Kapitel 121

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Stille im Raum. Marco antwortete nicht gleich auf meine Frage. Er schien zu überlegen... "Nun ja.. Der Arzt meint, dass unser Kind vielleicht nicht ganz gesund zur Welt kommen wird. Er kann es nicht genau sagen, aber eine gewissen Wahrscheinlichkeit ist da", erklärte er. Das riss mir den Boden unter den Füßen weg. Damit hätte ich nicht gerechnet. Klar kam es vor, dass man "behinderte" Kinder zur Welt brachte, doch ich hatte mich da immer ausgeschlossen. Ich weiß nicht, ob ich das schaffen würde. Man muss schon eine starke Persönlichkeit sein, um das Ganze zu meistern. Und so eine Person war ich ganz sicher nicht. Und ich glaubte, dass Marco genau so von sich dachte. Es würde einfach nicht zu uns passen. Marco schien meine Reaktion zu bemerken und versuchte mich zu beruhigen. "Es steht ja nicht fest! Es kann auch total gesund sein!" Ich wusste einfach nicht, was ich tun sollte. Mein Kopf war im Moment völlig überlastet und vollgestopft. Ich konnte einfach nicht mehr klar denken... Und da kam dann auch schon die Schwester. Sie stellte einige Dinge an den Geräten, an den ich hing um, und verschwand dann auch schon wieder, um mir etwas zu essen zu holen. Außerdem informierte sie mich, dass der Arzt jede Sekunde kommen würde. Und tatsächlich... Sie war keine zwei Minuten aus dem Zimmer, als es klopfte. Ich bat ihn herein und erkundigte mich nach dem Neusten.

Der Arzt war sehr nett und hilfsbereit. Er erklärte mir nochmal ganz genau, was ich hatte bzw. gehabt hatte, und wie ich es in Zukunft verringern könnte. Er sagte auch, dass ich in Zukunft immer Tabletten nehmen müsste. Ich hatte eine Art Krankheit, die irgendwas mit Eisenmangel zu tun hatte. Tödlich oder vererblich war sie Gott sei Dank nicht. Also brauchte ich mir bei Mia keine Gedanken machen... Doch dann fragte ich ihn zu unserem jetzigen wahren Problem. Was war mit meinem Baby?! Ich konnte ihm nicht länger zu hören, ich musste ihn sofort fragen. "Können Sie mir schon genaueres über den Zustand meines Kindes geben?", fragte ich zaghaft nach. Der Arzt seufzte. "Nein, es tut mir Leid! Aber, wie ich ihrem Mann ja schon erklärt habe, ist quasi eine Fifty-Fifty Chance da. Sobald ich genaueres weiß, werde ich sie umgehend informieren. Zudem können sie uns gegen Abend schon verlassen. Solange sie mir versprechen zu Hause im Bett zu liegen und ruhig zu bleiben. Achja, und immer schön die Medikamente einnehmen. Sie wollen ja nicht, das soetwas nochmal passiert!", zwinkerte er mir zu. Ich musste leicht Lächeln und war über sein Gesagtes sehr überrascht. Zwar war immer noch keine Klarheit im Fall "Baby" da, aber ich durfte wenigstens schonmal nach Hause. Das war ja wenigstens schonmal etwas...

Nun konnte ich es gar nicht mehr erwarten aus dem Krankenhaus raus zu kommen. Ich fühlte mich zwar noch schwach und noch nicht ganz fit, doch diese ganze Atmosphäre dort, war einfach nichts für mich... Marco erzählte mir in der Zeit viel vom Training und den anstehenden Terminen. Und auch, dass er schon viele abgesagt hatte, um bei Mia und mir zu sein. Dies liebte ich an Marco! Er nahm sich etwas vor und veränderte es dann auch sofort. Kein langes überlegen und quatschen, sondern schnelles Handeln vom Herzen her. So war er und so schätzte ich ihn. Die Stunden vergingen wie im Schlaf, weshalb ich total happy war, als ich gegen Abend das Krankenhaus verließ. Ich saß in einem Rollstuhl, in dem Marco mich zum Auto schub. So betüttelt zu werden gefiel mir auch sehr. Dann stiegen wir ins Auto, Marco lud noch die Sachen in den Kofferraum, bevor wir starteten. Ich freute mich richtig auf mein weiches, warmes Bett, das mir so vertraut war. Zu Hause war noch keine Mia da... sie war bei Marcos Eltern gewesen und würde erst später gebracht werden, damit ich noch ein bisschen Ruhe hatte. Marco half mir wieder aus dem Wagen und schließlich ins Haus. Ich ging eilig in die Küche, um ein Schluck Wasser zu trinken. Danach machte ich mich schnurstracks auf den Weg ins Schlafzimmer. Man war ich wieder müde!

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt