Thomas schaute seinen flehenden Freund an, welcher erleichtert den Kopf gesenkt hatte, nachdem Thomas die Kette genommen hatte. „Ok." sagte Thomas und steckte sich die Kette ein.
Mit Tränen in den Augen starrte Newt durch die Gegend und blieb dann am verzweifelten und besorgten Blick von Thomas hängen, welcher ihn eindringlich musterte. „Also dann", richtete Thomas sich wieder normal an Newt. „Du musst jetzt alles geben, was du hast. Wir beide... hoch jetzt. Fertig?!" fragte Thomas Newt sofort.
Dieser nickte, trotz all seinen Schmerzen und legte dann eine Hand um Thomas Nacken. „Fertig?", Newt nickte nochmal schwach.
„Los gehts!"
Mit all der letzten Kraft, die Newt aufbringen konnte, drückte er seine Beine durch und ließ sich von Thomas auf drei hochziehen. Ein lautes Ächzen verließ Newts Mund und er biss die Zähne vor Anstrengung zusammen. Auch Thomas musste vor Anstrengung schnaufen, hatte dann aber seinen Freund gut packen können. Newts Arm lag über Thomas Schulter, welchen er sicher in der Hand hatte. Thomas anderer Arm lag um Newts Brustkorb. Humpelnd und ächzend fingen die beiden Jungs an zulaufen. Sie mussten es doch nur irgendwie über die Straße schaffen, dann wäre es nicht mehr all zu weit und Newt bekäme das Serum.
„Denk an Joy." murmelte Thomas Newt zu. „Denk an das Mädchen, dass du liebst!" Erinnerte Thomas seinen Freund an das Mädchen, welches beide so sehr liebten. Als hätte die bloße Erinnerung an das aufgeweckte Mädchen Newt neue Kraft gegeben, stemmte er mit einem Knurren seine Beine standhaft auf den Boden und humpelte neben Thomas über die Straße.
Von beiden Seiten erklangen immer wieder wehleidige Schreie und Explosionen erhellten den dunkle Himmel. Doch die beiden Jungs hatten nur ein Ziel: ihre Freunde bei den Tunneln.
•••
Brenda, Jorge, Pfanne und Joyce rannten die Rampe des Flugschiffes herunter. Es hatte ziemlich lange gedauert, bis sie einen geeigneten Ort zum landen gefunden hatten. Doch gerade als sie herauskamen, explodierte wenige Meter etwas, was in einer riesigen orangenen Stichwolke aufstieg.
Erschrocken ging Joyce in die Knie und blickte auf die zerstörte Stadt.
„Zurückbleiben Leute!" schrie Pfanne den Kids zu. Sie wollten auch herauskommen und gucken, auf wen die anderen so warteten. Joyce stand gerade neben Brenda. Auf der anderen Seite von ihr befand sich Jorge, der überfordert auf die Stadt vor uns starrte. „W-Wir können nicht hierbleiben, Bren." richtete er sich an Joyce' beste Freundin. „Keine Sorge... sie werden es schaffen." sagte sie zuversichtlich, wobei es sich eher nach große Hoffnung anhörte.
•••
Mit Newt in seinen, mittlerweile schmerzenden, Armen, ging Thomas durch eine zersplitterte Glastür hindurch. Doch sogleich, als sie sie passiert hatten, musste Newt wieder anfangen zu husten, was dem Gleichgewicht von beiden deutlich schadete.
Jeder Schritt den sie gemeinsam taten, wurde durch Newts Füße gebremst, welcher zu schwach war, um sie auch nur einen einzigen Zentimeter heben zu können. Ein knurrender Laut erklang aus Newts Kehle. Er versuchte es, er wollte laufen, doch war er kein Herr mehr über seine eigenen Füße oder alles andere an seinem Körper. Immer wieder setzte sein Kopf zwischendurch aus. Verschwommene Bilder sah er, schreckliche, die er am liebsten abschütteln wollte. Doch jedesmal kamen sie wieder. Und jedesmal waren sie schlimmer als die davor.
„Komm schon!" sagte Thomas ächzend und wuchtete Newt einen Meter weiter. „Wir haben es fast geschafft!" schnaufte Thomas und umgriff Newts Taille noch mehr. Er musste es einfach schaffen.
Doch plötzlich verlor Newt seinen Halt und sein Arm rutschte von Thomas Schulter herunter. „Newt!", sagte Thomas erschrocken und versuchte seinen Freund festzuhalten. Nur führte das dazu, dass beide zu Boden gingen. „Nein. NEIN!" machte Thomas wütend und beugte sich über seinen Freund. Newt hatte wehleidig die Arme von seinem Körper gestreckt und lag flach auf dem Rücken. Hektisch atmete Newt ein. Er bekam kaum noch gescheit Luft und schnappte nach ihr. Alles brannte in seinem Körper. Wie als versenkte das Virus ihm von innen jeden einzelnen Nerv und jede Blutbahn. „Hey! HEY!" schrie Thomas auf und schüttelte Newt mit einer Hand auf der Brust durch. Durch das hektische Atmen von Newt senkte sich seine Brust ununterbrochen.
Als dann Newt plötzlich nur noch röchelnd einatmete, blickte Thomas schnell um sich herum. Irgendwo müssten doch die anderen sein. „Komm schon!" sagte Thomas und lief einmal um seinen Freund herum.
Thomas wollte ihn unter dem Achseln fassen und ihm somit mit sich her ziehen. Doch ihm fehlte es an Kraft.
Schließlich hatte er es dann doch geschafft und zerrte Newt mit aller Kraft hinter sich her. „Na los, Newt! Verdammte scheiße, denk an Joyce!" schrie er und zog weiter an Newt. Nur wirklich weit kamen sie nicht. Es war, als hätte Newt endgültig aufgegeben. Nichtmal die Erinnerung an Joyce, schienen ihm etwas zu helfen. Angestrengt ließ Thomas sich auch zu Boden fallen. Er hatte einfach keine Kraft mehr. „Bitte.... helft mir doch." flehte er in Richtung Himmel und eine Träne lief ihm erschöpft aus dem Augenwinkel, als hoffte er somit mit Joyce und Brenda in Verbindung zu kommen. Doch niemand antwortete ihm.
Thomas schrie Hilfesuchende auf und probierte erneut Newt hochzuziehen. Es war alles vergebens. Er hatte nicht die nötige Kraft, um Newt auch noch einen Meter weiter zuziehen.
Hektisch zuckte er zusammen, als plötzlich doch eine Stimme erklang. »Thomas?« fragte sie. Es war Teresa. Gespannt hörte er der Stimme zu. Aber was wollte sie denn von ihm.
•••
Auch bei Jorge und den anderen hatte jeder verwundet den Kopf gehoben und schaute irritiert nach oben in den Himmel, aus der die Stimme kam.
»Kannst du mich hören?« fragte Teresas Stimme nochmal. Irritiert wechselten Joyce und Brenda einen Blick. »Du musst mir zuhören. Und Joyce, wenn du mich hörst. Tu es auch.« Joyce schaute sich in der Stadt um. Wo zur Hölle kam Teresas Stimme auf einmal her? »Ich weiß, ihr habt keinen Grund mir zu trauen. Aber ihr müsst beide zurückkommen.«
•••
Thomas hatte sich verwundet hingestellt und drehte sich nun im Kreis. Was hatte Teresa jetzt schon wieder im Kopf? Und vor allem was wollte sie jetzt schon wieder. »Ihr beide könnt Newt retten.« gab Teresa laut bekannt. Es erschütterte Thomas zutiefst, weshalb er zusammenzuckte. Er drehte seinen Kopf zu dem am Boden liegenden Newt. »Es ist noch nicht zu spät für ihn.« Kurz hielt sie inne. »Das Brenda nicht mehr krank ist, hat einen Grund. Es ist euer Blut. Versteht ihr?«
•••
Erschrocken blickten Jorge und Brenda auf das Mädchen mit den geflochtenen Zöpfen, die den Mund offen hatte. Dieses Mädchen, war Teil des Heilmittels? »Sie ist nicht mehr krank. Weil ihr sie geheilt habt.«
Schockiert blickte Joyce einfach in die Stadt hinaus und fasste dann kurz ihre Bauchtasche an.
Dieses Blut, würde Infizierte wirklich retten können? Newt!
Joyce spürte einen Druck an ihrer Hand, als Brenda nach ihrer so kostbaren Freundin griff. Brenda hatte Tränen in den Augen und sah Joyce dankbar an. Doch Joyce konnte es noch nicht wirklich verstehen. Ihr Bruder, ihr Zwilling und sie waren das Heilmittel gegen das Virus?!
»Sie muss nicht die Einzige sein!« erklärte Teresa weiter. Nur war es Joyce und auch ihrem Bruder nicht klar, wen sie genau meinte. Vielleicht war es Newt, aber bestimmt waren auch ganz viele andere infizierte Menschen. Und schon wieder würden die beiden als Versuchsobjekte da stehen. »Ihr müsst einfach nur zurückkommen. Und dann ist das alles endlich vorbei.«
•••
Thomas, welcher nicht wirklich wusste, ob Teresa die Wahrheit sagte, atmete erschrocken ein. Aber es stimmte. Sie hatten Brenda damals heilen können. Und es war für immer gewesen.
Mit offenem Mund stand Thomas da und wusste nicht recht, wie er reagieren konnte. Er könnte seinen Freund retten? Tränen traten in seine Augen, so verzweifelt wie er war. »Bitte, Thomas. Komm zurück zu mir.« richtete sich das Mädchen direkt an Thomas. Teresa hörte sich flehend an. Sie war wirklich vollkommen von ihrer Hypothese beschlagnahmt worden. »Ich weiß, du wirst das Richtige tun.« Mitten im Satz, gingen plötzlich die Lichter rings um Thomas aus.
Als dann auch noch die Scheinwerfer direkt vor Thomas angingen, schreckte er erstrecht zurück.
Überfordert starrte er auf den Boden. Seine Schläfe pochte stark. Es war alles einfach deutlich zu viel für ihn. Er hatte die Stirn gerunzelt und legte sich überfordert eine Hand in den Nacken. Gerade als er zurück zu Newt sehen wollte, erschrak ihn erneut etwas.
Denn Newt lag nicht mehr auf dem Boden.... er stand mit dem Rücken zu ihm, in einer angespannten Position.
DU LIEST GERADE
𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄
Fanfiction- Wird bald überarbeitet - 𝐖.𝐂.𝐊.𝐃. Eine Abkürzung hinter der etwas viel größeres steckt, als man glauben mag. Früher habe ich sogar daran geglaubt. An einen Weg, der uns alle aus diesem 𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬 rausschaffen könnte. Doch ich hab mich dagegen...