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Short Summery: Valencia ist untergetaucht in Cannes. Riccardo hat sie gefunden und in seinem Kerker gefoltert. Valencia gestand dem von den Toten auferwachten Julian schwanger von Riccardo zu sein und flüchtete mit Julian und Rebecca nach Spanien. Sie schmiedeten den Plan, Valencias Vater zu stürzen, damit Valencia ihre Freiheit erlangen konnte. Als Riccardo aufkreuzte und Wind davon bekam, dass er Vater werden würde, erschoss sich Valencias Vater aus Stolz und schnell wurde sie zur Patin Spaniens erklärt. Die Tatsache hatte er schnell zu akzeptieren sich ihr in ihrem eigenen Land zu beugen und übergab ihr als Friedensangebot ländliche und finanzielle Eigentümer. Doch sein Herz zu überreichen, war eine Sache, mit der er noch lange zu kämpfen haben würde. Jetzt muss er nur noch wissen, dass die Tochter, die er erwartet eigentlich ein Sohn ist. Zuletzt traten vor lauter Überanstrengung während Valencias Schwangerschaft Blutungen hinzu.

Ich schluckte meine Nervosität herunter.

"Wann kommt er?", gab ich unter zusammengepressten Zähnen von mir, "Wo, zur Hölle nochmal, steckt der gottverdammte Arzt?!"

Heere von Männern, es war ein völliger Chaos. Sie hatten Angst etwas zu verkacken, irgendwas. Und doch versauten sie alles. Mit ihrem bloßen Herumgerenne und der ausbleibenden Antwort, die mir keiner geben konnte.

"Holt sofort den Arzt!", schrie ich und schon fasste diese Hand nach meiner und ummantelte sie.

Riccardo.

"Er kommt", im selben Moment schritt der junge Mann im weißen Kittel ins Zimmer und wies alle an, sich zu verziehen.

"Ich bleibe", sprach Riccardo aus, bevor der Arzt Einwand erhoben konnte.

"Es gab Blutungen?", vergewisserte sich der Doc, während er seine Gerätschaften auspackte.

"Ja, das habe ich Ihnen doch schon gesagt!", knurrte Riccardo, packte ihn am Kragen, "Be. Ei. Lung."

Ich seufzte.

Riccardo ließ bei meinem bloßen Seufzer den Kerl los und umschloss wieder mit beiden Händen meine. Als wäre der Seufzer ein Indiz dafür, dass er wieder meine Hand halten soll, weil ich gleich umkippe.

Vielleicht?

Wir sahen uns an. Ein komischer Augenblick.

Schon fast befremdlich.

"Und?", hakte er ungeduldig nach.

Der Arzt untersuchte erst die Herztöne, schließlich machte er ein Ultraschall. Jegliches Vorgehen sprach er laut aus, um uns die Angst zu nehmen.

Auf dem Screen erkannte man einen Rumpf mit Armen und Beinen dran. Die Finger und Zehen waren nicht erkennbar.

Ich stoß Luft aus, die ich zu lange in mir gehalten hatte.

"Das Baby zeigt sich wohl gerne", merkte der Mann im weißen Kittel an.

Noch nie hatte ich ein so genaues Abbild von dem gesehen, was sich in meinem Bauch abspielte.

Er sah menschlicher aus als gedacht.

Ich beobachtete dabei Riccardo, der auf einmal wie verloren aussah.

"Was ist los?"

"Es-Ich", seine Augen wanderten zu meinem Bauch und er schluckte, "Mir wird es erst jetzt wirklich bewusst."

Dito.

Rick starrte wieder auf den Screen und ich dachte nach.

"Was wird dir jetzt erst bewusst?"

"Es...", er ging sich durch die Haare und ließ kurz den Kopf hängen, während er sich mit der Hand über die Augen fuhr, "Es erscheint mir realer denn je."

Dito?

"Verfickt", er zuckte mit den Schultern, "Und...er ließ los und zeigte mit dem Finger auf sich, "Und ich soll der Vater sein?"

"Ja, noch nicht gewusst?!", zischte ich zynisch.

"Ich?", flüsterte er zu sich selbst und ließ erneut den Kopf hängen.

Der Arzt machte Anstalten zu sprechen. Sofort vergaß ich alle Gedanken und widmete ich ihm.

"Es ist...", ich sterbe gleich, "...alles in Ordnung."

Ein Stein fiel mir vom Herzen.

Ein ganzer Brocken.

Korrektur, ein ganzer Berg.

Mindestens ein Mount Everest.

"Gott sei Dank", fiepte ich, was so gut wie unterging.

Riccardo stand fremdbestimmt auf, ließ meine Hände los und wischte sich die Handinnenflächen an seiner Hose ab.

Nervös?

"Sie haben sich überanstrengt. Ich empfehle, vielleicht in nächster Zeit etwas weniger...", er gestikulierte wortesuchend mit den Händen, "Menschen zu töten."

"Ich töte keine Menschen!"

Riccardo stoß ein Lachen aus.

"Du! Sei mir bloß leise!"

Der Mafiaboss hob dem Arzt gegenüber entschuldigend die Hände in die Luft: "Die Hormone."

Schon kassierte er einen Klaps von mir.

"Ich meine es ernst. Sie haben absolute Bettruhe. Zwei Wochen, dann gibt es nochmal eine Nachkontrolle."

"Du hast es gehört, Sonnenschein", Riccardo senkte den Blick und klopfte sich seine Hose sauber. Aber irgendwas stimmte nicht mit ihm. Er konnte mich kaum ansehen dabei.

Warum atmet er so abgeflacht?

Ich entschied mich dafür, dass es mir egal sein sollte.

Nein, er ist irgendwie komplett blass. Kann das sein?

"Hören Sie mir zu, Doña?"

"Verdammte Scheiße. Das kann ich nicht. Es warten noch Verhandlungen auf mich, ich-", im selben Moment tauchte Rebecca in der Tür auf, Julian gleich hinter ihr. Sie winkte.

Gleichzeitig wandte sich Riccardo ab.

"Ich würde gerne nachsehen, welches Geschlecht das Baby hat, wenn Sie nichts dagegen haben?"

Das weiß ich schon.

"Riccardo, willst du nicht auch-"

"-Nein!", platzte es aus seinem Mund, "Entschuldigt mich", er drängte sich an Julian vorbei, ohne ihm eines Blickes zu würdigen und schon war er verschwunden.

Ich blickte fragend zu Julian. Der ging sich durch die Haare, stoß ein "Fuck" hervor und rannte ihm hinterher.

Eh, was war das denn jetzt?

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt