"Der Schmerz von Freundschaft" von@Wildtabby

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Nachdem die Schule so schnell herumgegangen war, lief ich noch schnell in die Bibliothek, um ein geliehenes Buch zurückzugeben. Etwas verträumt strich ich noch einmal über den Band, ehe ich es der Bibliothekarin entgegenstreckte. > Bist du schon fertig? Du hast es erst Dienstag ausgeliehen. Jetzt haben wir Donnerstag! < sagte sie verblüfft. Etwas verlegen nickte ich schlussendlich. > Sie wissen doch das ich in dieser Zeit nichts anderes zutun hab < gab ich knapp zu. Verständnisvoll nickte sie. Auch ihr lagen Bücher am Herzen. > Natürlich meine Liebe. Das nächste Buch wird morgen da sein. <

Die Bücher die ich zuletzt so sehr verschlingen handeln immer von einer Sache, die viele verstehen können. Es handelt um die Liebe. Liebe zu einen Prinzen, zu einem Star oder doch zu einem normalen Jungen. Es sind nicht immer Clichés in diesen Büchern, aber diese kitschigen sind trotzdem sehr gut und motivieren mich immer wieder aufs neue zum lesen.

Ich lese diese Geschichten genau wie viele andere Mädchen, weil ich selbst das Gefühl von Liebe verspüre. Leider gibt es hierbei einen Haken. Dieser ist aber nicht das ich einfach zu schüchtern bin..., würde es darum gehen wäre ich schon längst weiter. Nein, ich möchte einfach nur nicht alles zerstören. Die Person in die ich mich verliebt habe ist kein Märchenprinz, sondern mein beste Freundin....

Wir kennen uns schon seit dem Kindergarten, waren zusammen in einer Klasse der Grundschule und sind jetzt hier. In der 10 Klasse eines Gymnasiums. Auch hier sind wir wieder zusammen, weil wir es so gewünscht hatten. Aber trotz alldem werde ich ihr wohl nie gestehen das ich sie liebe. Nicht freundschaftlich wie sie es fühlt, sondern rein romantisch. Weshalb ich es ihr nicht sage? Ich hab mal gefragt wen sie so toll findet. Sie hat vor meinen Augen von Marco geschwärmt. Ist es hart? Fühlt es sich schlimm an?


Gott Ja! Es fühlt sich an als wollte mein Herz bersten!

Trotzdem bleibe ich stark. Selbst wenn sie mich nur als 'beste Freundin' ansieht werde ich stark bleiben. Denn ich könnte es nicht ertragen sie als FREUNDIN zu verlieren. Ich könnte es nicht ertragen, wenn sie einfach so verschwindet aus meinem Leben. Deswegen leide ich schweigend weiter. Völlig alleine in meinen Entscheidungen, weil ich niemanden erzählt hatte wie ich für sie empfand.

Nur mein großer Bruder wusste überhaupt wie ich gegenüber Mädchen empfand. Er akzeptierte es. Er kann mir trotzdem nicht helfen mit diesem Problem. Das nächste Buch das ich mir ausgeliehen hatte heißt 'Beste Freunde für immer'. Ich wollte es eigentlich nicht lesen, aber es hatte mich zu stark an meinen Zustand erinnert, als das ich es beiseite lassen konnte und ignorieren. > Meilin? < sagte eine Stimme von der Seite. Unverweigerlich zuckte ich zusammen. > Erschreck mich nicht so Rose.... < murmelte ich halbstark. Wir befanden uns nunmal immer noch in der Bibliothek. Aber ja? Das war meine Freundin, für die ich etwas mehr empfand als nur Freunde...

> Wieso bist DU in der Bibliothek? < Rose las kaum etwas. Und wenn sie das tat, dann nur Bücher mit dem Horror oder Fantasy Genre. >Naja weißt du? Ich brauche nunmal deinen Rat Mei~< Sagte sie mit einem melodischen Singsang in ihrer Stimme. Es war einer der vielen Gründe das ich sie liebe

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Gründe:


-charmant

-behutsam

-sanfte Stimme

-mutig

-witzig

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Zugleich war sie aber auch viel zu naiv, um überhaupt zu merken das sie jemand liebt. Sie schätzt sogar manchmal das ihre beiden Schwestern sie hassen. Überhaupt bemerkt sie nie die guten Seiten an sich. Das schmerzt mich immer ein bisschen, doch sie hält das alles tapfer aus, anstatt zu quengeln. Ob das auch ein Grund für mich ist sie nicht zu konfrontieren? Will ich sie nicht aus dem Gleichgewichtssinn bringen? Nein..., das war nur eine Ausrede.

Mit einem Mal wurde ich aus der Träumerei gerissen und hakte einmal nach. > Was fragen ? Was ist? < Rose kommt nicht einfach so, nur dann wenn wirklich etwas wichtiges ist. < kurz schien ihr ein wenig Röte ins Gesicht zu steigen, aber das war vermutlich nur wegen der hohen Temperaturen. Dann jedoch lachte sie verlegen. > Können wir woanders hingehen? < etwas perplex sah ich sie an > Klar....? Immer < Die Verlegenheit machte sie in meinen Augen nur süßer. Mein Herz klopfte etwas lauter. Dann sah sie mir wieder entschlossen in die Augen, nachdem sie mehrfach weggesehen hatte. > Gut! < Entschlossen packte sie mein Handgelenk und zog mich mit sich. Schon alleine ihre Berührung verpasste mir ein Schaudern.

> Was gibt's? < fragte ich gespielt normal, als wir einen weniger populären Teil der Bibliothek betraten. > Ich denke..., ich bin verliebt < nuschelte sie nach einer Weile. Urplötzlich raste Mein Herz. Warum? Keine Ahnung. Warum jetzt? Kein Ahnung. > Ja? < Rose sah betrübt auf den Boden. > Naja.... < ihr Gesicht wurde so rot, dass es ihren Namen gerecht wurde. > Ich hab mich verliebt, aber trau mich nicht etwas zu ihr zu sagen! < jetzt war es an mir Rot zu werden. Ich räusperte mich kurz. Die Art wie sie mich ansah. Fast schon so als wollte sie MIR ein Geständnis machen?! Völlig aufgeregt starre ich sie an. Fast schon fasziniert sehe ich in ihre goldbraunen Augen. Könnte es die Möglichkeit sein? Ist sie in mich...., Nein. Das kann nicht sein. Aber. Zugleich packte mich doch die Hoffnung. Es war als greife man nach einer Rose in der Hoffnung das sie keine Stacheln hat. Unwahrscheinlich, aber doch möglich. > Wer ist es? <

Wieder wurde unangenehme Stille breit. Die Art der Stille die vor einem Geständnis entsteht nunmal. > Eh..... es ist... < sie sah mich wieder direkt an. Die Luft hatte ich schon langst angehalten, um jedes ihrer Worte lauschen zu können. Es war mir, als könnte man mein Herz ohne Probleme beben hören. Als sie keine Anstalten machte weiter zu reden jauschzte mein hoffendes Herz. Dann aber kam ihre Antwort und traf mich völlig unvorbereitet. > Es ist Marco... <

Sein Name sauste wie ein Pfeil in mein Herz und durchbohrte es. > Was... < Flüsterte ich verwirrt und unglücklich. In meinen Augen stauten sich die Tränen. Wie hab ich es gewagt die Hoffnung in mich hinein zu lassen?! Wieso?! Schweigend senkte ich meinen Kopf hinunter. Sie sollte nicht sehen das ich die Tränen zurückhielt. > Huh? Mei? Alles okay? < sagte sie soeben. Doch ich bekam es nur gedämpft mit. Dann erst verdaute ich das Geschehene und sah sie an. Tränen rannen meine Wangen hinunter und tropfen auf den Boden. Ihr verschreckter Blick war egal. Ihre Sorge war egal! Alles!

> Mei ! Was hast du? Bist du auch in ihn verliebt? ..., das--< Ich schüttelte wütend den Kopf. Trotzdem war meine Enttäuschung und Trauer viel schlimmer. Sie unterdrückte alles und drohte meine Luftröhre zu zerdrücken. > DU! ICH BIN IN DICH VERLIEBT! < schrie Ich. Dann wurde meine Stimme wieder ein Zittern und ich rannte hinaus. Hinaus aus diesem Alptraum! Hinaus aus dieser Situation! Hinaus aus der Bibliothek.

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Mir war alles egal..., selbst das man still sein sollte... in einer Bibliothek...

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