"Orion's Origin" von @Sxirxn

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Warnung: Nennung von Blut/ehemaliger Selbstverletzung

Zum Verständnis: Jeder Mensch hat eine gewisse eigene Realität, da jeder Mensch die Welt mit anderen Augen sieht. Die Meisten sehen aber nicht die Magie. Die Realität eines Menschen wird durchbrochen, wenn er es von allein schafft die Magie zu sehen, oder durch etwas darauf aufmerksam wird. Daraufhin verändert sich dessen Realität und er ist anfälliger für Magie und andere Wesen. (Hoffentlich ist es nun ein wenig verständlicher)

☆●☆

Kommt vorbei meine Kinder, denn es ist mal wieder soweit.

Macht euch bereit für die Geschichtenzeit.

Heute erzähle ich euch von einem jungen Mann und seinem Leid.

Es begann alles beim Bügeln von einem Kleid:

Orion Blake wurde er genannt und wie ich bereits erwähnte, bügelte er gerade ein Kleid. Um genau zu sein, dachte Orion zu diesem Zeitpunkt noch, dass es das Kleid seiner Frau wäre.

Verwirrt zog er seine Brauen zusammen und ließ seine Augen einmal durch den gesamten Raum wandern. Er schien sich zu fragen, woher diese seltsame Stimme kam, die natürlich nur er hören konnte.

„Ist es nun soweit? Verliere ich komplett meinen Verstand?" sprach er und entschloss sich dazu, die seltsame Stimme einfach zu ignorieren. Leicht würde dies nicht werden, denn immerhin war er mit mir verbunden. Ihm war bis zu diesem Zeitpunkt auch noch gar nicht klar, dass er gar keine Frau hatte.

Empört hielt Orion in seiner Bewegung inne und blickte Richtung Decke. Er schien mich an einer erhöhten Stelle zu vermuten, aber natürlich existierte ich nicht in der Welt der Menschen.

„Eine namenlose Stimme, wie du, kann gar nichts über mein Leben wissen!"

Als nächstes streckte er seinen linken Arm in die Luft. An seiner Hand konnte man einen Ring ausmachen. Er wirkte metallern und war in meinen Augen wirklich nicht gerade der hübscheste. Nicht, dass ich Augen hätte, aber ihr wisst schon, was ich meine.

„Du kannst doch nicht den Ring meiner Frau beleidigen! Außerdem ist er nicht 'metallern', sondern golden. Farbenblind bist du auch noch? Wie auch immer. Wie du siehst, ist das unser Ehering."

Er schien mir damit irgendetwas beweisen zu wollen. Ich denke aber, dass er sich selbst eher damit etwas beweisen wollte. Hätte ich ihn gefragt, wie seine Frau aussieht, hätte er mir nicht antworten können.

„Das ist nicht wahr!" Orion protestierte weiter. Mittlerweile hatte er das Bügeleisen auf dem roten Kleid zurückgelassen und widmete sich mit all seiner Aufmerksamkeit seiner Decke zu. Aus meiner Perspektive sah er aus wie ein blindes Huhn, auf der Suche nach einem Korn.

„Du wirfst das Sprichwort über den Haufen," versuchte er mich zu belehren, aber ich hörte ihm gar nicht zu. Als älterer von uns beiden, musste ich das auch nicht. Mich interessierte viel mehr, wie er seine Umgebung sah. Für mich sah die Wohnung ein wenig verrottet aus und schaute man sich das Kleid ein wenig länger an, dann verformten sich seine Umrisse in ein blutiges Stück Pappe.

„Wovon sprichst du? Habe ich etwas in meinem Leben falsch gemacht und du bist der Dämon, der mich dafür bestrafen kommt?"

Wäre ich ein Mensch, hätte ich bei dieser Feststellung wohl meinen Kopf geschüttelt. Nur besaß ich eben auch diesen nicht.

Ich schien Orion langsam zu verunsichern, denn er drehte sich einmal um die eigene Achse und nahm die vergammelte Wohnung unter die Lupe.

„Ich sehe hier nichts dergleichen."

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