Mark kam relativ pünktlich im Studio an, hatte nach dem Abend, der Nacht und dem Morgen mit Lena immer noch ein breites Grinsen im Gesicht. „Guten Morgen!", flötete er beim Eintreten und ließ Nitti überrascht aufschauen. „Na du strahlst ja", gab er deshalb schmunzelnd zurück. Warum brauchte er schon gar nicht mehr fragen, denn als Mark seine Jacke auszog und so sein Shirt etwas mehr seiner Schultern freilegte, konnte Nitti deutliche Kratzspuren am Körper seines Kumpels sehen. „Was?", fragte Mark deshalb verwundert, als er Nittis Blick bemerkte. „Hast du neuerdings eine Raubkatze zu Hause oder ist die Erklärung für die Kratzer auf deinem Rücken, die, die ich mir denke?", grinste dieser nur. Sofort wurde Mark rot und er kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. „Raubkatze", antwortete er schließlich leicht scherzend. Nitti konnte gar nicht anders, als darüber zu lachen. „Hast du Lena grade als Raubkatze bezeichnet? Wenn ich ihr das erzähle...", lachte er. Auch Mark lachte mit.„Wer erzählt was?", platzte Ralf in den Raum rein. „Ach nichts", lachte Nitti nur und Mark zog sich einfach seine Jeansjacke wieder über. Ralf war immer der vernünftigste der drei und gleichzeitig waren seine Sprüche zu sowas immer die fiesesten, wenn auch oft die lustigsten. Trotzdem war Mark seinem Kumpel dankbar und sie fingen einfach an zu arbeiten. Im Endeffekt konnte Mark aber auch nicht den ganzen Tag mit Jacke da sitzen, weshalb es irgendwann auch Ralf klar war, worüber die beiden geredet hatten, als er reingekommen war. Und so musste Mark sich doch noch ein paar Sprüche anhören.
Bei Lena im Studio lief es heute eigentlich auch gut aber ihr Lauf wurde schließlich unterbrochen, da sie noch ins Büro musste. Auch dort lief aber alles so gut und schnell, dass sie überraschend früh fertig waren. Zumal Bella heute Abend mit ihrem Freund ins Kino wollte. Lena stieg also ins Auto und schnappte sich ihr Handy. „Bist du noch im Studio?", schrieb sie Mark. Da sie keine Antwort bekam, fuhr sie einfach mal los. Auf dem Weg holte sie noch ein einigermaßen gesundes Abendessen, sodass sie mit vollen Händen an Marks Studiotür klingelte. Kiwi wartete geduldig neben ihr bis die Tür auf ging und sie ins Treppenhaus treten konnten. Heute mal mit dem Fahrstuhl, da sie so viel Kram dabei hatte. Oben angekommen stand Nitti in der Tür und nahm ihr sofort ein paar Sachen ab.
„Marek! Deine Raubkatze hat Abendessen mitgebracht!", rief er hinter sich in den Raum. Verwirrt sah Lena ihn an, musste aber schon grinsen, ohne zu wissen, woher dieser Spitzname überhaupt kam. Sofort kam Mark aber angelaufen und begrüßte Lena mit einer Umarmung. Vor Nitti oder überhaupt anderen wussten beide nicht so recht, ob sie sich mit einem Kuss begrüßen sollten. Dafür nahm Mark ihr sofort die letzten Sachen ab, sodass alle wieder richtig reinkommen konnten. Auch in Ralfs Gesicht lag heute irgendwie ein freches Grinsen, was Lena immer noch ein bisschen verwirrte. Erstmal setzten sich aber alle und jeder bekam sein Essen, worüber sich die Männer auch sichtlich freuten.
„Kann mir jetzt jemand sagen, wieso ich als Raubkatze angekündigt werde?", fragte Lena dann einfach, während alle ihr Essen auspackten. Sofort musste Nitti lachen und auch Ralf giggelte während Mark verlegen schmunzelnd auf seine Schulter deutete und das Shirt etwas zur Seite zog. Einen Moment brauchte es, bis Lena den Zusammenhang der Kratzer mit ihrem neuen Spitznamen erkannte aber dann wurde sie ein bisschen verlegen. „Guten Hunger", brach Ralf Sekunden später die entstandene, etwas peinliche Stille und Lena war ihm sehr dankbar dafür. Es war ihr ein bisschen unangenehm, dass Marks Kumpels und Mitarbeiter das gesehen hatten und jetzt wohl oder übel einen Eindruck von ihrer letzten Nacht hatten. Andererseits musste ihr das eigentlich nicht peinlich sein und irgendwie war es ja auch lustig. Die drei aßen also ihr Abendessen und quatschten über dies und das. „Kätzchen, gibst du mir mal die Taschentücher?", sprach Mark Lena grinsend an. Mit empörtem Blick kam sie seiner Bitte nach und musste selbst ein bisschen lachen, wie auch Nitti und Ralf. „Wehe du nennst mich ein Mal so, wenn jemand anderes dabei ist!", mahnte sie trotzdem was Mark noch etwas lauter lachen ließ, während er sich die bekleckerten Finger mit einem Taschentuch abwischte. „Mal schauen", antwortete er dann frech und erhielt sofort einen Schlag gegen den Oberarm von Lena.
Bis die Männer dann fertig mit ihrer Arbeit waren, blieb Lena noch da und sah und hörte zu. Kiwi döste die ganze Zeit auf dem Boden bis irgendwann alle aufstanden. Dann hob auch die Hündin den Kopf und folgte den Zweibeinern Richtung Tür. „Kommst du noch mit?", fragte Mark sie leise beim Rausgehen. Lächelnd nickte sie ihm zu, stieg aber logischerweise erstmal mit Kiwi in ihr Auto. Mark fuhr schließlich mit seinem voraus und Lena folgte ihm zu seiner Wohnung. Auf Kiwis Drängeln gingen sie erst noch ein kleines Stück mit ihr, bevor sie dann in seiner Wohnung verschwanden.
Sie kuschelten sich aufs Sofa und starteten irgendeine Serie. „Gestern Abend war sehr schön", murmelte Lena irgendwann verträumt. „Das stimmt, auch wenn ich heute keinen Rucksack hätte tragen können, du kleine Raubkatze", gab Mark schmunzelnd zurück und pikste sie sanft in die Seite, weshalb sie schrill auflachte. „Sorry", schmunzelte sie und bemerkte mit vorfreudigem Kribbeln, wie er sich weiter zu ihr lehnte. „Ich lass mich von keiner Katze lieber kratzen", nuschelte er noch gegen ihre Lippen, bevor er sie küsste. „Vielleicht sollten wir das nicht machen, wenn wir am nächsten Tag Termine haben", schmunzelte sie. „Vielleicht solltest du einfach deine Fingernägel schneiden oder sie mir nicht ganz so offensichtlich in die Schultern drücken", gab er zurück und grinste sie schief an. „Ich werd mir Mühe geben", lächelte sie und zog ihn zu einem weiteren Kuss heran.
„Leni...?", begann er dann und wurde ein wenig nervös, als er merkte, was er gleich fragen wollte. „Hm?", gab sie ihm zu verstehen, dass sie zuhörte. „Ähm... also... sind... sind wir eigentlich zusammen?", fragte er unsicher. Sie war überrascht von dieser Fragte, hatte irgendwie gar nicht darüber nachgedacht. Schließlich waren sie offiziell sowieso zusammen und alles, was sich noch ändern müsste, war das zwischen ihnen. „Wir...", stotterte sie. „Schon gut", meinte er nur und stand etwas peinlich berührt auf. Es war zu früh. Sie wollte das noch nicht. Kurz sah sie ihm nach, wie er auf den Balkon ging, bevor sie ihm schnell folgte und sich an ihn schmiegte. „Ich denke, wir sind zusammen", flüsterte sie und war erleichtert, als er sich umdrehte und die Arme um sie schloss. „Wenn das zu früh ist...", begann er, wurde aber von ihrem energischen Kopfschütteln unterbrochen. „Nein. Ich... war nur ein bisschen überrascht von der Frage", gab sie zu und schmunzelte. „Ich auch", gab er ebenfalls zu, was sie leise lachen ließ. Von ihrer Lache angezogen, musste er sie einfach küssen. Jetzt waren sie also wirklich zusammen. Offiziell und privat.
Jetzt ist er mit einer Raubkatze zusammen...😉
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Your eyes tell a story
FanfictionLena und Mark waren seit längerem Single und noch viel länger beste Freunde. Beiden fiel es schwer, potenzielle neue Partner kennen zu lernen und ihnen Vertrauen zu schenken, da sie als Sänger im öffentlichen Leben standen und sich sowohl ihr Ruf, a...