72. (K)eine geglückte Mission

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Ich war Thomas Beispiel gefolgt und half nun dabei, Ketten an den Wagon an zu legen. Mit eben diesen Ketten, würden wir den ganzen Wagon zu unserem Versteck bringen. Hoffentlich hatte der Rest des Planes, den wir uns ausgedacht haben, auch geklappt.

Schnell machte ich den großen Karabinerhaken zu und guckte dann zu Vince und Thomas, die ebenfalls auf dem Wagon saßen. Thomas saß mir gegenüber und schaute gerade runter auf den Boden. „Newt! Wie sieht's aus!" brüllte er zu ihm herunter. Er musste brüllen, da das Geräusch des Feuers auf Metall zu laut war.

„Hetz mich nicht." hörte ich bloß Newt sagen. Ich musste kichern und schaute dann wieder zu den W.C.K.D Soldaten, die schon viel näher waren.

„Ähm Joyce?!" rief plötzlich Newt. „Du, da kommen ein paar Soldaten." Diesmal rief ich. „Schon gesehen! Kümmer' mich darum." Geschwind schnappte ich mir mein Gewehr, als schon die erste Kugel direkt neben mir ins Metall geschossen wurde. „Na warte." flüsterte ich, legte die Waffe an, zielte und schoss auf die Wache. Ich konnte förmlich von der Entfernung das aufstöhnen hören. Irgendwie machte das Spaß.... Ok, nein. Das ist wirklich was ernstes.

Die Soldaten, es waren genau 6, hatten sich mittlerweile hingekniet und schossen auch als Formation auf uns. Thomas hatte ebenso wie ich sich eine Pistole geschnappt und schoss auch auf sie.

Vince rutschte neben mir auf den Boden und hangelte sich dann an dem Zug herunter.

„Newt! Jetzt komm hoch!" hetzte Thomas ihn wieder. „Hab's gleich!" antwortete Newt mit richtig genervter Stimme. Vince stand jetzt unten auf dem Boden und schoss ebenfalls auf die Wachen, während er langsam nach hinten ging. Ich schoss auch einfach weiter, in der Hoffnung, jemanden zu treffen. Da! Wieder hatte ich einen getroffen. Dieses Mal ins Bein. „NEWT! LOS!" brüllte plötzlich Vince von unten.

Thomas und ich lagen mittlerweile weiter hinten auf dem Dach und schossen auf die Wachen. Ich hoffe Newt kommt gleich mal hinauf. Langsam mache ich mir nämlich sorgen, da alles ganz schön eng wirkt.

„Wo bleiben die denn?" ertönte plötzlich die Stimme von Newt neben mir, weshalb ich zusammen zuckte. Na endlich. „Keine Ahnung." antworte Thomas auf die Frage. Newt gab noch eine Anweisung an die anderen Jungs, die ebenfalls beim Abtrennen der Verriegelungen geholfen haben. Sie sollten mit auf den Wagon kommen um außer Schussweite zukommen.

Plötzlich fiel mir etwas auf. „Oh kann doch nicht wahr sein." sagte ich genervt. „Was ist denn!?" fragte Thomas während er weiter schoss. „3.....2.....1..... Keine Munition mehr." sagte ich und kramte sofort in meinen Taschen nach einer weiteren Packung Munition. „Du hast dir echt nichts zum Nachladen eingepackt?!" fragte mein Bruder mich säuerlich. „Kann doch keiner wissen, dass es so lange dauert." murmelte ich und schaute ihn ernst an. Thomas stöhnte bloß auf und schoss weiter.

Auf einmal setzte ein Dröhnen über uns ein. Wir guckten gen Himmel und sahen dort, eine der riesigen Drohnen von W.C.K.D am Himmel fliegen. Sehr gut! Brenda, Jorge und Pfanne hatten es geschafft. Ihre Aufgabe war es nämlich gewesen, den Lufttrupp ihres Schiffes zu berauben und dann zu uns her fliegen, damit sie uns abholen konnten. Daher auch die Ketten am Wagon. Sofort war der Ärger verflogen.

Die Bodenluken gingen auf und zum Vorschein kam ein riesiger metallischer Haken. Er kam immer näher auf und zu, bis er in der Luft anhielt. „Kommt schon!" sagte Thomas gehen den Lärm. „Etwas tiefer!" rief Newt. Mit einem Satz sprang Thomas hoch und zerrte den Haken zu sich herunter. Newt griff ebenfalls danach und zusammen hielten sie ihn fest.

Mit aller Kraft wuchtete ich den letzten Metallring der Kette hoch und zog ihn über den Haken. „Alles klar! HOCH!" brüllte ich hinauf zum Schiff, während Thomas und Newt eine Handbewegung nach oben machten.

Die Propeller des Luftschiffes wirbelten umher und brachten somit sich selbst und ebenso den Wagon langsam Richtung Himmel.

Aber wo war Vince? „Vince?" rief ich und beugte mich über den Rand und starrte nach unten. „Na komm schon! Rauf mit dir!" rief ich zu ihm herunter. Bald würde nämlich das Luftschiff so hoch sein, dass es uns mit ziehen würde. Und dann würde Vince nicht mehr ganz so einfach auf den Wagon kommen. Plötzlich knarzte es, als die Ketten sich durchdrückten und stramm wurden. „Jetzt Vince!" Brüllte Thomas, der aufgepasst hatte, das keiner nach uns schießen konnte. Ich guckte erneut über den Rand und konnte sehen, wie Vince an einer Seiten Leiter hinauf krabbelte.

Ich stellte mich nun auch wie Thomas und Newt hin. Allerdings etwas weiter hinten, da ich ja bekanntlich keine Waffe mehr mit Munition hatte. Thomas hingegen schoss weiter auf die Wachen, die ziemlich verdutzt zu uns hoch schauten. Das Schiff setzte sich in Bewegung, während wir anderen, mit Wind in den Haaren, noch immer auf dem Wagon standen und hofften, dass wir nicht vom Wind runter gekickt werden.

„WOHO!" rief plötzlich Thomas auf und riss seine Hand in die Luft. Newt und ich taten es ihm gleich und lachten glücklich auf. Unsere Mission war glücklich ausgegangen. Ich stellte mich neben Thomas und klopfte ihm auf den Rücken. „Schau. Hat doch alles soweit gut funktioniert. Auch ohne weitere Munition. Jetzt befreien wir Minho aus diesen Kack Wagon und alles wird gut." sagte ich schmunzelnd und fing ein leichtes Grinsen meines Bruders ein. „Du hast recht. Jetzt haben wir Minho und können endlich verschwinden." sagte er.

Grinsend trat ich zu Newt und schlang meine Arme um seinen Nacken und drückte ihm einen leidenschaftlichen Kuss auf die Lippen. Mit strahlenden Augen löste er sich von mir und drückte mich dann fest in seine Arme. Währenddessen beglückwünschten sich Vince und Thomas wie alte Freunde.

Nachdem wir endlich bei unserer Base angekommen waren, war ich aufgeregt, wie ich nun mal war, Brenda in die Arme gesprungen und war mit ihr lachend im Kreis gehüpft. Die Mission war geglückt. Bei unserem Glück war das tatsächlich ein Wunder.

Schließlich traten wir an die Wagontür. Sie wurde, wie auch die Verriegelungen aus Metall, mit einem Brenner aufgebrochen.

Thomas, welcher vor uns allen stand, warf die Tür auf. In ihrem inneren war komplette Dunkelheit und erst durch das Licht von außen kam Licht herein. Ich trat nach Newt herein und guckte mich aufmerksam und hoffnungsvoll nach Minho um.

Auf einmal trat Thomas vor und ging auf eine der Bänke zu. Ich schaute mir derweilen die Gesichter der Kinder und Jugendlichen an. Sie hatten tiefe Augenringe, krause Haare und schmuddelige Kleidung an. „Aris. Hey." hörte ich die Stimme meines Bruders. Leicht seufzte ich und ging ebenfalls auf ihn zu. Neben Aris saß Sonya. „Hey Leute. Gehts euch gut?" fragte ich sofort nach. „Ja, uns gehts gut." antwortete die Blondine mit starker Stimme. Ich nickte ihnen zu und quetschte mich dann an Thomas vorbei um weiter nach Minho sehen zu können.

Während Thomas auf die Leute einredete, schaute ich voller Panik umher. Nein. Nein! NEIN! Minho war nicht hier. Ich drehte mich abrupt zu meinem Bruder um der mich erschrocken anschaute.

„Er ist nicht hier." sagte ich mit zittriger Stimme und schaute zu Boden. Thomas sah sich ebenfalls um und guckte mich dann traurig an. Zu früh gefreut. Das hier war alles andere als eine geglückte Mission...

Das war doch einfach alles für die Katz gewesen.

Ich bahnte mir einen Weg an Thomas, Newt und Harriet vorbei und trat hinaus ins Freie. Ich musste hier weg.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt