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Riccardos POV:

Diese verdammte Bitch. Ihre Reaktion war für diesen Moment die größte Genugtuung für mich. Sie sah gut aus, das bestreite ich gar nicht. Aber ich hatte ihr die Freude aus dem Gesicht radiert. Und das nur, in dem sich mein Hintern auf den dafür vorgesehenen Platz gesetzt hat. Wusste sie, dass es gerade der Anfang war? Der Schockmoment war nur ein Indiz dafür, dass noch viele prickelnde Überraschungen auf sie warteten. 

Ich konnte nicht steuern, wie mein Herz raste, als ich auf diesen Tisch zulief. Aber ich war nun mal ein gefasster Typ, deswegen schaltete ich nach außen stumm. Ich glitt auf den Stuhl, bestellte mir direkt ein kackfranzösisches Crème Brulée und schenkte Valencia meine volle Aufmerksamkeit.

Dann signierte ich ihren geschockten Blick.

Und es schmeckte. 

Wie Honig. 

Ich beobachtete sie und ließ meinen Blick nicht von ihr ab. Unterschwellig checkte ich ab, wie sie aussah. Sie hatte diese sommerliche Bräune, die Sommersprossen auf ihrer Nase waren klarer denn je und sie trug schwarz. 

Meine Lieblingsfarbe.

Früher hätte ich mich beschwert, warum ich ihren Arsch nicht unter diesem Kleid sehen konnte.

Andererseits war es gut, dass dieser Typ, der neben ihr saß und mit dem sie aufgetaucht ist, ihre Kurven - Es konnte mir scheißegal sein, was sie anhatte. Unter der Erde würde jedes  verfluchte Kleid einer Frau verstauben. 

Jedes.

"Monsieur Mancini, es ist mir ein Vergnügen...", sieh einer an, der Bastard hat Manieren. Gut für dich du Wichser, deine Sympathie entscheidet vielleicht darüber, ob ich dich schnell oder qualvoll umlege, "...Sicherlich haben Sie von meinen Gerätschaften mitbekommen?"

Aus dem Augenwinkel nehme ich wahr, wie Valencia ihre Hände unter dem Tisch versteckt und angespannt dasitzt.

Er bedeutet ihr was. 

Riccardo 1, Valencia 0.

Je mehr Valencia in dieser aufregenden kommenden Zeit von sich und ihrem Bekanntenkreis preisgibt, umso besser.

Ich vernichte ihn mit Vergnügen.

"Natürlich", gab ich einschüchternd von mir, "Was sollen die Förmlichkeiten, Élian? Nenn mich doch einfach Riccardo."

Valencias POV:

Unbewusst wanderte meine Hand zu Élians Bein unter dem Tisch und ich zerknüllte den Stoff unter meiner Faust.

Wie hat er mich gefunden?!

Akil bombardierte mich, aber ich hatte bereits den Salat. Ich schmiss das eckige Teil in meine Clutch und schluckte, während Élian mich verwundert anblickte.

Hatte er etwas gemerkt?

"Alles okay ma chérie?", er senkte den Blick auf seine Hose und ich lockerte meinen Griff sofort.

"'Pardon", murmelte ich.

Ein weites Lächeln huschte über sein Gesicht und er wandte sich zurück an den Tisch.

"Riccardo, soll mir Recht sein", er wollte sich mit ihm in ein Gespräch vertiefen, doch Riccardo antwortete nur einsilbig und verwarf seine Vorschläge mit einer wegwerfenden Handgeste. Wieso war er hier, wenn ihn Élians Geschäfte nicht juckten?

Er ist nur meinetwegen hier.

Und nicht gerade, weil er mich begrüßend in die Arme nehmen will.

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt