107. Das Taxi

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Mit zittriger Hand nahm ich Brenda vorsichtig das Walkie-Talkie aus der Hand. „Ich bin hier Newt...." sagte ich mit bebender Stimme und biss mir sogleich auf die Lippe.

Ein hektisches ausatmen kam durch das Walkie-Talkie, gepaart von einem Husten. Brenda guckte mich mit Tränen beschmierten Wangen an, drehte sich dann zu Pfanne um und lief auf ihn zu. Langsam ließ ich mich an der Wand herab gleiten und zog die Beine an meinen Körper heran. „Hallo, Liebes." hörte ich wieder Newts sanfte aber rasselnde Stimme. „Hallo...." sagte ich liebevoll aber mit weinerlicher Stimme und konnte die Tränen auch nicht mehr zurückhalten. Sie liefen mir in Sturzbächen aus den Augen, über die Wangen und tropften auf meine Klamotten. Schniefend schloss ich die Augen und legte den Kopf an die Wand. „Weinst du etwas?" fragte mich Newt sofort besorgt.

Leicht musste ich lachen und zog dann nochmal die Nase hoch. Mit der freien Hand wischte ich mir die Tränen aus dem Gesicht. „Ja." sagte ich frei raus und warf die Hände in die Luft. „Joy. Liebes, ich möchte das du weiß...", er wurde durch ein weiteres Husten beim reden aufgehalten. Ich konnte vor meinem inneren Auge sehen, wie sehr er kämpfen musste, um diese Worte rauszubekommen. „Newt, rede nicht so viel." murmelte ich mit nassem Gesicht. Newts schmunzelnde Stimme erklang. „H-Hör auf mich zu unterbrechen."

Wieder musste ich leicht lachen und wischte mir dann die nassen Hände an der Hose ab. „Joy, Liebes. Ich liebe dich ok? Das ist was du wissen musst. Und... ich habe keine Angst. Wenn ich sterbe, dann treffe ich Alby, Winston und Chuck wieder." Ein lauter Schluchzer entkam meinem Mund, welcher durch die Gemäuer hallte. Sofort presste ich mir die freie Hand auf den Mund, um die Schluchzer wenigstens ein bisschen zu unterdrücken. „Newt, ich liebe dich auch. Und... und weil ich dich liebe werde ich dich auch retten." versprach ich ihm. „I-Ich bin nur froh.... das ich deine Stimme vorher nochmal hören konnte.." stammelte Newt schweratmend weiter. „Newt hör mir zu. Du bist der stärkste Mensch den ich kenne und du wirst diesen scheiß überleben! Hast du mich verstanden?!" knurrte ich mit erstickter Stimme hinein.

Doch seine Stimme kam nicht mehr. „Newt? Verdammt Newt, rede mit mir! Hast du mich verstanden?" rief ich aufgebracht in das Walkie-Talkie hinein. Hoffnungsvoll schloss ich die Augen, als wieder dieses Klingeln erklang.

„Joy? Ich bin's wieder, Thomas." hörte ich die Stimme meines Bruders. „T-Thomas gib mir Newt. Ich will mit ihm reden." knurrte ich und umfasste das Walkie-Talkie noch stärker. „Joyce es ist besser wenn ihr jetzt verschwindet." erklang die leise Stimme meines Bruders. Ich musste mich regelrecht zurückhalten, um das Funkgerät nicht vor voller Wut wegzuschleudern. Ich wollte etwas antworten, nur wurde ich durch ein lautes Dröhnen unterbrochen. Sofort tauschte ich einen Blick mit Brenda und Pfanne aus und stand dann schnell auf. Gemeinsam rannten wir Richtung Ausgang. Erleichterung packte mich und sofort drückte ich auf den Funkknopf. „Thomas. Keine Sorge wir finden euch!" sagte Brenda, nachdem sie mir das Walkie-Talkie aus der Hand genommen hatte.

„Wovon zur Hölle redest du bitte?" Zur selben Zeit wie er das sagte, hatten Brenda, Pfanne und ich es nach draußen geschafft und schauten nach oben. Brenda lachte erfreut auf und hin wieder das Funkgerät. „Unser Taxi ist da!" rief sie hinein.

Leicht lächelnd schaute ich hinauf in den Himmel, wo etwas flog, was mit Scheinwerfern auf uns herunter leuchtete. Über uns flog eines der W.C.K.D Himmelsdrohnen.

„Haltet die Augen bei den Tunneln auf. Wir sind gleich da!" sagte Brenda bestimmt und steckte das Gerät ein.

Ohne etwas anderes sagen zu können, rannte ich zusammen mit Brenda, Pfanne und den Kids weiter nach ganz draußen, wo das riesige Flugobjekt gelandet war. Die Zugklappe wurde heruntergelassen. Durch den aufkommenden Wind flogen Sand und anderen Gegenstände durch die Gegend, die uns eigentlich hätten stören sollen. Nur rannten wir weiter voran. Wir kamen an und sahen mit großen Augen zu jemanden, den wir lange nicht mehr gesehen hatten.

„Vince?" fragte Pfanne irritiert, als wir den Mann sahen. „Hey. Freut mich auch euch zu sehen." sagte er lässig. Aus dem hinteren Teil kam gerade noch jemand angerannt. Jorge. Er hatte uns also doch nicht verlassen. „Heh. Ja ich weiß. Hab nen Streuner aufgelesen." meinte der Mexikaner und deutete auf Vince. „Jetzt lasst uns hier verschwinden." meinte er. „Wir sind noch nicht fertig." sagte Brenda sogleich und guckte mich dann an.

Mit verzweifelten Augen sah ich hinauf zu Jorge.

„Thomas ist noch dort drin." sagte ich mit schwacher und belegter Stimme. Jorge schaute mich verbissen an nickte dann aber. „Na dann holen wir ihn raus." sagte Vince und hielt mir die Hand hin. Ich lächelte nur und ließ mich von Vince hochziehen.

„Na los Leute! Ab rein mit euch!" rief Pfanne zu den Kids, die dann alle nach und nach ebenfalls hinein gelaufen kamen und sich irgendwie festhielten.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt