Kapitel 80

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Als ich im Hotel an kam, war ich völlig außer Atem! Ich schleppte mich noch zum Fahrstuhl und drückte den Knopf für die zweite Etage. Man hatte ich den Weg unterschätzt! Auf den Karten sah der Weg so kurz aus, aber in der Realität ist London einfach rießig! Mir taten so dermaßen die Füße weh, das gibt's garnicht... Der Fahrstuhl fuhr zügig hoch und ich schleppte mich noch zum Zimmer. Ich klopfte. Dann öffnete mir Nuri die Tür. "Hey, da bist du ja endlich! Ist ganz schön spät geworden. Wir haben uns schon Sorgen gemacht!", begrüßte er mich. Doch bevor er weiter reden konnte, drückte ich ihm die Zeitung in die Hand. Ich huschte an ihm vorbei, zeigte Kevin 'Peace' und ließ mich aufs Bett fallen. Eine Fußmassage wäre jetzt gut! Doch ein "Boar Ey!" brach die Stille, die sich für einen kurzen Moment gebildet hatte. "Was schreiben die denn da für'n scheiß!?", regte sich Nuri auf. Kevin sah ihn fragend an und bekam so die Zeitung gezeigt. Seine Augen wurden rießig. "Oh ha!", brachte er heraus. "Ich muss Marco informieren! Nicht, dass er morgen einen Schock bekommt!", sagte ich und schon tutete mein Handy. Nach kurzer Zeit sprach eine wunderschöne Stimme am anderen Ende der Leitung. "Hallo Schatz! Was gibt's?", fragte Marco neugierig. "Hey, du Marco es ist was total blödes passiert!", brachte ich heraus. "Oh, schieß los..", forderte er mich auf. "Okay, aber keinen Schock bekommen oder so! Das kann man alles klären!", versuchte ich ihn jetzt schon zu besänftigen.

"Ja sag schon Sina! Was ist los?!", fragte er neugierig. "Also..", startete ich. Währenddessen machte Kevin ein Bild des Artikels und sendete es zu Marco. Und schon kam die Reaktion. "Was ist das denn für ein Scheiß?!", schrie er ins Telefon. Ich schluckte. "Ich weiß es ist ziemlich blöd, aber bitte reg dich nicht so auf!", versuchte ich ihn zu besänftigen. "Nein Sina, das geht nicht. Das ist wirklich unter aller Sau! Wo kommt überhaupt dieses Bild her?!", wollte er wissen. Ich erklärte ihm ausgiebig die Story und er verstand. "Ich wünsche euch eine gute Nacht! Ich muss meinen Manager anrufen... Der soll das in Ordnung bringen!" "Okay, Schatz! Schlaf gut!", sagte ich ich. Ich hörte noch ein 'Du auch! Lieb dich!' und schon tutete es. Wir drei sahen uns an, konnten aber an der jetzigen Situation nichts ändern. Ich verabschiedete mich von ihnen und ging im mein eigenes Zimmer. Von dort rief ich Marcos Eltern an. Wollte wissen wie es Mia so ergeht. Hatte gestern schon bereits angerufen, doch da hatten sie nicht so viel Zeit zum Quatschen gehabt. Doch nun hatten sie Zeit. Sie erzählten mir alles, was passiert war. Und ich erzählte ihnen auch die News mit der Zeitung und so. Sie waren auch total empört. Naja aber was will man ändern?! "Ach bevor ich's vergesse!", sagte Marcos Mama, "Mia hat heute ihr erstes Wort gesagt!" Stille. Hatte ich gerade richtig gehört?! Meine Mia?! Meine kleine Mia konnte sprechen?! OMG! "Wasss?! Was hat sie gesagt?", fragte ich perplex. "Zweimal darfst du raten... Sie hat 'Mama' gesagt!", ich hörte quasi das Strahlen von Marcos Mutter durchs Telefon. Ich war gerührt und fing leicht an zu weinen. "Meine Mia sagt ihr erstes Wort und ich bin nicht da!", schluchzte ich ins Telefon.

Ich schluchzte nur noch das restlichen Gespräch über. Ich bedankte mich nochmal bei Marcos Mutter und verabschiedete mich. Wie ich sie vermisste. Wie ich einfach alle in Dortmund vermisste! Meine Tochter, Jenny, selbst Auba fehlte mir, obwohl ich nicht gerade viel mit ihm zu tun hatte. Ich glaube mir fehlte dieses Familiengefühl in Dortmund! Dort sind wir alle einfach wie eine große Familie und sorgen für einander. Und jetzt auch noch zu hören, dass meine einzigste Tochter ihr erstes Wort gesprochen hatte und ich nicht dabei war, zerriss mir das Herz. Und sie hatte ja nicht irgendein Wort gesagt! Sie sagte 'Mama'. Sie dachte an mich und vermisste mich wahrscheinlich. Ich schämte mich so. Am liebsten hätte ich sie jetzt in meinen Armen gehabt. Ich schrieb Marco noch eine SMS, um ihn zu informieren. Er antwortete nicht. Wahrscheinlich telefonierte er mit seinem Manager. Ich fühlte mich so alleine! Ich musste mit jemanden reden. Ich rief Jenny an. Ich erzählte ihr alles und sie sprach mir Mut zu. Ich hatte sie so gerne! Ich hoffe, dass wir immer gute Freunde bleiben werden. Nach mal mindestens ein,einhalb Stunden Telefonat musste ich auflegen. Ich war so müde und mit den Nerven am Ende. Sollte ich vielleicht kurzfristig nach Hause fahren?! Kurz mal nach Mia sehen, sie vielleicht mitnehmen und zu Marco zurückkehren?! Ich musste mal eine Nacht drüber schlafen...

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt