63. Aris' Freundinnen

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Die beiden Mädels kannten Aris? Wir drehten uns verwirrt zu ihm um. Aris starrte einfach nur auf das Mädchen mit den dunkeln Haaren. Sie hatte ihre Vermummung runter gemacht, sodass man ihr ganzes Gesicht sah.

„Oh mein Gott. Harriet?!" fragte er hoffnungsvoll und ging ein Stück auf sie zu. Harriet, so hieß sie wohl, schwang ihre Waffe über die Schulter, lief auf Aris zu und drückte ihn an sich. „Aris, was machst du hier?" fragte sie ihn während sie ihn umarmte. Das andere Mädchen hatte ihre Vermummung auch runter gemacht und schaute mindestens genauso verwirrt wie wir es waren auf Aris und Harriet. Offenbar kannte sie ihn auch.

Als Aris das andere Mädchen umarmte, sagte er auch ihren Namen, Sonya. Wir anderen standen etwas unschlüssig da. Ich beschloss meine Hände einfach sinken zulassen. Sie würden vermutlich nicht auf uns schießen, da Aris uns ja kannte.

„Aris du hast echt Glück, dass wir dich nicht erschossen haben, du Blödmann." sagte Sonya zu ihm, als sie sich von ihm gelöst hatte. „Ehm." machte Pfanne etwas verdutzt.

„Wie? Was geht hier ab?" fragte Minho höchst verwirrt. Er senkte, wie ich, seine Arme und schaute einfach nur zwischen Sonya, Harriet und Aris hin und her. Aris drehte sich mit einem breiten Grinsen zu uns um. „Wir waren zusammen in einem Labyrinth." Ah stimmt. Der eine Junge bei W.C.K.D hatte davon erzählt. Während ich es offenbar gut schlucken konnte, waren die anderen noch etwas sehr überfordert.

Plötzlich wandte Harriet sich von uns ab und pfiff durch ihre Finger nach jemanden. „Alles gesichert Leute! Kommt jetzt raus!" rief sie ins weite hinaus. „Feuer einstellen!" hörte man eine Stimme eines Mannes von weiter weg. Die Stimme kam von einem der Berge. Allerdings oben an der Spitze. Vermutlich kamen von dort auch einige der Schüsse, die uns fast getroffen hatten. Etwas verloren standen wir immer noch da, warteten bis etwas geschehen würde, während Sonya und Harriet Aris verhätschelten. „So, kommt mit."

Wir liefen Sonya hinterher durch den Tunnel, durch den wir eigentlich auch gehen wollten, bevor wir von den Schüssen aufgehalten wurden. Vermutlich war es auch besser so gewesen. Vor uns, am Ende des Tunnels, standen einige Transporter und auch Schutz-Barrieren.

„Mach Platz, Jo." rief Sonya einem Mann zu, als wir fast am Ende des Tunnel waren. Dieser rief etwas und schon setzte sich das Militärauto in Bewegung und machte somit uns den Weg frei, um zu passieren. Wir trappelten Sonya und Harriet einfach hinterher, die sich darüber unterhielten, uns zum Stützpunkt zubringen. Ich lief wieder neben Brenda her. Sie humpelte noch mehr als Newt, wenn er gesprintet war. Apropos Newt, er lief gerade neben Thomas und Minho. „Bren halt durch. Wir sind bestimmt gleich da." machte ich meiner Freundin mut. Sie schnaubte nur auf, lief aber weiter.

„Wie seid ihr hierher gekommen?" fragte Aris schließlich. „Der rechte Arm hat uns hierher gebracht." begann Harriet zu reden. „Warte", unterbrach Thomas sie. „Der rechte Arm? Ist das da, wo wir jetzt sind?" fragte er die dunkelhaarige.

Sie grinste nur, öffnete eine Tür und nickte auf sie zu. „Hüpf rein." forderte sie ihn auf.

Nachdem jeder von uns einen Platz in den Autos, wir brauchten zwei damit alle mitkommen konnten, hatte, brausten wir schon über die Straße. Wieder einmal hatten wir keine Ahnung, wo die Reise hin führte. Nur so viel, es waren Leute vom rechten Arm. Hoffen wir einfach mal, dass sie uns wegbringen können. Ich saß dieses Mal vorne auf dem Beifahrersitz. Sonya war ebenfalls mit bei mir im Wagen, während Harriet im anderen mit fuhr. Außerdem waren bei mir noch Newt, Minho und Aris.

Schließlich hielten wir an. Wir befanden uns nun auf einer Art Zeltplatz. Naja, mehr wie eine geheime Zeltplatz-Station. Mehrere Menschen liefen umher, saßen vor Laptops oder hielten ein Funkgerät in der Hand. Unbemerkt blieben wir dabei nicht gerade. War ja auch klar. Wenn direkt zwei Autos auf einmal kamen, muss irgendwas passiert sein. Zumal, wir eigentlich hauptsächlich aus fremden Leuten bestanden. Nochmal zu dem Ort und den Menschen. Ein riesiger Steinvorsprung schützte diesen Ort. Nicht nur vor Blicken von W.C.K.D sondern auch vor der Sonne. Im Schatten zum Beispiel, saßen auch ein paar Leute und aßen oder sprachen miteinander.

Als Harriet sich schließlich in Bewegung setzte, trotteten wir ihr langsam hinterher. Von unseren Füßen wurde Staub aufgewirbelt.

„Sie planen das jetzt schon seit über einem Jahr." fing Harriet an zureden. Sie drehte sich um. „Das ist alles nur für uns." sagte sie und machte eine ausholende Bewegung. „Ihr hattet Glück, dass ihr uns gefunden habt", fügte Sonya hinzu. „Morgen früh, wären wir aufgebrochen." Da hatten wir aber wirklich Glück gehabt.

Sonya und Harriet blieben stehen. „Wo ist Vince?" fragte erstgenannte einen Mann, der gerade vorbei lief. „Irgendwo da drüben, glaube ich." antwortete er und deutete zu unserer rechten Seite. Natürlich liefen wir in die Richtung. „Ehm, wer ist Vince?" fragte ich dazwischen. Harriet drehte sich zu mir um. „Er wird darüber entscheiden, ob ihr hier bleiben dürft." sagte sie. Ich schluckte. Na hoffentlich würde er sich Gut entscheiden. Ich ließ mich etwas zurückfallen und ging neben Jorge und Thomas.

„Hoffentlich entscheidet er sich gut." murmelte Thomas neben mir. Ich knuffte ihm in die Seite. „Klappt schon."

Minho, welcher vor uns ging, hob seine Stimme. „Ich dachte der rechte Arm wäre eine Armee?" fragte er. „Ja. Das war'n wir." ertönte eine männliche Stimme von rechts. Ich blieb stehen und schaute in die Richtung. Dort kam gerade ein Mann mit dunkelblonden Bart auf uns zu gelaufen. Ebenso wie Sonya und Harriet, war er bewaffnet. Wenn auch mit einer kleineren Waffe.

„Was von uns noch übrig ist." er machte eine Ausholende Bewegung mit den Armen und ging schräg auf uns zu.

Schlussendlich stellte er sich vor uns und stemmte die Hände in die Hüfte. „Viele gute Menschen, sind auf dem Weg hierher gestorben." erklärte er laut. Er guckte zu den beiden Mädels. „Wer sind die?" fragte er mit einem Nicken auf uns. „Das sind Immune. Wir haben sie in den Bergen erwischt." Ich hörte ein Ächzen hinter mir. Oh Mist. Ich hatte Brenda kurzzeitig vergessen. Zum Glück war es nicht so auffällig, wenn ich ihr jetzt bestehen würde, da ich nicht in der ersten Reihe stand.

Ich ging also minimal zurück und schaute auf sie. Ich verzog das Gesicht, als ich sie so sah. Ihre Lippen waren bläulich angelaufen und unter den Augen waren große dunkle Flecken entstanden. Gerade als sie blinzelte, löste sich eine Träne aus ihren Wimpern. Brenda musste fürchterliche Schmerzen erleiden. Ich nahm einfach ihre Hand und drückte sie.

„Hast du sie gecheckt?" hörte ich Vince sagen. Was gecheckt? „Ich kenn den da. Aris. Ich vertrau ihm." sagte Harriet bloß. Na ein Glück hatten wir ihn in unseren Reihen. „Aber ich nicht. Checkt sie." forderte Vince auf.

Brenda neben mir atmete plötzlich geräuschvoll aus und ihre Hand verkrampfte um mein Handgelenk. Vor Schock riss ich es aus ihrer Hand. „Hey Boss!" sagte einer der Typen um uns herum. Doch da hatte Brenda schon weit die Augen aufgerissen und war wie ein gefallener Baum umgefallen, direkt auf den trockenen Boden.

„Scheiße! Brenda!" rief ich aus, als sie auf dem Boden lag.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt