! Beinhaltet Blut und Halluzinationen, bzw. Wahnvorstellungen !
Viel Spaß beim Lesen!
◈ ━━━━━━━ ⸙ ᯽ ⸙ ━━━━━━━ ◈
"Noelle. Da bist du ja."
Ich drehe mich um, sobald ich die Stimme hinter mir vernehme und erblicke so ihr strahlendes Lächeln. Sie hat ihren Kopf etwas zur Seite gelegt, wobei einzelne Strähnen in ihr Gesicht fallen. Die Sonne des Nachmittags lässt ihre Augen glitzern.
Ich habe aufgeben darüber nachzudenken, warum sie immer wie aus dem Nichts auftaucht und auf die gleiche Weise wieder verschwindet. Alle sagen mir, sie sei tot. Ich müsse aufhören, an ihr festzuhalten und sie gehen lassen. Aber ich kann nicht ... Sie ist nicht tot...
Mit traurigen Augen blicke ich in ihr wunderschönes Gesicht, schaue aber hinunter, als sie ihre Hand nach mir ausstreckt.
"Ich möchte dir was zeigen", flüstert sie, stets lächelnd. Ich nicke leicht und lege meine Hand in ihre. Sie fühlt sich warm und kalt zugleich an, aber trotzdem würde ich sie für immer halten. Langsam verschränken sich unsere Finger miteinander, was nun auch mir ein zartes Lächeln auf die Lippen zaubert. Sie dreht sich um und fängt an zu gehen, doch mit der Zeit wird sie immer schneller. Ab und zu schaut sie hinter sich, um sicherzustellen, dass ich immer noch da bin, wobei unsere Blicke kurzzeitig aufeinander treffen.
Der kalte Wind des Spätherbstes lässt unsere Haare durch die Luft wirbeln und obwohl die Luft kalt ist, wärmt sich mein Körper durch das Rennen rasch auf.
Vorher waren wir noch in der Stadt, doch nun befinden wir uns mehr am Rande. Ich habe das Gefühl, als wäre ich schon einmal hier gewesen. Es kommt mir bekannt vor, dennoch kann ich es einfach keiner Erinnerung zuordnen.
"Wo willst du denn ganz hin?", frage ich das schwarzhaarige Mädchen vor mir. Sie dreht sich daraufhin um, schenkt mir ihr liebevolles Lächeln und legt dann einen Finger auf ihre Lippen.
"Das ist ein Geheimnis. Du wirst es sehen, sobald wir da sind."
Ich nicke daraufhin, auch wenn ich es gerne gewusst hätte.
Als ich jedoch nach rechts sehe, setzt mein Herz für eine Sekunde aus. Meine Augen weiten sich und automatisch bleibe ich stehen. Meine Hand lässt ihre los, weshalb auch sie abrupt aufhört zu rennen.
"Warum bleibst du stehen?" Sie schaut mich besorgt an und kommt dann auf mich zu.
"Nein, nein, nein!", hauche ich, während ich energisch mit dem Kopf zu schütteln beginne. Vor mir, in einer Gasse, spielt sich ein mir bekanntes Szenario ab. Für eine Sekunde blinzele ich, als sich jedoch meine Augen wieder öffnen, ist der Himmel in vollkommenes Schwarz getaucht. Es ist Nacht. Ohne dass ich noch hätte reagieren können, ergreift eine andere Hand meine. Diesmal ist sie einfach nur eiskalt.
Warte ... Was ist passiert?
Plötzlich fängt sie an zu rennen. Sie zieht mich hinter sich her, doch ich bin nicht in der Lage, mich aufrecht zu halten und stolpere fast über meine eigenen Füße. Schweiß beginnt über meine Stirn zu laufen und ich kann ihren Atem deutlich hören. Mit weit aufgerissenen Augen starre ich auf den Asphalt. Das kann nicht sein ... Das kann einfach nicht wahr sein! Ein lautstarkes Piepen durchfährt meinen Kopf und automatisch vergreift sich meine noch freie Hand in meinen Haaren.
"Komm, Noelle, hier hin!", schreit eine dumpfe Stimme. Es hört sich so an, als wäre ich unter Wasser. Ich kann nichts klar hören noch erkennen.
Ohne dass ich noch hätte reagieren können, werde ich unsanft ist die nächstgelegene Gasse geschubst. Ich kann mein Gleichgewicht nicht halten und falle direkt auf den harten Steinboden. Meine Hände fangen an zu brennen und auch in meinen Knien spüre ich ein Stechen. Warme Flüssigkeit rinnt über meine Handinnenflächen.
DU LIEST GERADE
Gedankennebel
Short StoryDu liest gerne Kurzgeschichten mit verschiedensten Themen? Und das umgesetzt auf unterschiedlichster Art? Du interessierst dich für die abwechlungsreiche Mischung verschiedener Schreibstils, Inhalte und Genres? Dann ist dieses offizielle Buch vom Wa...