31. Probleme mit dem Vertrauen

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Als ich meine Augen öffnete, wusste ich zuerst nicht wo ich mich befand. Ich bewegte mich in hoher Geschwindigkeit hinauf. Ich schaute mich um. Hektisch atmete ich aus, als ich realisierte, wo ich mich gerade befand. Es war die Box. Ich war wieder in der Box. Oben an der Decke erkannte ich die immer näher kommende Klappe, die mich zu der Lichtung gebracht hatte. Betäubt starrte ich hinauf und musste mir dann die Hände vor die Augen halten, da es so hell war.

„Joyce." hörte ich eine Stimme von weiter weg.

Abrupt schlug ich meine Augen auf und sah in die Augen von Newt. Mein Kopf lag doch eben noch an der Tür? Jetzt befand er sich mit mir auf dem Boden liegend. Mit schmerzendem Rücken richtete ich mich auf und fuhr mir über das Gesicht. „Komm, Joyce. Wir müssen jetzt raus." hetzte Newt mich und zog mich dabei auf die Beine.

Desorientiert, lief ich hinter ihm her und sprang dann schließlich aus dem Helikopter. „Alles gut bei euch?" erkundigte sich ein Soldat bei uns und klopfte Newt auf die Schulter. Newt antwortete für uns beide und führte mich dann weiter. Dort standen sie, meine Freunde und meine Familie. Doch einer fehlte. „Wo ist Thomas?" fragte ich und musste mich räuspern. Meine Stimme war doch rauer als gedacht.

Schon ertönte ein Ruf. Es war Minho, welcher Thomas entweder geweckt oder angebrüllt hatte. Ich richtete meinen Blick auf den Helikopter, wo Minho herauskam.

Gerade kam Thomas aus dem Helikopter und wurde ebenfalls von einem Soldaten begrüßt, der ihn dann zu uns schob. Doch er riss sich los und rannte zurück zum Helikopter. Ich wusste nicht was die Soldaten riefen, dafür war es viel zu laut und viel zu hektisch. Plötzlich brüllten mehrere Soldaten etwas und Schüsse ertönten. Ich hielt meine Hände schützend über den Kopf, als wir uns in Bewegung setzen mussten.

Ohne einen Blick nach hinten zu werfen, rannte ich den anderen hinterher. Wir mussten lange mit dem Helikopter unterwegs gewesen sein. Der Platz um uns herum war von Scheinwerfern beleuchtet und der Himmel Nachtschwarz.

Mit offenen Mund bestaunte ich das riesige Gebäude was sich vor uns auftürmte. Nein, Gebäude war der falsche Ausdruck. Festung, würde es eher treffen. Wir kamen immer näher an den Eingang heran, doch die Schießerei hörte nicht auf. Panisch schaute ich umher und stolperte dann über eine Sanddüne. Angeekelt spuckte ich den Sand aus und wurde dann von jemanden am Arm hochgezogen. Es war der Soldat, der gerade neben Thomas her lief.

Schnell setzte ich meine Füße in Bewegung und lief weiter. Der Soldat brüllte irgendwas unverständliches was ich nicht hören konnte, da ich mein Blut in den Ohren rauschen hörte. Endlich gelangten wir an die offene Tür, die allerdings nicht mehr lange offen war, da sie sich schon schloss. Thomas und ich schlüpften hindurch, ehe sie sich mit einem Zisch-Laut schloss. Die Tür wurde mehrfach verriegelt. Entweder sollte etwas draußen bleiben oder wir drin. Hoffen wir mal auf das erste.

Schnell stellte ich mich wieder neben Newt. Mir war das einfach zu Laut hier und ich fühlte mich überhaupt nicht wohl. Ich leckte über meine trockenen und rissigen Lippen, als mich ein Schmerz durchzuckte. Ich hatte ganz meine aufgesprungene Lippe vergessen, die ich von Gally geerntet hatte.

Ich betrachtete die Umgebung. Wir befanden uns in Mitten einer Lagerhalle. Nervtötende Warnsignale ertönten und Menschen liefen hektisch umher. Darunter Soldaten und weitere vermummte Männer.

Wo waren wir nur hier gelandet?!

~Zeitsprung~

Etwas später, saßen wir satt aber misstrauisch in einem weiteren Raum. Wir hatten ein wirkliches Festmahl bekommen, viel besser als Pfanne es jemals hinbekommen hätte und danach eine Essenschlacht gemacht. Wir konnten endlich mal wieder lachen.

Nun saßen und lagen wir eben verstreut im Raum herum. Ich lag zusammen mit Teresa und Newt auf einem Berg von Säcken, während Thomas und Pfanne uns gegenüber saßen und Minho auf einem der Tischen lag. Winston saß auf einer Bank vor Minho's Tisch. Mit einem quietschen, ging die Tür plötzlich auf ein Soldat trat herein.

Geschwind standen wir auf und schauten neugierig aber auch misstrauisch auf den Eingang. Der Soldat ging zur Seite und ein Mann kam zu der Tür. Er trug einen weißen Rollkragenpullover unter einer schwarzen Lederjacke. An seinen Schläfen waren die Haare etwas an gegraut. Er lächelte uns leicht freundlich zu, mir fuhr es trotzdem kalt den Rücken hinunter.

„Geht es euch allen gut?" erkundigte er sich, während wir näher an die Tür gingen. „Verzeiht die ganze Aufregung. Wir hatten ein kleines Problem." Was meinte der Typ bitte damit? „Wer sind Sie?" fragte ich misstrauisch. „Ich bin der Grund, warum ihr alle noch am Leben seid." sagte er, was mich die Stirn runzeln ließ. Ich tauschte einen kurzen Blick mit Minho aus, welcher neben mir stand. „Und meine Absicht ist, dass das auch so bleibt." fügte er hinzu.

Ob er wirklich auf unserer Seite war. Ich überlegte stark nach und hoffte irgendwelche Anzeichen zu finden, die mir verraten würden, dass er für W.C.K.D. arbeitete.

„Also folgt mir doch." forderte er uns auf und ging dabei ein Stück nach hinten. Er kann uns doch nicht ernsthaft auffordern,
1. ihm zu vertrauen
und
2. ihm zu folgen.

„Wir werden euch alles erklären." schon ging er von der Tür weg. Zögernd gingen die anderem ihn hinterher. „Leute, können wir ihm überhaupt trauen?!" zischte ich auf und hielt meine Freunde somit zurück. „Wir können es nur hoffen." sagte Thomas und schaute mich dabei so ernst aus seinen braunen Augen an, dass ich schlucken musste. Ich kannte diese Augen nicht erst von der Lichtung sondern von viel früher.

Als hätte ich sie schon gesehen, als ich noch ein kleines Mädchen war. Frustriert seufzte ich auf. Ich wollte endlich die Wahrheit erfahren.

𝐉𝐎𝐘 𝐢𝐧 𝐭𝐡𝐞 𝐌𝐀𝐙𝐄Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt