Kapitel 132

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*Sinas Sicht*

Meine Kehle brannte und mein Herz schlug so schnell, wie es nie zuvor geschlagen hatte. Ich rannte, rannte einfach nur. Wohin? Keine Ahnung. Ich hatte bereits die Orientierung verloren. Doch da.. An einem Baum hing ein Luftballon, den Marcos Mutter aufgehängt hatte, um anderen Gästen den Weg zu zeigen. Meine Rettung. Nun hatte ich wieder ein Ziel vor Augen, worauf ich mich vollkommen konzentrieren konnte. Ich folgte den Luftballons mit den Pfeilen darunter und wusste bald, wo ich mich befand. Und es war nicht mehr weit... Schließlich war ich da. Ich sah Marco vor dem Haus sitzen und mein Herz fing vor Freude an zu springen. Dieser Mann...
*Marcos Sicht*
Ich hörte Schritte, weshalb ich auf sah. Ich traute meine Augen nicht... Da kam Sina direkt auf mich zu gelaufen. Ich stand auf und ging ihr entgegen. „Was ist passiert?", fragte ich verwundert. Sina atmete schwer und brauchte etwas Zeit bevor sie antworten konnte. „Das Auto ist kaputt gegangen... Ich musste laufen!", erklärte sie immer noch außer Atem. Ein Stein fiel mir vom Herzen. „Ich Dummie! Und ich dachte schon, dass du nicht mehr kommst!" Aus purer Erleichterung umarmte ich sie. Dann sah sie mich ernst an. „Marco, ich werde dich nie mehr warten lassen! Ich will dich, nur dich! Deshalb lass uns jetzt endlich heiraten!" Ich nickte und ergriff ihre Hand. Zusammen schritten wir in das Haus...

*Sinas Sicht*

Marcos Hand war warm und etwas feucht. Er schien ziemlich aufgeregt zu sein. Ich blickte ihn an und sah ihm die Aufregung ziemlich an. Kein Wunder... Als wir das Wohnzimmer, in diesem Fall, den Trauraum betraten, ertönte Musik und alle standen auf. Marcos Mutter drehte sich zu uns um und fing an zu strahlen. Sie hatte wohl die Hoffnung schon aufgegeben gehabt. So schien es vielen gegangen zu sein... Aber nun war ja alles gut. Nur eine Sache störte mich. Jenny und Marcel fehlten. Die zwei Menschen, denen ich so viel zu verdanken hatte. Aber so war es jetzt nun mal... Die Trauung konnte man jetzt nicht mehr aufhalten und um ehrlich zu sein, wollte ich das alles auch endlich hinter mich bringen. Als wir vorne angekommen waren, setzten wir uns auf unsere Stühle und die Standesbeamtin fing an zu sprechen. Sie begrüßte alle Gäste und natürlich auch uns. Nach einer ausgiebigen Rede forderte sie uns auf aufzustehen. Dann kam die Frage aller Fragen... „Möchten Sie Marco Reus die hier anwesende Sina Green zur Frau nehmen, sie lieben und ehren bis das der Tod euch scheidet? So antworten Sie bitte mit ‚Ja, ich will!'" Marco blickte mir tief in die Augen. „Ja, ich will!", sagte er dann mit vollkommender Überzeugung. Ich fing an zu strahlen. Die größte Last fiel von meinen Schultern. „Und nun frage ich auch Sie", wandte sich die Dame mir zu, „Möchten Sie Sina Green den hier anwesenden Marco Reus zum Mann nehmen? So antworten Sie bitte mit ‚Ja, ich will!'" Ich sah Marco an. Er sah mich fragend an. Wahrscheinlich weil ich so zögerte... Es schien, als hielt die gesamte Hochzeitsgesellschaft den Atem an. „Ja, ich will!", endlich kam es mir über die Lippen. Ich hatte es geschafft. Endlich. „Sie sind nun gebundene Eheleute. Sie dürfen die Braut nun küssen", kam die Aufforderung. Das ließ sich Marco nicht zweimal sagen. Er nahm mich in seine Arme und küsste mich. So hatte er mich noch nie zuvor geküsst. Wir verloren uns letztendlich in dem Kuss...

Das war wohl der schönste Tag in meinem Leben. Alle Leute kamen zu uns gestürmt, um uns zu gratulieren. So wurden Marco und ich unwillig getrennt. Jeder war von einer kleinen Menschengruppe umgeben. „Du hast es geschafft! Glückwunsch meine Süße! Hast ihn aber auch lange genug zappeln lassen...", sagte jemand neben mir. Ich drehte mich zu der Stimme und erkannte, dass es Jenny war. Ich fiel ihr in die Arme. „Ihr habt es geschafft!", freute ich mich. „Klar, wir haben alles gesehen. Du wirst es nicht glauben, aber einige Minuten nachdem du weg warst, kam Kevin um die Ecke", lachte Jenny. „Genau, wie beim letzten Mal!", lachte ich ebenfalls. Kevin war schon ne Hausnummer. Aber so hatten wir ihn alle gern... Irgendwann hatte ich mich schließlich zurück zu Marco gekämpft. „Na, Frau Reus, alles klar?", fragte er stolz, wie Oskar. Ich nickte und küsste ihn einfach. So hätte es die ganze Zeit sein können. Doch es kam noch das Abendessen, das wirklich vorzüglich war, dann die Hochzeitstorte, die so wunderschön war, sodass ich sie gar nicht anschneiden wollte. Und am Ende kam dann die fette Party. Alle feierten ausgelassen. Die Stimmung war überwältigend. Das war einfach die Traumhochzeit schlecht hin...! Perfekt. Irgendwann kam Marco angetanzt. Er nahm mich an der Hand und tanzte mit mir zusammen. „Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie unglaublich schön du heute warst?!", lächelte Marco mich an. Ich wurde rot. „Und habe ich dir schon gesagt, dass du unglaublich heiß aussiehst!", grinste ich. Marco biss sich auf die Lippe. „Ich freue mich schon auf später!...", teilte er mir mit einem Zwinkern mit. Und ich erst!, dachte ich und lächelte. Marco war einfach perfekt. Und ich konnte mich einfach so unglaublich glücklich schätzen ihn zu haben. Ihn, zwei gesunde Kinder und so tolle Freunde, die mit einem durch dick und dünn gingen...

--Ende--

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt