46. Der endende Schuss

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Wir schmissen uns neben Winston in den Sand hinein. Er sah schlimm aus und schwitzte stark. Klar, jeder von uns schwitzte wegen der Hitze, aber die Menge die Winston schwitzte, war eindeutig nicht normal. Ich musste auch keine Ärztin sein, um zu sehen, dass er krank war.

Er holte röchelnd nach Luft, nachdem Teresa seinen Kopf etwas aufgerichtet hatte. Sein verschwitzte Kopf sah aus wie ein paniertes Schnitzel. Ok, schlechter Zeitpunkt, ich weiß. „Winston?" fragte Pfanne besorgt um seinen besten Freund. „Er hat starke Schmerzen." mutmaßte Minho gegenüber von mir. Ich nickte nachdenklich und schaute wieder auf Winston.

„Was sollen wir jetzt machen?" fragte Teresa und schaute uns nacheinander an. Ich wollte irgendwas beitragen, doch ich fand keine Antwort. Mit leicht geöffnetem Mund, suchte ich nach einer Lösung.

Plötzlich stellte Thomas sich hin. Verwundert schaute ich hinauf zu meinem Bruder. „Winston?" fragte nun auch Newt eindringlich, ich hielt jedoch meinen Blick auf Thomas gerichtet. Teresa ebenso. „Kannst du mich hören?" wieder Newt. Thomas ignorierte die Blicke von Teresa und mir, die wir ihm zuwarfen. Er sah überfordert aus. Anführer zu sein, war offenbar schwieriger als er dachte.

„Das wird wieder." sprach Newt uns Mut aus. Auf einmal klärte Thomas Blick sich und er sah aus, als hätte er eine Idee.

Wenig später hatten wir aus Decken und Gerümpel eine provisorische Liege gebaut, die Minho und Pfanne zogen. Auf ihr lag der erschöpfte Winston. Vorne an der Spitze lief mal wieder Thomas. Ich lief zwischen Aris und Teresa und neben ihr lief Newt.

Es wurde heißer und ich hatte vorhin meinen Hoodie ausziehen müssen und mir locker um die Hüfte gebunden.

Als ich sah wie Thomas vor uns stehenblieb, hielt ich ebenfalls an und schaute auf das gigantische Bauwerk vor uns. Es war eine riesige Brücke die ziemlich kaputt war. Man sah zwar doch die ungefähre Größe, aber viele Abschnitte von ihr waren eingefallen oder umgefallen.

Wir wollten unter ihr hindurch, mussten aber vorerst Winston die Sanddünen herunter tragen. Während Pfanne die Trage trug, hoben wir anderen Winston vorsichtig hoch. Immer wieder stöhnte er vor Schmerz auf. Innerlich leideten wir alle mit ihm. Er war schließlich ein Teil unserer Familie. Der weitere Weg, entpuppte sich als scheinbare Herausforderung. Der Wind wurde stärker und die Sandkörner wirbelten nur so umher.

Ich hielt mir eine Hand schützend vor die Augen, obwohl ich mir meinen Hoodie so über den Kopf gezogen hatte, das mein Kopf möglichst geschützt sein sollte. Naja, so viel brachte es nicht.

Frustriert stampfte ich durch den Sand, neben mir liefen Minho und Thomas. Ihnen ging es anscheinend genauso wie mir. Sie hatten beide einen verbissenen Gesichtsausdruck und hatten unser Ziel wohl klar vor Augen. Denn in der Ferne, erkannte man trotz dem Sandsturm, die Berge wo sich der rechte Arm befinden musste. Es war zwar noch weit aber nicht mehr ganz so weit wie davor. Wir würden es dahin bekommen, zusammen.

„Ah! Wir müssen irgendwie Schutz suchen." sagte Thomas und hielt sich eine Hand vor die Augen. Er hatte nur ein Tuch um den Mund und musste gleichzeitig die Liege schieben. Mein Bruder tat mir leid. Naja, alle taten wir in dem Moment lebt. Am meisten immer noch Winston, dessen Schmerzen wohl noch zugenommen hatten.

„Dann los." rief ich gegen den Sturm an.

Geschützt vor dem Sand, hatten wir uns hinter einer Mauer gesetzt, die den Sand von uns abhielt. Wir konnten verschnaufen und auch unsere Sachen ablegen.

Ich nahm mir meine Flasche aus dem Rucksack und trank einen Schluck aus ihr. Etwas Wasser lief dabei aus meinem Mundwinkel heraus und hinterließ eine kühle Spur auf meiner warmen Haut. Mein Top, welches ich unter dem Hoodie anhatte war nicht mehr weiß, sondern von dem ganzen Sand dreckig verfärbt. Meine Haut ebenso. Ich fühlte mich einfach dreckig, wollte aber auch kein Wasser unnötig verschwänden.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt