Wir alle zusammen liefen Gally hinterher in einen anderen Raum. Dort bückte er sich und öffnete einen Gullydeckel. Müssen wir tatsächlich in die Kanalisation? Gar kein Bock. Mit angewiderten Gesichtsausdruck stellte ich mich an den Rand und schaute hinein. Gally trat mit einer Leiter neben uns und ließ sie vorsichtig hinein gleiten.
Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und blickte auf. Es war Brenda, welche mich lächelnd aber besorgt anschaute. „Pass auf dich auf, ok Joy?" sagte sie. „Klar doch, Bren. Wenn ich mich nicht irre, sollte ich eher auf Thomas und Gally aufpassen, dass die sich nicht gegenseitig den Kopf einschlagen." sagte ich und umarmte meine beste Freundin kurz. Sie kicherte bei der Umarmung.
Es machte ein dumpfes Geräusch, als die Leiter den Boden berührt hatte. Vielleicht gab es da unten ja doch kein Wasser. Ich schaute hinunter zu Gally, welcher bereits, mit den Beinen im Loch, am Rand saß. Pfanne hatte sich zu ihm runter gekniet. „Gally. Pass auf die drei auf." sagte er mit Sorge in der Stimme.
„Ja." sagte Gally knapp und schon verschwand er mit der Leiter.
Ich trat an das Loch und setzte mich ebenfalls hin. „Joyce du-." „Halt die Klappe, Thomas. Du weißt, dass ich mitgehe." sagte ich bloß und schaute mich nach Newt um. Er saß gerade auf einer Palette und hatte seine rechte Hand zur Faust geballt. „Schatz? Alles gut?" fragte ich den blonden Jungen. Er blickte auf und sah mich neutral an. Sein Blick änderte sich zu einem sanften Lächeln. Newt stand auf und ging auf uns zu. „Klar. Auf-auf Joy. Wir wollen doch noch in die Stadt." grinste er.
Ich verdrehte die Augen und kletterte vorsichtig die Metallleiter hinunter. Nachdem Thomas und Newt auch unten im Tunnel waren, Gally hatte bereits eine Taschenlampe angehabt als ich unten war, bogen wir einmal ab und liefen dann durch einen anderen Tunnel.
Als es plötzlich neben mir ein lautes platschen gab, wich ich davon zurück, trat aber ebenfalls in Wasser. „Eugh ist das widerlich." sagte Newt neben mir. Dann war er in das Wasser, ob es Wasser war, wusste ich nicht aber vermutlich nicht, getreten. Selbst wenn es Wasser war, ekelhaft war es allemal. „Gott." maulte auch Thomas. „Ja, ist echt toll hier." „Seid ihr bald fertig mit dem beschweren?" motzte ich auch auf, meinte es aber eher schmunzelnd.
Plötzlich stoppte Gally vor mir und betätigte einen Schalter zu unserer linken. Mit einem Surren gingen gelbe Glühbirnen im Tunnel an und zeigten genau, dass im Weg Gerümpel rum lag.Gally setzte sich wieder in Bewegung. Der Tunnel war jetzt so eng, dass man nur noch hintereinander laufen konnte. Da Newt und Thomas nicht los liefen, quetschte ich mich mal wieder vorbei und lief Gally hinterher. Hinter mir folgte Newt und dann Thomas. „Bleibt bei mir. Ist'n ziemlich langer Weg." sagte Gally vor mir. Ich hatte auch nicht vor woanders hinzugehen.
„Ey, Gally!" rief Newt von hinten. Es schallte im Tunnel. „Ich hätte niemals gedacht, das du jemals einen verdammten Crank als Mitbewohner haben würdest." Anscheinend versuchte er eine lustige Stimmung zu erschaffen. „Um ehrlich zu sein verdanke ich diesem Crank mein Leben." Ich guckte kurz nach hinten, als Gally weiter redete. „Eine Gruppe von ihnen fand mich. Die hätten mich zurück an W.C.K.D. verkaufen können. Aber stattdessen boten sie mir einen Platz an, wo ich bleiben könnte." Eigentlich ganz nett von Lawrence und seinen Leuten. Also wenn man sich das mal so vorstellte.
Schließlich kamen wir in einem etwas höheren Raum an, in dem wir auch wieder nebeneinander stehen konnten.
„Was ist das?" fragte Thomas ziemlich dümmlich, als Gally nach vorne leuchtete. Dort war nämlich ein Tunnel, völlig ohne Licht. Mit einer Taschenlampe bewaffnet, schaute Gally zurück zu uns. „Wartet hier kurz. Ich bin gleich wieder zurück." wies der große Kerl uns an. Ich nickte zur Bestätigung. Gerade als Gally davon stapfte, lief Thomas an mir vorbei und schaute wenig begeistert hinter Gally her. Dieser leuchtete wie gesagt gerade durch den Tunnel. Wenig erfreut guckte Thomas uns an. Ihm gefiel das mit Gally ja absolut gar nicht.
„Denkst du wir können ihm vertrauen?" fragte Thomas Newt. Dieser Blicke seinen Freund ernst an. „Nach allem was er getan hat?"
„Was haben wir für eine andere Möglichkeit?" stellte Newt die Gegenfrage. „Es ist schrecklich darüber nachzudenken, das weiß ich, aber es gab mal ne Zeit, wo Gally mir ein sehr guter Freund war." erklärte Newt weiter. Dabei kreuzten sich unsere Blicke kurz.
Er lächelte kurz und guckte Thomas dann wieder an. Newt hob seine Schulter und zuckte mit ihnen.
Thomas drehte sich zu mir um. „Joyce. Was hältst du davon?" Überfordert guckte ich ihn an. „Du weißt, ich bin nie diejenige, die die größten Reden schwingt, aber ..." „Manchmal." unterbrach Newt mich. „Shhh. Ich finde es nach wie vor nicht gut, was Gally getan hat. Aber..... vielleicht sollten wir ihm eine Chance geben. Er ist unsere einzige Möglichkeit auch nur einen einzigen Schritt in die Stadt zu kommen, um Minho zu retten. Wenn wir diese Chance bekommen, sollten wir sie ergreifen." ratterte ich schnell hinunter, weshalb ich am Ende nach Luft schnappen musste.
Nachdenklich schaute Thomas mich an. Offenbar versuchte er mit meinem, mehr oder weniger Geständnis klar zu kommen.
„Hey", erklang plötzlich Gally Stimme. Thomas und ich drehten uns um. Newt konnte zwischen uns hindurch schauen. „Der Weg ist frei." sagte Gally, während er dort am Eingang hockte. „Lasst uns gehen." Schon drehte Gally sich um und lief durch den Tunnel.
Thomas drehte sich nochmal zurück zu Newt. „Ich hoffe du hast recht." und lief Gally hinterher. Newt und ich tauschten noch einmal einen Blick aus. Ich zuckte mit den Schultern. „Er wird sich bestimmt irgendwann einkriegen. Er ist bloß stur. Und irre nachtragend was das angeht."
„Da kenn ich noch jemanden." schmunzelte Newt. „Hey! Die einzige Person die ich momentan hasse ist Teresa. Und dazu habe ich ein Recht." Newt verdrehte die Augen und nahm dann mein Gesicht in seine Hände. Bevor sich unsere Lippen berühren konnten, rief jemand nach uns. „Ey ihr Turteltauben. Wird's bald?" es war Gally.
Mit hochrotem Kopf stieß ich Newt an der Brust von mir weg und lief dann hinterher in den Tunnel. Ein Glück war es dunkel hier. Die feuerroten Wangen wären definitiv aufgefallen.
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𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄
Fanfiction- Wird bald überarbeitet - 𝐖.𝐂.𝐊.𝐃. Eine Abkürzung hinter der etwas viel größeres steckt, als man glauben mag. Früher habe ich sogar daran geglaubt. An einen Weg, der uns alle aus diesem 𝐂𝐡𝐚𝐨𝐬 rausschaffen könnte. Doch ich hab mich dagegen...