115. Ein wundervolles Zuhause

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Es war bereits dunkel, als wir uns um ein riesiges Lagerfeuer versammelt hatten. Vince stand vorne in der Mitte, vor einem riesigen Stein.

Wir haben gemeinsam einen weiten Weg hinter uns." fing er an seine laute Stimme zu erheben. Wir alle hörten ihm aufmerksam zu. Ich hatte mich hinter Brenda, Minho und Thomas gesetzt. Neben mir saß Pfanne und auf dessen anderer Seite Jorge. Thomas war vor etwa 20 Minuten aus Newts Hütte gekommen und hatte sich mit roten Augen zu uns gesetzt. Ich wusste nicht worüber er mit Newt geredet, beziehungsweise was er Newt erzählt hatte. Doch es war für ihn wohl sehr emotional geworden.
So viele haben so viel geopfert..." Als er das sagte, musste ich an Chuck, Alby, Winston, Teresa und so viele andere denken. „.. um diesen Ort möglich zu machen." fügte Vince hinzu. „Eure Freunde", ich wechselte einen Blick mit Brenda. „Eure Familie." Diesmal starrte ich auf Thomas Hinterkopf und legte ihm eine Hand auf die Schulter, die er dankbar drückte.

Vince hob seine Stahltasse hoch. „Trinken wir auf die, die nicht hier sein können." Sofort hob auch ich meinen Becher, den ich in der freien Hand hatte und dachte traurig an den kleinen Chuck. Aber auch an Alby. Sie beide hätten es verdient hier zu sein. „Auf die Freunde, die wir verloren haben. Dieser Ort hier, der ist für euch. Er ist für uns alle!" rief Vince und bereitete freudig die Arme aus.

Schließlich drehte er sich langsam um und deutete auf einen großen Stein hinter ihm.

Aber das hier, das hier ist nur für sie. Wenn für euch der richtige Zeitpunkt ist, kann jeder auf seine Weise, seinen Frieden darin machen." Vince steckte den Meißel, den er eben noch in der Hand hatte, in einem Tisch, der dort stand und wandte sich wieder an uns.

Und willkommen hier. Im sicheren Hafen!" brüllte Vince auf und hob dann richtig seine Tasse hoch. Voller Freude begannen alle rings um uns zu klatschen. Manche standen auf, andere pfiffen durch die Zähne. Ich war eine der einzigen, die zwar auf stand aber dann einfach davon ging.

Ich hatte vor ein wenig für mich zu sein und auch früh schlafen zu gehen, um dann als Erste am nächsten morgen zu diesem riesigen Stein zugehen und einen der gefallenen Namen drauf zu ritzen. Es war eine wunderbare Idee gewesen, da es uns alle irgendwie auch an die Liste der Lichter im Labyrinth erinnerte. Obwohl diese Zeit dort kein Zuckerschlecken war. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nur für fast 2 Monate da war, aber andere wie Minho oder gar Newt, waren 3 Jahre im Labyrinth...
Meine Hängematte, in der ich immerzu schlief, war neben der von Brenda und auch der von Minho. Mein Bruder würde in ein paar Tagen zu uns hierher ziehen, doch zurzeit hatte er sich seine Privatsphäre mehr als verdient. Seufzend legte ich mich in die Hängematte und starrte in den dunklen Himmel hinauf. Sterne... Sie folgten uns Lichtern überall hin. Eine Träne bahnte sich aus meinem Augenwinkel.

„Hey, Joy. Ist alles klar?" erkundigte sich Minho, der mir gegenüber auf der Hängematte lag. Er zog sich gerade seine Schuhe aus und warf sie neben sich auf dem Boden. „Ist es komisch wenn ich sage, dass ich mich manchmal nach der Lichtung zurück sehne?" erkundigte ich mich nach meinem besten Freund.

Er hielt in der Position inne und kam dann neben mich. Ich rutschte ein Stück, damit er sich an den Rand setzten konnte.

„Es ist nicht komisch." meinte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Mir geht es doch manchmal genauso. Aber wir haben es bis hierher geschafft und das ist besser als alles andere, was jemals passiert ist." meinte er ruhig. „Ich danke dir, Minho."
„Und ich dir, weil du Newt retten konntest."

Mit dem Gedanken daran, dass ich es tatsächlich geschafft hatte, rollte mich mich auf der Hängematte ein, sog die Luft des Meeres in meine Nase ein und schlief dann auch ein.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt