Geschichte von @Lea_Broterman

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Da stehe ich nun, vor dem Spiegel, überlegend, ob ich so vor die Tür gehen kann. Ich habe ein blaues T-Shirt an, eine weiße Jeans und schwarze Schuhe.

Während ich also überlege, ob ich einigermaßen hübsch aussehen, bemerke ich einen Vogel, der durch das Fenster reinfliegt. Ich drehe mich um, um dem Vogel zu helfen. Ich möchte ihm wieder raushelfen.

Aber der Vogel ist weg.

Das Fenster ist auch nicht da.

Verwundert drehe ich mich wieder zum Spiegel um. Habe ich mir das alles nur eingebildet ?

Verwirrt betrachte ich mich wieder im Spiegel.

Jetzt sitzt der Vogel auf mir. Er sitzt auf meiner Schulter.

Ich erschrecke.

Wie kann das sein ?

Vorsichtig versuch ich den Vogel anzufassen.

Ohne mich umzudrehen hebe ich meinen linken Arm. Ich taste meine Schulter ab, aber fühlen kann ich nichts.

Schnell drehe ich meinen Kopf nach links.

Der Vogel ist weg.

Dann drehe ich mich wieder zum Spiegel. Der Vogel sitzt wieder da.

Verwundert betrachte ich den Spiegel genauer.

Vorsichtig hebe ich meine rechte Hand um den Spiegel zu berührten.

Ich fasse den Spiegel an.

Ich fasse durch den Spiegel hindurch.

Ich fasse den Vogel an.

Ich bekomme Angst, nehme die Hand aus dem Spiegel, drehe mich um und renne aus dem Raum.


Nach einigen Minuten komme ich wieder in das Zimmer, hoffend, dass ich mir alles nur eingebildet habe, nur um sicher zu gehen, dass alles in Ordnung ist.

Ganz langsam, mit winzigen Schritten komme ich dem Spiegel immer näher.

Ich stehe kurz vor dem Spiegel und schließe schnell meine Augen.

Erst traue ich mich nicht sie zu öffnen, dann denke ich darüber nach.

Ich halte es für dumm.

Ich halte es für feige.

Ich öffne meine Augen, weil ich denke, ich bin zu ängstlich und schaue direkt in den Spiegel hinein.

Ich bleibe hier stehen, ungefähr für drei ganze Minuten, bevor ich irgendetwas wahrnehme.

Da ist noch immer das Fenster.

Einen Vogel kann ich aber nicht mehr sehen.

Dafür ist da etwas auf dem Boden. Es ist ein Wurm.

Vielleicht ist der da ja in echt.

Ich meine...

Vielleicht bilden sich meine Augen den nicht nur ein.

Vielleicht bin ich nicht verrückt.

Ich schließe meine Augen um nicht sehen zu können, ob da nun ein Wurm auf dem Boden ist, oder nicht.

Dann mache ich mich zügig, aber auch irgendwie langsam, damit ich nicht stolpere, auf den Weg nach draußen.

An das Fenster, was auch noch da war, versuche ich nicht mehr zu denken.

Ich setze mich an den Frühstückstisch, schmiere mir ein Brot und versuche mich so von den seltsamen Ereignissen abzulenken.


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