Kapitel 74

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Die Sportreporter waren schon auf Sendung und analysierten die zwei Mannschaften. Jenny und ich hörten aber noch nicht wirklich zu. Sie erzählte mir immer noch jede Kleinigkeit ihres Shootings. Der Fotograf war super gewesen und erst die Maskenbildnerin! Sie wollte mich beim nächsten Mal unbedingt dabei haben. "Ach komm schon Sina, Schatz! Du bist so hübsch, du brauchst keine Angst haben! Alle werden dir zu Füßen liegen!", bettelte sie mich an. Ich ließ die Option noch offen. Sicher würde es Spaß machen und das Wichtigste... mich vielleicht auch mal ein bisschen vom Alltag ablenken! Doch dann ging es los! Die Mannschaften kamen auf den Rasen und stellten sich auf. Mein Herz raste, als ich meinen Schatzi sah. Wie gerne wäre ich jetzt im Stadion gewesen und hätte live dabei sein können! Doch man kann nicht alles haben im Leben.

Doch das Leben hatte bei mir eine Ausnahme gemacht. Ich hatte alles, was ich wollte. Den perfektesten fast Ehemann der Welt, der mir eine bezaubernde Tochter geschenkt hatte! Mein Leben war also so gut wie perfekt. Doch eine Sache gab es noch. Sobald Mia groß genug sein würde, würde ich sehr gerne wieder arbeiten gehen! Es fehlt mir schon ein bisschen. Und vielleicht kann mir Jenny ein paar Connections geben, sodass ich vielleicht mal das Modeln ausprobieren kann... Aber jetzt wieder zum Spiel. Das entscheidende Tor fiel ziemlich früh und danach passierte garnichts mehr. Das ist dann auch ein bisschen langweilig mit anzusehen. Doch ich rieß mich Marco zur Liebe zusammen! Er spielte wirklich gut. Er gab sogar die Vorlage fürs Tor. Doch nach 90 min war das Spiel dann auch vorbei und Jenny machte sich langsam auf den Heimweg, da es schon spät war. Sie verabschiedete sich von mir, bedankte sich und ging nach Hause. Ich machte mich im Badezimmer bettfertig und zog den Pyjama an. Ich legte mich ins Bett und schlief ein. Doch mitten in der Nacht wachte ich auf, da mein Handy klingelte. Ich wollte gerade abnehmen, doch ich war zu spät. Ich sah auf mein Display. '36 Anrufe in Abwesenheit' Ich entsperrte mein Handy und sah, dass alle Anrufe von Kevin kamen. Ehe ich mich versehen konnte, klingelte es wieder. Diesmal nahm ich gleich ab.

Ich tippte auf 'Annehmen' und hielt mir das Handy ans Ohr. "Hallo?!", fragte ich verschlafen, aber dennoch neugierig in das Telefon. "Sina, hallo! Endlich du bist dran..!", sagte Kevin total aufgeregt. "Es ist mitten in der Nacht, Kevin! Was gibt's so Wichtiges?!", sagte ich schon fast genervt, weil ich echt müde war und einfach nur dachte, dass Kevin ein bisschen zuviel getrunken hatte. Doch seine Antwort war nur ein Wort: "Marco!" Und sofort war ich hellwach. Mein Atem ging schnell und ich brachte für einen kurzen Moment kein Wort raus. "Sina?! Bist du noch da?!", fragte Kevin beunruhigt. "Jaja, also was ist mit Marco? Geht es ihm gut?! Was ist passiert?!", plapperte ich los. Eine kurze Stille... "Kevin, sprich mit mir!", schrie ich ins Handy. Ich saß mittlerweile schon nicht mehr im Bett, sondern ging im Schlafzimmer auf und ab. Dann endlich! "Er hatte einen Unfall!", rutschte es ihm heraus. Mein Herz schlug jetzt noch schneller! "Wo ist er?!", fragte ich fordernd. Ich brauchte Informationen. Währenddessen riss ich meine Reisetasche aus dem Schrank und warf Klamotten hinein. Für mich war es klar! Ich MUSSTE nach London zu Marco! "Er liegt im Krankenhaus auf der Intensivstation.", brachte Kevin heraus. Ich hörte einen Schluchzer! "Okay!", sagte ich vollkommen fokussiert und bestimmt. "Kevin, hör mir genau zu!! Ich nehme den nächstmöglichsten Flieger nach London und komme zu euch! Ich ruf dich am Fulghafen nochmal an, wenn ich genauer Bescheid weiß!" Ich wartete schon gar keine Antwort mehr ab. Ich legte einfach auf und sprintete los. Meine Tasche war in nullkommanix gepackt. Gab es nur noch ein Problem! Ich konnte Mia nicht mitnehmen! Sofort griff ich zu meinem Handy und rief Marcos Eltern an. Ich riss sie zwar aus dem Schlaf, aber es war mir in diesem Moment egal. Als Marcos Mutter erfuhr was passiert war, war sie geschockt, reagierte aber genau wie ich ziemlich schnell und sagte sofort, dass sie sich sofort ins Auto setzten würde und zu uns fahren würde. In der Zwischenzeit rief ich schonmal am Flughafen an. Der nächste Flug ging in genau einer Stunde. Ich reservierte mir einen Platz und wartete auf Marcos Mutter. Da klingelte es schon! Sie kam zu mir gestürzt und umarmte mich. "Ach Sinalein!", brach es aus ihr heraus. Ich zeigte ihr schnell alle Dinge, die für Mia wichtig waren und warf einen letzten Blick auf meine Prinzessin. "Keine Sorge, Sina! Ich hab drei Kinder großgezogen. Ich pack das schon!", versuchte sie mich zu ermuntern. "Und ruf mich an, wenn es was Neues gibt!" "Ja, klar!", sagte ich noch schnell, umarmte sie dankend und machte mich auf den Weg zum Flughafen.

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt