Kapitel 84

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Ich stürzte aus der Tür und ließ sie hinter mir zu knallen. Was bildete sich Marco eigentlich ein?! Ich rannte zur Garage und stieg in den Land Rover ein. Ich musste hier jetzt einfach weg. Das war mir Alles zu viel. Ich drehte den Zündschlüssel rum und startete den Motor. In diesem Moment war es mir egal, dass ich Marco und Mia zurück ließ. Er würde sich schon gut um sie kümmern. Ich fuhr los und parkte am anderen Ufer vom Phoenix See. Dort war ein sehr schöner Wanderweg, wo ich Ruhe vor all dem Durcheinander hatte. Ich verschloss das Auto und ging los. Einfach mal abschalten und an garnichts denken.

Marco's Sicht:

Sina stürmte aus dem Haus. Was sie mir eben gesagt hatte, ließ mich nachdenken. Und wenn es wirklich so war, wie sie sagte?! Eigentlich hatte ich es ja garnicht so gemeint...! Ich war einfach nur eifersüchtig auf sie und Nuri gewesen. Innerlich wusste ich ja, dass sie und Nuri auch nie so etwas machen würden. Doch der Mund ist manchmal schneller als der Verstand. Und das hatte vielleicht gerade meine Traumfrau vergrault. Ich pfefferte ein Kissen gegen die Wand, wodurch eine Vase, die davor stand, kaputt ging. "Scheiße man!", schrie ich. Ich war so geladen. Ich musste unbedingt mit Sina reden und alles wieder gut machen! Doch, wo war sie nur?! Hoffentlich würde sie bald kommen!

Da ich nicht wusste, wo Sina war, musste ich sie Wohl oder Übel suchen. Ich schnappte mir selbst meinen Schlüssel und wollte gehen. Doch da fiel mir Mia wieder ein. Ich stürmte in ihr Zimmer, packte die nötigsten Sachen von ihr in eine Tasche und setzte sie in den Maxicosi. Voll gepackt lief ich zum Auto und verstaute Alles. Ich startete den Wagen und schoss los. Ich musste Mia erst jemand anderem vorbei bringen. Mir fiel spontan nur meine Mutter ein. Als ich bei meinen Eltern vorm Haus stand, schnappte ich mir Mia und das Gepäck. Ich klingelte. Keine Reaktion. Ich klingelte wieder und wieder! Endlich ging die Tür auf und meine Mutter stand vor mir. "Marco! Du hier?! Und meinen kleinen Schnucki hast du auch mit gebracht.", begrüßte sie uns strahlend. "Mama bitte! Ich hab keine Zeit zu verlieren. Kann auch nichts erklären. Tue mir denn gefallen und passe für ein bisschen Zeit auf Mia auf. Ich muss Sina suchen. Wir haben uns gestritten und ich muss das wieder zurecht biegen.", erklärte ich ihr. "Okay ich verstehe, Marco. Viel Glück!", sagte sie noch. Ich verabschiedete mich schnell und sprintete zurück zum Auto. Jetzt ging die Suche los. Wo war Sina?!

Tja, das war die Frage! Wo war Sina nur?! Ich schrieb allen Freunden von uns, dass sie mir Bescheid sagen sollten, falls Sina sich bei ihnen melden würde. Und ich fragte sie, ob sie Ideen hätten, wo Sina sein könnte. Ich bekam viele Hinweise. Ich suchte die halbe Innenstadt ab, das Schwimmbad, viele Restaurants und alles mögliche... Doch ich fand sie nicht. Ich war kurz vor der Verzweiflung! Es war mittlerweile schon die Dämmerung herein gebrochen. Ich wollte eigentlich gerade nach Hause fahren, doch da bekam ich eine SMS von Jenny. Sie erzählte mir von einem Weg am Phoenixsee, den Sina gerne lief um abzuschalten. Ich änderte sofort meine Fahrtrichtung. Ich fuhr so schnell es ging dort hin. Als ich ankam, war weit und breit nichts zu sehen. Ich stieg aus und rannte ein Stück den Weg entlang. Da kam irgendwann eine Bank. Doch keine Sina zu sehen. Ich wollte schon umdrehen, da sah ich eine Jacke auf der Bank liegen. Sinas Jacke. Sie war also hier gewesen! Ich nahm die Jacke und lief zurück zum Auto. Was nun?! Ich entschied mich nach Hause zu fahren, vielleicht war Sina mittlerweile wieder nach Hause gekommen. Ich fuhr also wieder nach Hause. Es war schon dunkel als ich in unsere Einfahrt fuhr. Und ein riesen Stein fiel mir vom Herzen! Der Land Rover stand vor der Garage. Ich stieg so schnell aus wie ich konnte und rannte zur Haustür. Dort saß Sina zusammen gekauert. Ich blieb stehen. Ich war so froh, dass sie wieder da war!

Ein Schuss ins Herz (FF mit Marco Reus)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt