Kurzerhand später, hatte Brenda mir eine große Kanüle, also die ganze Spritze, Blut abgenommen. Die rote Flüssigkeit schwamm darin herum und begeistert nahm ich es ihr aus der ausgestreckten Hand. „Wirst du mir vielleicht sagen, was du jetzt mit deinem Blut vorhast?!?" fragte Brenda hellhörig nach und verschränkte die Arme vor der Brust.
Behutsam wickelte ich die Spritze in ein Taschentuch und legte sie vorsichtig in die Bauchtasche, die ich mir wieder angezogen hatte. Sie war in dem Klamotten-Beutel, welchen Brenda von mir mitgenommen hatte.
Die Bauchtasche hatte ich mir nicht, wie üblich um den Bauch gebunden sondern quer über die Brust. Somit war die Spritze soweit einigermaßen sicher und konnte nicht kaputt gehen, dachte ich zumindest. Erleichtert drückte ich ein Stückchen Taschentuch auf die Einstichstelle in der linken Armbeuge und lehnte mich zufrieden zurück. Es brannte zwar etwas aber es war auszuhalten. „Es ist für Newt", gab ich lächelnd als Antwort. „Es hat dir damals auch geholfen und wird ihm ebenfalls helfen. Da bin ich mir sicher." Als ich an meinen Geliebten Freund denken musste, veränderten sich mein Mund zu einem liebevollen Lächeln. Ich liebte diesen blonden Jungen mit den dunklen geheimnisvollen Augen. Brenda griff nach meiner, mittlerweile warm gewordenen linken Hand und drückte sie erneut. „Dann hoffe ich, dass Gally Thomas und Newt schnell finden wird."
Wir lächelten uns breit an und schauten dann auf unsere verschränkten Hände. Mit einem Kichern ließen wir uns wieder los, da wir gemerkt hatten, wie kitschig das hier war. Stattdessen blickten wir nach vorne durch die Heckscheibe.
Plötzlich erklang das Geräusch eines Autos, was uns arg zusammenzucken und erstarren ließ. Ein Auto kam die Garage herunter gerast. „Duckt Euch!" wies ich die Kinder nun schon des Öfteren an. Sofort taten sie es und alle machten sich so klein wie es nur irgend möglich war, um nicht entdeckt zu werden. Meine Augen hatte ich auf einen Punkt auf dem Boden fixiert, welcher gerade ziemlich spannend war. Durch die offenen Bustüren hörte man Stimmen von Soldaten, wie auch das zugeschlagen von Autotüren.
Ich biss mir nervös auf die Lippe und horchte.
Als ich plötzlich den Geschmack von Blut in meinem Mund spürte, fasste ich mit der Fingerspitze an die Lippe. Blut...
Brenda neben mir hatte sich tief über das Lenkrad gebeugt und blickte in die Richtung, aus der die Soldaten kamen. Ich tat es ihr gleich und schaute vom Boden auf. Die Soldaten hatten allesamt eine Waffe in der Hand und rannten in eine Richtung. Es war die Richtung, welche hinauf zu den weiteren Etagen führte. „Was haben die beiden Jungs nun wieder gemacht?" murmelte ich vor mich hin und leckte mir mit der Zunge über die spröden Lippen, was keine gute Idee war, da es anfing zu brennen. „Gute Frage." antwortete Brenda genauso leise.
Gerade lief die letzte Wache über den Parkplatz. Nur blieb sie dieses Mal stehen und schaute verwundert auf den Bus, in dem Brenda und ich, und die Kids saßen.
Brenda schloss seufzend die Augen und lehnte ihren Kopf auf das Lenkrad. Tröstend tätschelte ich ihr den Rücken. Die Wache ging bedacht näher auf den Bus zu. Er hatte, offenbar, in sein Funkgerät nach Verstärkung an geordert und richtete sicherheitshalber die Waffe auf den Bus.
Blöderweise wurde der Gedanke wahr und die Wachen, wo wir dachten sie würden hoch gehen, kamen zurück. Sie gesellten sich zu ihrem Kameraden und kamen langsam auf uns zu.
Mir klopfte das Herz bis zum Hals, sodass ich Angst hatte, dass man lauter hören konnte, als ich hoffte. Seit dem Aufenthalt im Tunnel, damals als ich zusammen mit Brenda da war, hatte ich eigentlich nicht mehr so wirkliche Panik gehabt, oder war nervös. Wobei doch, als ich mit Newt, Pfanne und Thomas durch diesen Tunnel gefahren bin. Sofort lief es mir eiskalt den Rücken hinunter.
„Tschuldige, Thomas." murmelte Brenda, was mich im ersten Moment irritierte. Doch als Brenda dann die Schlüssel im Zündschloss umdrehte und die Lichter im Bus angingen, wusste ich sofort was Brenda vorhatte. „Es tut mit leid Joyce...." flüsterte Brenda leise zu mir, doch ich war ihr nicht böse. „Schon gut. Aber wir müssen jetzt hier weg!" Gleichzeitig richteten wir uns auf, was den Soldaten sichtlich irritierte. „Festhalten!" schrie ich auf, sobald Brenda den Gang eingelegt und auf das Gaspedall gedrückt hatte. Voller Panik begannen die Kinder zu schreien und panische Laute von sich zu geben. Es erklang ein dumpfes Geräusch, als Brenda einfach ein paar Soldaten überfahren hatte. Was ich zwar nicht gutheißen konnte aber dennoch notwendig war. Sie würden eh wieder in Ordnung kommen. „Alles gut!" brüllte Brenda gegen den Lärm des Motors und blickte nach hinten.
Vereinzelt kam von den Kindern ein panisches Gewinsel, wie auch ein angsterfülltes Kreischen.
Brenda fuhr mit dem riesigen Bus die Rampe hinauf und ehe ich mich versehen konnte, war der Bus aus der Parkgarage herausgefahren. Doch halt! Was war das denn schon wieder!? „Brenda! Schranken!" schrie ich mit krächzender Stimme panisch auf, als ich die Holzzäune vor uns erkannte. Doch als wenn das Brenda völlig egal wäre, gab sie noch mehr Gas und riss die Holzschranken aus ihrer Verankerung. Der Bus rüttelte doll, und weil ich eben stand, was ein eindeutiger Fehler war, musste ich mich kreischend mit beiden Händen festhalten, um nicht durch den halben Bus zu fliegen.
Brenda riss das Lenkrad herum und fuhr mit Slalom durch die dort Stehenden W.C.K.D Autos. Die herumstehenden Soldaten begannen etwas zu brüllen, was für mich und Brenda unverständlich war. Doch als Brenda durch den Rückspiegel sah, da ich durch den eh nichts sehen konnte drehte ich mich einfach zurück um und erblickte ein.... nein drei Autos, die uns folgten. Es war wie bei einer Verfolgungsjagd.
Erzähler Sicht:
Nachdem Newt und Thomas sich wieder aus ihrem Versteck heraus getraut hatten, liefen sie mit schnellen Schritten über den Flur. Während Newt weiter lief, blieb sein bester Freund stehen und blickte nach rechts, wo ihm eine bekannte Person entgegen blickte. Es war die Direktorin von W.C.K.D. Die Frau die ihnen so viel leid zugetan hatte und auch dafür gesorgt hatte, dass diese Organisation exerzierte.
Die Frau, die Teresa zu ihrer Entscheidung gebracht hatte und die Minho hier irgendwie gefangen hielt. Es war Ava Paige.
Ava Paige, die blondhaarige ältere Frau, komplett in weiß angezogen, erblickte Thomas nun auch und blieb mitten in der Bewegung stehen. Thomas hatte sich geschworen sie umzubringen, sollte er sie jemals wieder sehen.
Daher ging er auch, mit der Pistole in der Hand einige Schritte auf sie zu. Newt blickte ebenfalls in die Richtung, in die sein Kumpel geschaut hatte und sah ebenfalls Ava Paige. Sie schien erschrocken zu sein. Erschrocken darüber, dass ihre Versuchsobjekte wieder zurück gekommen waren. Mit zittriger Hand hob Thomas die Pistole an und richtete sie auf die hellblonde Frau.
Nur hatte Newt genau zur gleichen Zeit ebenfalls eine Bewegung aus dem Gang entdeckt, aus dem sie gerade kamen.
„Thomas! Nicht!" brüllte er und packte ihn an den Schultern. Gemeinsam stolperten sie in den freien Gang, weg von den Schüssen, welche Janson und die Wachen auf sie schossen.
Ängstlich hatte Ava ihre Hände über den Kopf erhoben und ging duckend in Achtung. Immer und immer wieder traf eine Kugel in die Wände und Türen neben Newt und Thomas. Newt drückte Thomas mit sich um die Ecke und gemeinsam rannten sie dort, mit erhobenen Waffen, den Weg entlang. Als die Menschen die beiden sahen, fingen sie instinktiv anzuschreien und begaben sich in die anliegenden Räume.
Genauso wie bei den Leuten hier der Instinkt eingesetzt hatte zu flüchten, begann Thomas voller Hoffnung den Namen eines Freundes zu brüllen.
„MINHO!"
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𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄
Fanfiction- Wird bald überarbeitet - 𝐖.𝐂.𝐊.𝐃. Eine Abkürzung hinter der etwas viel größeres steckt, als man glauben mag. Früher habe ich sogar daran geglaubt. An einen Weg, der uns alle aus diesem 𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬 rausschaffen könnte. Doch ich hab mich dagegen...