79. Joyce' 3 Gründe

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Ich war nicht einzige die voller Schock aufkreischte und sich nach unten duckte. Newts Hand hatte ich, vor Angst um meinen Kopf, losgelassen und schützen eben meinen Kopf.

„Lauft!" schrie Thomas gegen den Lärm. Der aufkommende Wind durch das Laufen, wehte mir meine Kapuze vom Kopf, sodass meine losen Haare nach hinten flogen. Nochmal donnerte es, als eine Bombe im Boden landete, wodurch der Untergrund vibrierte. „Duckt euch!" schrie ich auf, als ich kurz nach hinten guckte und eine Bombe auf uns zufliegen sah. Ich sprintete neben Thomas nach rechts und entkam der Wucht der Bombe. Viele weitere schlugen immer links und rechts von uns ein und wirbelten, den dort liegenden, Staub auf.

Der Staub kam in meine Lunge und ließ mich anfangen zu husten. Boah war das ekelhaft.

Wir rannten nun Pfanne hinterher, welcher durch eine kleine Lücke zwischen zweier Häuser durchlief. „Los los los!" rief Jorge hinter mir, als es erneut gefährlich nah hinter uns einschlug. Über meine Schulter hinweg sah ich, dass Brenda und Thomas noch geradeso durchgekommen waren.

Ich wollte gerade Newt hinterher rennen, als ich von hinten festgehalten wurde und fast hingefallen wäre. Knurrend stemmte ich mich gegen den starken Griff und trat mehrfach um mich, wobei ich anscheinend den Oberschenkel des Typens traf, welcher mich stöhnend losließ. Weichei.

Doch gerade als ich zu Newt wollte, fiel mir auf, dass er gar nicht mehr da war. Hilfesuchende schaute ich mich um, als der Mann erneut auf mich zu kam.

„Brenda! Brenda!" schrie plötzlich Jorge auf, weshalb ich abgelenkt wurde und wieder festgehalten wurde. Der Typ schmiss mich nicht gerade sanft in ein Auto, wo bereits Pfanne drin saß. Missmutig schaute er umher und war dann erleichtert als er mich sah. Ich quetschte mich neben ihm auf eine Sitzbank und schaute argwöhnisch auf den Typen, der mit uns im Auto saß. „Was meinst du, wo die uns hin verfrachten. Denkst du die arbeiten für W.C.K.D?" fragte Pfanne mich leise. Ich schüttelte den Kopf. „Nein, die hätten uns schon längst abgeknallt."

Rüttelnd setzte sich unser Wagen in Bewegung und fuhr quietschend über den Boden. Ich hatte keine Ahnung wie lange wir fuhren, aber der Typ mit der Maske guckte kontinuierlich auf uns.

Wir wurden kräftig durch geschüttelt, als wir über ein Schlagloch fuhren. Wo fuhren wir denn bitte lang? Einmal quer durch die Wildnis? „Ich sage wirklich nichts mehr gegen deine Fahrkünste, Joy." murmelte Pfanne neben mir. „Besser wärs." gab ich murmelte zurück.

Mit einem Quietschen hielt der Wagen endlich an. Von draußen hörten wir plötzlich Geschrei. Pfanne und ich guckten uns verwirrt an.

Schließlich wurde die Tür geöffnet und wir beide raus geschubst. Etwas unsanft stolperte ich weiter und wäre fast umgefallen, wäre da nicht einer der Kerle der mich festgehalten konnte. Abrupt riss ich mich von ihm los und schaute mich nach meinem Freunden um. Thomas und Newt wurden beide von zwei Männern festgehalten, während Brenda am Boden neben Jorge kniete, welcher gerade einem der Typen auf das Gesicht einschlug. „Joyce!" hörte ich Newts erleichterte Stimme, als er mich offenbar entdeckt hatte.

Doch gerade als ich mich auf dem Weg zu ihm machen wollte, wurde ich festgehalten. „Lasst mich los! Ich will zu ihm!" knurrte ich und stemmte mich gegen die Wache.

„Ok, regt euch ab. Wir sind alle auf der selben Seite." sagte plötzlich ein Typ, welcher offenbar das Kommando hatte. „Auf der selben Seite!?" Ich riss mich aus dem Griff und stellte mich neben Thomas, der offenbar genauso wenig begeistert von der ganzen Aktion war. „Wer zur Hölle bist du!" fragte er stink sauer. Während Thomas das sagte, hatte ich mich zu Newt geschlichen und ihm einen Kuss auf die Wange gegeben. „Das aus euch beiden was wird, war klar." meinte der Typ und deutete wahrscheinlich auf mich und Newt.

Mein Lächeln verschwand und änderte sich zu einem spöttischen Augenbrauen hochziehen. „Ach wirklich? Und woher meinst du uns zu kennen?" fragte ich höhnend. Kurz antwortete er nicht, bis er dann doch eine Hand zu seiner Maske nahm und sie sich langsam absetzte und zu Boden warf.

Geschockt starrte ich auf den Typen, der gerade vor uns stand, den wir nur all zu gut kannten. „Hey Frischling." meinte er und guckte Thomas an. „Gally!?" fragte ich perplex und mit vor Schock geöffneten Augen. Er war doch tot, als wir ihn das letzte Mal gesehen haben. TOT. Und jetzt stand er lebendig vor uns.

„Gally?" fragte auch Thomas verwundert. Angespannt schaute ich auf meinen Bruder. „Nicht zu fassen." erklang Pfannes Stimme im Hintergrund.

Bevor jemand es verhindern konnte, schnellte Thomas plötzlich vor und verpasste Gally einen knallenden Kinnhaken, wodurch er nach hinten fiel. „Thomas! Stopp!" rief Brenda dazwischen. Newt stürmte an mir vorbei und direkt auf seinen besten Freund zu, der Gally am Kragen festhielt und auf den Boden drückte. „Stopp!" sagte Newt. „Ist ok. Ist ok!" sagte Gally, als wollte er die Schläge von Thomas abbekommen. „Wowowow. Stopp! Aufhören." sagte Newt zu Thomas und hielt seine Faust fest. „Er hat Chuck getötet." sagte Thomas rachesüchtig. „Ja ich weiß. Ich weiß. Ich erinner' mich. Ich bin auch da gewesen." beruhige Newt Thomas.

Mit zittrigen Beinen lief ich auf die drei Jungs am Boden zu. Von hinten legte ich Thomas eine Hand auf die Schulter und drückte sie. Somit konnte ich Gally direkt ins Gesicht gucken, der mich verzweifelt aber auch angespannt musterte.

„Und erinner' mich noch daran, dass er infiziert und halb wahnsinnig war, alles klar?" sagte ich und setzte mich neben Thomas in die Hocke und fasste nach der Hand an Gallys Kragen. Kurz schaute Newt sich um, blickte kurz mich an und guckte dann wieder auf Thomas. „Reg dich ab." sagte Newt sanft zu seinem besten Freund. Eine Ader an Thomas' Stirn trat leicht heraus und zeigte deutlich, wie er in Rage war. Tatsächlich schaffte ich es Thomas' Hand etwas zu lockern, damit Gally Luft bekam.

Abrupt stellte Thomas sich hin und riss sich aus meinem und Newts Griff. Seufzend schaute ich auf Gally herunter, welcher noch zu unseren Füßen lag und stand dann auch auf. Schnaubend wandte ich mich ab und stellte mich neben Brenda und verschränkte die Arme vor der Brust. Nicht das ich gleich so aus ticke wie mein lieber Bruder.

Gally hatte sich gerade wieder aufgerappelt und hielt sich seinen schmerzenden Kiefer. „So'n bisschen hatte ich das verdient." sagte dieser. Ich schnaubte auf. „Noch jemand? Pfanne? Newt?" „Kennst du den?" hörte ich Jorge von hinten zu irgendjemanden sagen. „Leider ja." schnaubte ich und trat hervor. „Joyce." sagte Gally und wollte weiter reden, doch ich unterbrach ihn.

Ich hob meinen Zeigefinger. „Um eines klar zustellen. Ich tue das hier wegen drei Gründen, die mir gehörig auf meinen nicht vorhandenen Sack gehen." Ich hörte Brenda kichern. „Nummer 1." Ich gab Gally eine Backpfeife. „Du hast Chuck umgebracht. Nummer 2." Ich verpasste ihm noch eine Backpfeife, diesmal stärker. „Du hattest mich von Anfang an, auf dem Kicker, weil du ein frauenfeindliches Arschloch bist. Und Nummer 3." Diesmal gab ich ihm einen Kinnhaken wie Thomas.

„Hast du mich an einem Holzpfeiler binden lassen und wolltest MICH UND MEINEN BRUDER OPFERN." Gegen Ende wurde ich richtig laut und schrie ihn an. „Ich denke das war alles." murmelte ich mit einem feindseligen Blick und drehte mich zu meinem Freunden um.

Jorge und Pfanne erstaunt. Brenda belustigt. Im Newts Blick erkannte ich sowas wie erschrockenheit und Stolz und Thomas' Blick war aus irgendeinen Grund undefinierbar.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt