Kapitel 124

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Ich verband vieles mit diesem Tag. Es hatte mein gesamtes Leben nach der Flucht wieder ins Postive gerichtet. Ein Glück... und dafür bin ich Marco unendlich dankbar! Durch ihn habe ich früher zu leben gelernt, gelernt etwas falsches zu tun und hinbekommen das Falsche wieder hinzurichten. Wie er jetzt dort stand... es raubte mir den Atem. Ich ließ Mia alleine im Wohnzimmer zurück und ging zu Marco. Er strahlte als er mich sah. "Na du", sagte er schmunzelnd. "Naaa", antwortete ich verführerisch. Und schon raubte ich ihm mit einem Kuss den Atem. Ich war hin und weg. Einfach dieses Bedürfnis... nach ihm. Marco war erst leicht erschrocken, ergab sich dann aber meinem Kuss. Meine Wangen wurden rot, meine Haut kribbelte... das Verlangen nahm immer mehr zu. Wir wären auch noch weiter gegangen, doch Marco löste sich doch dann irgendwann. "Das geht hier doch nicht!", lachte er mit einem Zwinkern. Und er hatte Recht... Hier in der Küche mit geöffneter Tür zum Wohnzimmer, wo Mia saß... keine gute Idee! Das sah ich auch ein. Dennoch nahm mein Verlangen nicht ab. "Dann halt später!", hauchte ich ihm verführerisch ins Ohr. Ich gab ihm noch einen kurzen Kuss und lief dann wieder zu Mia. Ein Pfeifen ertönte hinter mir, weshalb ich anfing zu kichern.

Als ich ins Wohnzimmer kam, hatte Mia den Fernseher bereits ausgeschaltet. Sie spielte nun mit ihren Barbies, und bat mich mit ihr zu spielen. Ich sagte jedoch nein... Ich meinte, dass ich es schöner fände ihr dabei zu zusehen. Ich betrachtete sie also beim Spielen. Mia war wirklich sehr kreativ. Sie dachte sich jedesmal neue Geschichten aus, die sie mit ihren Puppen spielte. Genauso wie Marco, der im Fußball ziemlich kreativ war. Im Gegensatz zu mir... Ich war wahrscheinlich der unkreativste Mensch auf der Welt. Malen war bei mir zum Beispiel ziemlich schlecht... beim Basteln fehlte mir die Geduld und im Fußball einfach alles. Also musste Mia diesen Punkt von Marco übernommen haben. Ein Glück...! Nach wenigen Minuten rief Marco nach uns. Wir gingen in die Küche und sahen den reichlich gedeckten Tisch. "Setzt euch", forderte uns Marco auf. 'Nichts lieber als das' dachte ich schmunzelnd. Mir kam es vor, als hätte ich eine Ewigkeit nichts mehr gegessen. "Was gibt's denn?", fragte Mia nach. Marco stellte einen Topf auf den Tisch und sagte: "Voilà! Pasta aller Reus!" Wir lachten und schlugen dann gemeinsam zu. Es schmeckte vorzüglich. Ich aß sehr viel. Zu viel... Am Ende passte nichts mehr rein. "Jetzt kommt der Nachtisch", kündigte Marco an und stand auf. Ungläubig sah ich ihn an. "Wassss?! Ich bin voll. Warum sagst du das erst jetzt?!", warf ich ihm vor. "Hatte es selbst vergessen", lächelte er mir entschuldigend zu. Er holte den Pudding, den wir dann noch aßen. Besser gesagt... Ich sah den Beiden dabei zu. Marco aß meine Schüssel gleich mit. Man war das unfair...

Nach dem Essen klinkte ich mich aus der Aufräumaktion aus und setzte mich auf die Terasse. Die Bäume hatten schon die Blätter verloren, die sich rötlich verfärbt hatten. Der Herbst war einfach eine wunderbare Zeit. Ich liebte den Herbst, er war die beste Jahreszeit, die es gab meiner Meinung nach. Ich beobachtete das Wilde Treiben rund um den See und genoss die Stille, die sich draußen ausdehnte, da es ja schon Abend war. Irgendwann kam Mia zu mir raus, um mir einen gute Nachtkuss zu geben. Ich wünschte ihr ebenfalls eine gute Nacht und dann verschwand sie auch schon wieder. Doch nur für einen kurzen Moment... Dann steckte sie wieder den Kopf aus der Tür und sagte: "Ich bin echt froh, dass du wieder da bist, Mama!" Dies rührte mich sehr. "Ich auch, mein Schatz!", versicherte ich ihr. Sie lächelte noch einmal und verschwand dann entgültig. Dafür kam irgendwann Marco. "Na Prinzessin. Wird es Ihnen nicht langsam zu kalt?", fragte er sanft. Ich schüttelte den Kopf. "Kommst du trotzdem mit ins Schlafzimmer? Bin schon ziemlich müde!", fuhr er fort. Ich lachte verschmitzt. "Und was machen wir dort?", fragte ich ihn und zog eine Augenbraue hoch. "Tja... Folge mir. Dann wirst du's sehen", zwinkerte er mir zu. Natürlich ließ ich mich nicht zweimal bitten, weshalb ich seine Hand ergriff und mit ihm nach oben ging.

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt