Gedankennebel

"Einsamkeit" von @Lunaria1845

Er war beliebt, am Stammtisch in der Schule gab es viele freunde, die sich neben ihn drängten. Sie spielten Karten, lachten über ein wenig Getuschel und machen Späße über andere. Er schaut mich an, direkt in die Augen. Es scheint als suchte er in meinen Augen die Antwort auf all seine Probleme. Beliebt sein und nicht allein sein sind unterschiedliche Sachen. Ich wusste wie er sich fühlte auch, wenn wir Gegensätze waren. Ich nur ein kleines Mauerblümchen am Straßenrand, dem niemanden Beachtung schenkte, er ein Blumenstrauß mit so viel nebensächlichen schmuck, dass die Stiele der Blumen fasst brachen.... Viele sagten immer er sei stark, weil er gut im Sport war, weil er gut aussah, weil er etwas Besonderes war doch ich sah ihn... Er war stark, eben nicht deswegen. Er war stark, weil er die Last tragen konnte, die man ihm auf den Rücken setzte. Während man sich ausruhte auf seinem Erfolg, während man hinter seinem Rücken über ihn tuschelte. Wenn man im geheimen sagte, er sei ein Frauenheld, ein Herzensbrecher, ein Arsch, dabei hatte er noch nicht einmal seinen ersten Kuss abgegeben denn auf diesem stand ein bestimmter Name, den er niemals über die Lippen gebracht hatte. Einen Moment schien es für mich als würde ich eine Träne in den Augen sehen, das Gefühl von Einsamkeit verband uns beiden mit einem roten Faden, welcher in der Mitte mit einer Schleife zusammen gebunden war. „Ich höre dich", nuschelte ich doch die Worte gingen in dem Gerede der anderen unter. Wir standen so weit weg voneinander doch schien es mir als sei er ganz nah. Ein Lächeln

kam auf sein Gesicht, ein erleichtertes Gesicht. Als hätte er es dennoch gehört. Wir wussten, dass wir uns niemals nahe sein würden doch das reichte uns. Die Einsamkeit, die wir beide empfanden, verband uns ...

.....wie ein Band der Ewigkeit.