine", fügte sie dann hinzu. Lena seufzte nur und zuckte mit den Schultern. Dass Bella nichts mehr sagte, sondern ihr Zeit gab, machte sie irgendwie dankbar. „Irgendwie weiß ich es selbst nicht so richtig", erklärte sie ihrer Freundin dann doch. „Dann frag ihn, ob er dir ein bisschen Zeit gibt", meinte Bella schlicht. „Um über eine Beziehung nachzudenken, die keine ist? Ich komm mir eh schon so doof vor, dass wir das nicht einfach geklärt haben", redete Lena weiter und sah dabei fast ein bisschen beschämt auf ihre Hände. „Und ich will ihm nicht im Weg stehen", fügte sie noch an. „Wobei denn im Weg stehen?", fragte Bella verwundert. Eigentlich hatte sie nicht gedacht, dass Mark ernsthaft vorhatte, der Öffentlichkeit eine Trennung bekanntzugeben. „Du weißt von nichts aber er... er meinte gestern, er ist verliebt", erklärte Lena. Jetzt schwieg Bella. Was sollte sie auch dazu sagen? Lena machte nicht den Eindruck, als wüsste sie mehr darüber und Bellas eigene Vermutung würde sie nur noch mehr verwirren. Sie wollte sich nicht zu sehr einmischen. „Ach Leni... Und du kannst ihn nicht gehen lassen, hm?", wollte sie vorsichtig wissen, wie es denn in ihr nun wirklich aussah. Jedoch erhielt sie nur ein erneutes Schulterzucken als Antwort. „Ich rufe ihn nachher an und sag ihm, dass wir es beenden können. Ich hab nicht das Recht, ihn von irgendwas abzuhalten", beschloss sie dann aber. „Schlaf eine Nacht drüber, okay? Und verfallt jetzt nicht in Funkstille, nur weil es grad ein bisschen komisch ist. Davon wird es nicht besser und eigentlich bin ich mir ziemlich sicher, dass ihr das wieder hinbekommt", bat Bella sie jedoch. Diese nickte daraufhin und dann begannen beide endlich zu arbeiten.

Tatsächlich nahm sie sich dann den Nachmittag Zeit, um über die Situation nachzudenken, während sie mit Kiwi rausging. Am nächsten Tag erhielt sie dann etwas überraschend eine Nachricht von Mark, mit der Frage, ob sie sich am Abend treffen könnten. Er hatte lange gehadert, ob er das wirklich fragen sollte aber irgendwie musste sich diese Situation ja auflösen lassen und das würde sicher nicht funktionieren, wenn sie nicht darüber redeten. Also fuhr er am Abend zu ihr, da sie zugesagt hatte. Die Begrüßung war ein bisschen steif aber nach ein paar Minuten wurden sie beide etwas lockerer. Sie mussten sich nichts beweisen und das war gut so. Das gemeinsame Kochen war jedenfalls lustig wie immer. Mark spürte zwar das Kribbeln, was ihm solche Sorgen machte aber er hatte beschlossen sich heute nicht so viele Gedanken zu machen. Er war ja hier, damit sie die Situation klären konnten und er sich in den nächsten Wochen etwas mehr mit sich beschäftigen könnte. Lena bemerkte plötzlich, als Mark sie sanft mit der Hüfte beiseite schubste und dabei schelmisch grinste, ebenfalls, dass ihr ganz warm wurde. Erstmal schob sie den Gedanken aber nur beiseite und konzentrierte sich aufs Kochen.

Dass er aber auch eine sexuelle Anziehung auf sie hatte war ja nichts Neues und so konnte sie sich nicht dagegen wehren, ihn immer mal wieder unauffällig zu beobachten. Er sah irgendwie unverschämt gut aus in diesem Hemd. Warum hatte er sich überhaupt so schick gemacht? Es störte sie jedenfalls nicht. Auch Mark musterte sie aber ab und zu und auch wenn er wusste, dass er sich ein bisschen verliebt hatte und er das eigentlich nicht zulassen wollte, konnte er seine Gedanken nur schwer davon abbringen, immer wieder festzustellen, wie schön sie einfach war. Sie hatten sich eigentlich gar nicht so lange nicht gesehen und doch hatte er nicht nur einen verliebten Drang, ihr näher zu kommen, sondern auch einen sexuellen. Dass andere an seiner Stelle vielleicht nicht die Vernunft besaßen, die Finger bei sich zu behalten war ihm klar und grade deshalb tat er es, auch wenn sie wohl nichts dagegen gehabt hätte nach den letzten Monaten, in denen sie sich ja durchaus ein paar Mal näher gekommen waren, als es die Vernunft vielleicht zulassen sollte. Erstmal setzten sie sich dann aber zum Essen an den Tisch und beschlossen sich später zum Reden ins Wohnzimmer zu begeben.

Als sie dann da saßen war es erstmal still. „Mark, ich will dir nicht im Weg stehen. Du hast wahrscheinlich sowieso Recht und wir sollten aufhören alle anzulügen", meinte Lena dann recht selbstbewusst. Dass sie nun doch so schnell damit einverstanden war überraschte Mark ein bisschen. „O-okay. Ähm... danke", murmelte er, weil er sich nicht sicher war, ob das ein Grund war sich zu bedanken. Lena lächelte nur möglichst echt und doch fiel ihm auf, dass es in ihr nicht ganz so glücklich aussah. „Wäre es denn okay, wenn wir uns trotzdem ab und zu treffen, auch in Cafés oder so, damit der Presse wenigstens ein bisschen der Grund genommen ist, zu behaupten, wie hätten uns zerstritten?", schlug Lena irgendwann vor. Sie wollte den riesigen Presseaufschrei wenigstens ein wenig eindämmen und irgendwie mochte sie ihn auch nicht so viel seltener sehen, als die Wochen zuvor. Sie hatte sich einfach daran gewöhnt sich mit ihm zu verabreden und ihn zu sehen. Kurz musste Mark schlucken. Das passte nicht so ganz zu dem Plan, erstmal ein bisschen Abstand zu gewinnen, damit die Gefühle sich beruhigten. Trotzdem konnte er sie auch nicht so wegstoßen, weshalb er zustimmte. „Aber.. wir... also wir sollten nicht mehr...", stotterte er und hasste es grade, nicht einfach normale Sätze sprechen zu können. „Wir sollten keinen Sex haben, das ist schon klar. Wenn du verliebt bist, solltest du vielleicht nicht mit deiner besten Freundin schlafen", meinte Lena mit einem kleinen Schmunzeln. Dabei spürte sie plötzlich diesen komischen Schmerz in der Brust. Lag es daran, dass sie nicht mehr miteinander ins Bett gehen würden oder an dem „Beste Freundin"-Ding? Mark taten ihre Worte umso mehr weh, schließlich war er in sie verliebt und nicht in irgendwen sonst. Trotzdem war es ja richtig, was sie sagte. Also nickte er mit einem kleinen Lächeln, das ihm etwas schwer fiel, zurück. Das war also erstmal die Lösung: Keinen Sex mehr, die Scheinbeziehung beenden, der Presse aber trotzdem zeigen, dass sie noch Freunde waren und die Gefühle loswerden, die er spürte. Der letzte Punkt war nur auf Marks Liste und darauf wohl der schwerste. Auf Lenas Liste stand an der Stelle, dass sie verstehen musste, was überhaupt grade in ihr vorging und auch das wäre wohl nicht so einfach. Für heute war das aber der beste Plan und so verabschiedeten sie sich bald mit dem Plan im Kopf und dem Vorhaben, ihren Managements am nächsten Tag die Aufgabe zu geben, die Trennung zu veröffentlichen.

Ist das jetzt eine Lösung? Und kann Mark so trotzdem genug Distanz schaffen, um seine Gefühle zu beruhigen? Was denkt ihr?

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