93. Grüße der Lichter

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Joyce' Sicht:

Ich lief hinter Thomas die Treppe herunter. Unterwegs hatte ich mir die Maske vom Kopf gerissen. Meine Haare, welche ich vorhin, in der Eile, zu zwei Zöpfen geflochten hatte, waren komplett durcheinander und die Haare standen mir zu Berge. Mit der flachen Hand strich ich einmal drüber und machte sie somit halbwegs glatt.

Als ich ein Husten hinter mir hörte, blieb ich jedoch stehen und schaute hinauf zu der Person. Es war Newt. Er hatte sich schwer atmend über das Geländer gebeugt und hielt sich daran fest.

Mit besorgter Miene schaute ich ihn an. Was war nur los mit ihm? Erst gestern sein Wutausbruch und nun hustete er? Es war doch nicht..... nein. Unmöglich. Die hatten nur Immune ins Labyrinth gepackt, es durfte nicht wahr sein. Nicht jetzt. Nicht jetzt wo wir bald bei Minho sind und von diesem grässlichen Ort kommen könnten. I-Ich brauche ihn doch bei mir. Mir stiegen leicht die Tränen in die Augen, die ich mit Not zurück hielt. Ich riss meinen Blick von Newt, schaute stattdessen nach unten auf den Boden und guckte dann wieder hoch.

Ich wechselte einen kurzen Blick mit Teresa, welche Newt kurz argwöhnisch angesehen hatte, dann aber zu mir blickte. Leicht hob sie fragen ihre Augenbrauen. Als Antwort zuckte ich mit den Schultern, da ich es wirklich nicht genau wusste und schaute dann wieder Newt an.

Dieser wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab und atmete rasselnd durch ihn hindurch.

In der Zwischenzeit hatte Gally mit dem bohren, durch den Kasten angefangen. Somit hatten wir eine kurze Verschnaufpause und konnten alle unsere Gedanken sortieren, worüber ich doch ganz froh war. Leicht nervös tippte ich auf das Gewehr und wippte auf den Fußballen auf und ab. Es würde hoffentlich bald weitergehen. Ich machte mir nämlich langsam Sorgen um Brenda. Eigentlich wusste ich aus erster Hand, wie zuverlässig Brenda war. Dennoch begann ich auf meine Unterlippe zu kauen. Gerade lief Thomas an mir vorbei, als ich einen metallischen Geschmack im Mund hatte, während er mit aufgeregter Stimme in das Walkie-Talkie von Gally sprach. Ich hatte mir tatsächlich auf die Lippe gebissen...

„Pfanne wir sind drin. Wie läufts bei dir?" fragte Thomas den dunkelhäutigen Jungen, durch das Walkie-Talkie. Mit spitzen Ohren hörte ich gespannt zu. Natürlich hatte nur Brenda mit mir diese Codewörter gemacht. Eigentlich eine lustige Idee, aber in dieser Situation eher unpassend.

Ein Ächzen erklang durch das Walkie-Talkie. „Ja. Bin gleich da. Kannst Minho von mir nen Gruß bestellen." erklang seine Stimme gedämpft. „Halt durch Kumpel." sprach Thomas ihm Mut zu und steckte das Walkie-Talkie wieder weg. Diesmal erklang ein anders Geräusch. Nämlich ein quietschen. Gally hatte es geschafft den Elektronik-Kasten aufzubrechen und öffnete eben diesen gerade. „Wir werden das schaffen." sagte er euphorisch auf, während Thomas ihm über die Schulter geschaut hatte. Indes hatte ich meinen Blick wieder auf Newt gelenkt, welcher schwächlich am Geländer lehnte. Meine Hände zitterten leicht vor Aufregung aber auch vor Angst und bedenken. Ich hoffte einfach, dass es nicht zu spät war.

„Brenda? Wie ist der Status?" fragte ich durch mein Walkie-Talkie als ich mich neben Thomas stellte und ebenfalls in den Elektronik-Kasten schaute. Wir konnten bald starten und Brenda müsste jetzt irgendwie auch ins Gebäude kommen.

Das Klingeln des Funkgeräts in meiner Hand ließ mich aufhorchen. „Mein Status ist: ich arbeite daran." sagte nur ihre Stimme knarzend. „Alles klar. Sorg dafür, dass du bereit bist." sagte Thomas, während er auf den Sprechknopf meines Walkies drückte. Kurz blickte ich ihn böse an, als Brendas Stimme nochmal erklang. „Keine Sorge, du weißt das ich da sein werde." erklärte sie hinein. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und stemmte die Hände in die Hüfte.

Plötzlich erklang ein piepen, weshalb ich ich aufschaute. Gally hatte es geschafft. „Alles klar. Los gehts!" sagte er und schlug mit einem Mal den Kasten zu.

Das, was er eben Montiert hat, war ein Signal für Lawrence und seine Anhänger. Ein Zeichen, dass wir es geschafft hatten und nun der nächste Schritt eingeleitet wurde. Zudem wurden auch die Kameras, welche uns aufgenommen haben, außer Betrieb genommen, weshalb man uns jetzt, eigentlich, nicht mehr finden könnte. Und dort wo wir jetzt hinwollten, brauchten wir eben genau diese Aussetzer des Systems. Wir liefen weiter die Treppe herunter und machten dann vor einer bestimmten Tür halt.

Gally, Thomas, Newt und ich hatten unsere Masken wieder aufgesetzte und die Gewehre, mit dem Schaft, auf die Tür gerichtet. Teresa stand neben mir, angespannt und aufmerksam.

Mit einem Zischen öffnete sich die Doppeltür und eine Wache von W.C.K.D schaute uns perplex an. Doch bevor sie auch nur im entferntester Weise reagieren konnte, hatte ich schon die Worte „Beste Grüße von den Lichtern." gesagt und auf den Abzug gedrückt. Mit einem lauten Knall wurde das Geschoss abgefeuert und traf den Kerl mitten in der Brust. Mit einem Ächzen wurde er nach hinten geschleudert und blieb auf dem Boden liegen.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt