20. Das komische Heilmittel

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„Was denkst du, was es mit der Nachricht auf sich hat?" fragte ich Newt, während ich ihm beim Arbeiten zuschaute. Ich lag gerade im Gras und schaute mir eine Pusteblume an. „Ich habe keine Ahnung. Das einzige was ich weiß ist, dass die Box nicht wieder runtergefahren ist, seit sie da ist." sagte Newt und ließ von seiner Arbeit ab.

Er setzte sich zu mir ins Gras und rupfte ein paar Büschel davon heraus. „Alle sind etwas nervös." sagte er schulterzuckend. „Ja, besonders Gally." sagte ich schmunzelnd und deutete nach rechts. Dort stand Gally und schaute hinauf zum Wachturm.

„Gally ist immer nervös. Bei jedem Frischling. Und die Nachricht hat's nicht gerade besser gemacht." verteidige er Gally weiterhin. Ja, ganz der Anführer, in jedem etwas Gutes sehen. Ich lächelte leicht, doch es entwich mir gleich wieder.

Ich richtete mich auf und schaute Newt Ernst an. „Newt, wenn die Box nicht wieder runterfährt, haben wir echt ein Problem. Wir- wir sind geliefert." sagte ich und musste schlucken. Plötzlich legte sich Newts Hand auf mein ausgestrecktes Bein. „Das wird schon. Du wirst sehen, Joy." ermutigte er mich und hob dabei einen Mundwinkel, was mich ebenfalls zum Lächeln brach.

Thomas' Sicht:

Nachdem Teresa sich beruhigt hatte, hatten wir beide angefangen zu reden. Mein Blick fiel auf die Lichtung. Ich sah dort Joyce bei Newt im Gras liegen und wie sie sich unterhielten. Pfanne war bei seiner Kochstation und von weitem sah ich, wie Chuck sich mit Minho freundschaftlich raufte. Er war sehr nett der Kleine, aber manchmal auch etwas nervig.

„Sie ist die letzte. Was kann das bedeuten?" fragte Teresa plötzlich. „Ich weiß nicht genau. Seit deiner Ankunft ist die Box nicht wieder runter gefahren. Ich denke, dass deshalb alle so ein bisschen nervös sind. Besonders Gally." ich richtete meinen Blick auf den uns stalkenden Gally. Er stand im Schutz der Bäume und beobachtete uns ununterbrochen. „Er denkt das es meine Schuld ist." seufzte Teresa.

Ich schaute auf meine Hände, welche in meinem Schoß lagen. „Du bist dir sicher, dass du dich an nichts erinnern kannst?" fragte ich sie, obwohl das ja keiner konnte. Sie wandte sich zu mir. „Ich kann mich an Wasser erinnern. Das Gefühl, als würde ich ertrinken. Sie starrten mich an, diese Gesichter. Und diese Stimme. Die Stimme einer Frau, die andauernd das selbe sagt." sagte sie leicht verschreckt. „Wicked ist gut." antwortete ich darauf. Ich hatte es auch gehört. Joyce ebenso.

Ich schaute Teresa an, welche mich aus großen blauen Augen anschaute. „Seit ich hier herkam, hab ich diese Träume. Also, ich dachte das es Träume wären." Ich hielt inne. „Du- Du warst da." gestand ich. Ja, in manchen hatte ich Teresa tatsächlich gesehen. Aber in manchen gab es ebenso Joyce. Verwirrt schaute Teresa weg. Also fuhr ich fort. „Du warst da und sagtest, dass alles sich verändern würde." gestand ich ihr und gleichzeitig mir selber. „Was bedeutet das?" fragte Teresa erneut. „Weiß ich nicht. Ich sehe nur Bruchstücke."

„Und die anderen können sich an überhaupt nichts erinnern? Was ist mit dieser Joyce? Sie ist schließlich auch ein Mädchen." fragte sie mich. „Nein, die anderen nicht. Joyce, kann sich allerdings auch nur an ein paar Dinge erinnern. Wir hatten uns mal eine Weile darüber unterhalten." Ich musste an die Nacht denken, sie hatte noch nicht schlafen können und somit war ich zu ihr gegangen und habe ihr mein Herz ausgeschüttet.

„Warum sind wir drei anders?" fragte ich verwirrt.

Auf einmal griff Teresa sich in die Taschen. „In meiner Tasche befand sich das, als ich hochkam." Theresa drückte mir zwei Spritzen in die Hand. Sie beinhalteten alle eine blaue Flüssigkeit und hatten die selbe Aufschrift, nämlich W.C.K.D..

„W C K D." laß ich die Buchstaben laut vor. „Wicked ist gut." erinnerte ich mich. „Was, wenn wir aus einem bestimmten Grund hier sind?" erkundigte Teresa sich. Ich hob meinen Kopf. Mir war etwas in den Sinn gekommen. Vielleicht war dies das Heilmittel gegen den Stich!

„Alby!" sprach ich den Namen des Infizierten aus.

Joyce' Sicht:

„Wir wissen doch nichtmal, was es für ein Mittel ist." sagte Newt bedenklich, als wir mit Teresa, Thomas und Jeff bei Alby standen. Er litt unter Krämpfen und drückte sich gegen die engen Fesseln um seine Arme und seine Beine. „Wir haben keine Ahnung wer es geschickt hat, oder warum es zusammen mit dir angekommen ist." sagte Newt wenig von dem Mittel überzeugt. „Wir wissen es nicht. Also könnte es ihn theoretisch umbringen." mutmaßte er.

Ich legte dem schmächtigen Jungen eine Hand auf die Schulter. „Er ist doch fast tot. Schau ihn dir mal an. Wie könnte es schlimmer werden." erklärte Thomas es ihm etwas angesäuert. „Newt sieh mich an." Er tat es und ich schaute ihm tief in die Augen. „Es ist vielleicht unsere einzige Chance. Gib ihm eine Chance." sagte ich bittend. Newt schloss genervt die Augen. Anscheinend setzte es ihm doch mehr zu der Anführer zusein, als er zugeben wollte. Er hatte schließlich jetzt die ganze Verantwortung, alleine.

„Einverstanden." gab Newt das Startwort. „Tu es." er sah zu Thomas. Dieser setzte sich in Bewegung und stellte sich auf die rechte Seite von Alby. Ich rückte ein Stück näher an Newt ran und knabberte an meiner Unterlippe.

„Ok." sagte Thomas leicht nervös zu Teresa. Er setzte gerade die Spritze an, als Alby ihm plötzlich packte und zu sich herunter zog. „Oh mein Gott." stieß ich aus und zuckte fürchterlich zusammen. Schlagartig lief Newt an mir vorbei und eilte Thomas zur Hilfe. Von weitem, schaute ich das Szenario an. „Gib ihm die Spritze!" rief Thomas Teresa zu.

Diese nahm Thomas die Spritze aus der Hand, holte aus und stach sie mit einem Mal in die nackte Schulter Albys. Seine Zuckungen und sein fester Griff um Thomas Arm ebbten ab und er viel in einen Schlaf. Schweratmend schauten Newt und Thomas sich an. „Wow, das hat funktioniert." sagte Jeff etwas geschockt. „Ok, von jetzt an, bleibt einer hier und beobachtete ihn rund um die Uhr." befahl Newt uns.

Plötzlich kam Gally herein. Wir drehten uns alle zu ihm um. Ich verschenkte die Arme vor der Brust. „Sonnenuntergang, Frischling." sagte er knapp. Ich wusste nicht, ob für mich diese Strafe auf galt, weshalb ich nach vorne ging. „Nicht für dich Joyce, du bist nochmal geradeso davon gekommen." Gally schaute Newt vielsagend an. „Ich meinte ihn." sein Blick richtete sich auf Thomas.

Dieser lief, wenn auch nicht gerade begeistert, Gally hinterher. Erneut schaute ich auf Gally. Jetzt, hieß es also noch abwarten und hoffen, dass dieses vermeintliche Mittel, Alby wirklich heilen könnte.

Thomas' Sicht:

„Hey, wie kommt es eigentlich, dass du mich nicht leiden kannst." fragte ich gerechtfertigt. „Alles hier hat sich verändert, seit du nach Joyce aufgetaucht bist. Eigentlich hat es schon mit ihrer Ankunft begonnen. Zuerst Ben, dann Alby und jetzt das andere Mädchen." sagte Gally angespannt. „Mann, alle haben gesehen das sie dich und Joyce erkennen konnte. Und ich wette, dass ihr auch wisst, wer sie ist." sagte Gally drohend.

Er öffnete das Loch, an dem wir gerade angekommen waren und ich sprang seufzend hinein. Er hockte sich nieder und band den Knoten wieder zu. „Gally. D-Du weißt aber schon, dass wir nicht für immer hier bleiben können oder?" erkundigte ich mich bei ihm.

Er schaute mich nochmal an und ging dann einfach weg. Er ließ mich im Dunkeln zurück.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt