Bist du schon mal in eine Zeitmaschiene gefallen?
Also ich meine, bist du generell mal in eine Zeitmaschiene gestiegen?
Nein?
Nun das ist ja ziemlich unwahrscheinlich, wenn ich so drüber nachdenke.
Im Jahre 2020 am schubste mich Panci Parker meine verhasste Stiefschwester an einen seltsamen Apparat meines Vaters.
Ausversehen hatte ich ihn wohl irgendwie angestellt und flog nun durch einen blau, silber und lila schimmernden Gang entlang.
Naja war es ein Gang?
Auf die Schnelle würde ich es so auf jeden Fall beschreiben.
Ich segelte und schwebte hier also herum und verfluchte meine Stiefschwester, sie war so blöde!
Nur weil Corona uns zu Hause eingesperrt hat, beziehungsweise für mich hatte, musste sie ihre Wut nicht an mir auslassen.
Plötzlich beschleunigte sich mein Körper und ich fing an zu quietschen. Es wurde heller und immer greller, um meine Augen zu schützten kniff ich sie zu und warte ab.
Die Bewegung, die die letzte Zeit horizontal war wurde schlagartig senkrecht nach unten.
Verblüfft schlug ich die Augen auf und mein Körper geriet ins strudeln, ich befande mich im freien Fall.
Unter mir erstreckte sich eine graue schwarze Landschaft, bitte lass mich nicht vor den Dinosauriern auf die Erde einschlagen!
Das wäre nämlich nicht gut für die Entwicklung der Menschen, wenn sie mich Milliarden Jahre später finden. Ich schaffte es mich irgendwie im Flug auf den Rücken zu drehen, obwohl auch das mich nicht vor dem Tot retten wird, aber hoffentlich wird es schneller so gehen oder wenigsten schmerzloser.
Und dann spürte ich es den Aufschlag, er brannte wie Eis, drang in meine Haut wie Splitter, um hüllte meine Körper wie eiskaltes Wasser. Warte es war Wasser, mit dieser Erkenntnis schlug ich die Augen auf und riss erschrocken den Mund auf. Ich war nicht tot, aber ich würde es bald sein.
Verzweifelt ruderte ich mit den Armen und versuchte an die Oberfläche zu kommen, schaffte es aber nicht, Panik befiel mich und mir ging die Luft aus.
Auf einmal riss mich etwas aus dem Wasser und ich rang nach Luft.
Ohne das ich wirklich etwas mitbekam, wurde ich ans Land geschleppt, ich japste und versuchte mit husten und würgen das Wasser aus meiner Lunge zu bekommen.
Ein Schmerz machte sich auf meine Rücken breit, als jemand oder etwas mir dagegen schlug, ich spuckte alles Wasser sofort aus.
"Danke" keuchte ich und drehte mein Kopf nach hinten, wo der See lag.
Erst jetzt bekam ich mit, wie schrecklich alles aussah, der See war braun und würde von Müll und Ölteppichen verziert.
Der Sand war weiß und beim genaueren hinsehen erkannte ich feine durchsichtige Kügelchen und Plättchen.
"Plastik, alles ist voll von den Mist." sagte eine raue und holzende Stimme. Ich schaute hoch und erkannte eine Menschen, einen Mann mit schwarzgrauen Haaren, ab gefransten Klamotten, die hauptsächlich aus Leder bestanden und dessen Gesicht mit tiefen Falten und vielen Naben geprägt wurde.
"Wo bin ich hier?" fragte ich panisch und versuchte aufzustehen.
Mit jeder Sekunde in der ich einatmete merkte ich mehr wie wenig Sauerstoff in der Luft war.
"Sag mal Kleine, du bist nicht mutiert oder anders auf das Leben hier angepasst oder? Du hast die menschliche Grundform noch oder?" Er studierte mich kritisch.
"Ich denke."
Er nickte auf meine Antwort hin und holte etwas aus seiner Tasche.
"Hier bind das um, Fragen klären wir gleich. Wir müssen erstmal weg der Regen setzt gleich ein." er hielt mir ein grünen Tusch in, es fühlte sich blättrig an, ich band es um Mund und Nase.
Erstaunlich stehlt ich fest, dass ich frische Luft bekam.
Leichter stand ich nun richtig auf und folgte dem Mann, der schon vor gelaufen war, zwar nicht viel, aber er machte große Schritte.
Die Landschaft war leer und die Erde war eingerissen und bröslig, sie war dunkler als ich es kannte.
"Wieso sieht die Erde so aus?"
"Weil die Sonne sie verbrannt hat." grummelte der Vordermann.
"Wie soll das gehen, die Ozonens.." "Die gibt es nicht mehr, nein das stimmt so nicht, es gab sie eine lange Zeit nicht mehr. Sie erholt sich ein wenig."
"Wie geschah es?"
"Menschen sind gierige Wesen, wir sind gierig."
Die Aussage brachte mich zu grübeln, ich würde hier vielleicht leben müssen auf einer Erde, die ich selbst mit zerstört hatte.
Ich schämte mich und Heimweh brach aus meinem Herzen.
Die ganze Landschaft war steinernd und leer, nur vereinzelt ragten schwarze bröselige Baumstumpfe aus der Erde.
Wir gingen und gingen, es gab kaum ein Ende.
"Wenn ich das richtig auffasst hab, brannte es hier mal?"
"Mal? Überall hat es gebrannt, ein Feuer, das die ganze Erde verbrannte. 20 Jahre brannte es und brennt an einigen Stellen immer noch."
"Aber wie konnten sie überleben?" "Nun Zeitreisende.."
"Woher wissen sie das?" unterbrach ich ihn panisch.
"Du bist aus dem Himmel gefallen Kleine und nicht hat deinen Sturz verdeckt."
"Welches Jahrhundert haben wir?" "2120."
"Ach du scheiße. Hundert Jahre." meine Augen weiteten sich vor Angst. "Wie war es als noch alles grün war?" ,fragte der Mann. "Wunderschön und doch so normal." Er nickte verstehen.
Wir gingen weiter und weiter, einige mal überquerten wir unebene Felder, aus denen zusammen gestürzte Häuser ragten.
Nach einer Zeit fingen wir an neben eine sehr langen Bach herzulaufen, ich glaube es war mal ein Fluss, da das Ufer noch leicht zuerkennen war. Langsam, aber sicher stiegen wir einen Hügel hinauf, er war genauso kahl wie der Rest der Landschaft. Nein, das stimmt nicht ganz, kleine Pflanzen, mini klein, aber gut sichtbar in der so dunklen Erde, keimten auf und versuchten groß zu werden.
Ich ging in die Hock und sah mir eins an, grün, klein mit nur zwei Blättern, aber doch so hoffnungsbringend. "Komm jetzt ich will vor der Nacht noch zu Haus sein."
Wir gingen weiter Richtung eines großen Berges, er rate aus der weiten freien Landschaft heraus.
Am Fuße des Berges war ein breiter Spalt in den wir gingen, draußen war es zwar nicht sehr heiß, aber die kühle Feuchte war erfrischend.
Wir drängten uns durch Spalten und Riese, bis wir schließlich an einen offenen Raum ankamen.
Viele Gestallten und Schatten saßen um ein Feuer herum und das erste mal an diesen Tag fragte mich ob es so klug war dem Fremden einfach zu folgen.
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Gedankennebel
Short StoryDu liest gerne Kurzgeschichten mit verschiedensten Themen? Und das umgesetzt auf unterschiedlichster Art? Du interessierst dich für die abwechlungsreiche Mischung verschiedener Schreibstils, Inhalte und Genres? Dann ist dieses offizielle Buch vom Wa...