~13~

1.7K 99 24
                                    

Wow @Petra3639 deine Worte haben mich berührt. Mk

"Bitte!", wimmerte ich.

Ich sah den dunkel verpackten Brustkorb dieses Mannes auf- und abgehen. Er war ziemlich kontrolliert. Alles, wirklich alles, an diesem Körper war von schwarzer Kleidung bedeckt und ließ kein Stück Haut aufblitzen.

"Nicht!", wollte ich schon fast heulen. Ich setzte mich auf die Knie und hielt die Hände hinter dem Kopf, zeigend, dass ich unbewaffnet war.

Riccardo wollte uns wirklich so schnell zur Strecke bringen? Aber das war niemals er, er würde sich die Hände nicht dreckig machen. Die Drecksarbeit machten seine tausend Anhänger. 

Der Maskentyp sah mich jetzt an und richtete die Waffe langsam auf mich. 

Starr saß ich da und bewegte mich nicht.

Dann senkte er die Waffe. 

Mit zwei Fingern gestikulierte er mir, ihm zu folgen. Ich nickte hastig und stolperte aus dem Bett. Es war ein Wunder, dass Élian immer noch schlief, während ich hier gefühlt literweise schwitzte. 

Ich stieg die Treppen hinunter und der Maskierte folgte mir. Ich musste die Ruhe bewahren, ich durfte die Fassung nicht verlieren. Aber ich musste es wissen.

Ich setzte mich mit meinem spärlich bekleideten Nachtkleid auf meine Couch, drückte meine Schenkel gegeneinander und schränkte die Arme ein: "Was weißt du über Rebecca?"

Keine Antwort.

"Rede!", schnaubte ich.

Der Maskierte schrägte den Kopf und begutachtete mich.

"Wichser", summte ich.

Langsam wanderte die mit schwarzen Handschuhen bedeckte Hand zum Kinn und zog die Maske ab. 

"Sie schreit so wahnsinnig herzergreifend, wenn sie abkratzt."

Ach du-

Riccardos teuflisch schimmernden Augen trafen auf meine.

Er hatte leicht gerötete Wangen, seine Haare standen ihm im Auge. 

Er war es höchstpersönlich.

"R-Riccardo. Ich hätte nie gedacht, dass-"

"-Ich mir die Hände dreckig mache? Die Seuche kann nur von einem Profi behandelt werden."

"Vielleicht willst du mich einfach sehen?", provozierte ich ihn.

"Sollte ich vergleichen, wer von euch beiden mehr bettelt, bevor der letzte Atemzug erreicht ist?"

"Warte, was sagst du da?", ich stützte mich mit den Armen auf dem Sofa ab und lehnte mich vor. Er, der immer noch stand und nun einen Schritt auf mich zumachte. 

"Sie hat geweint. Und kläglich nach einem Namen gerufen. Immer und immer wieder, das war so packend, Valencia."

"Halt sofort die Klappe! Ich glaube dir kein Wort!", schnauzte ich ihn an.

"Julian", raunte er, "Julian. Nur nach Julian schrie sie. Deinen Namen hat sie kein einziges Mal erwähnt. Wieso frage ich mich?"

Ich seufzte.

"Ich schätze, du bist für ihren Tod verantwortlich. Alleine deine Existenz befördert so viele Menschen ins Grab, Schönheit."

"Du bluffst. Julian hat dir was bedeutet. Du würdest- du-du könntest Rebecca nichts antun."

Er stand genau vor der Couch, bückte sich jetzt direkt zu mir hinunter und drückte die Hand in die Rückenlehne, direkt neben meinem Kopf. Dabei war er mit seinem Gesicht so nah an meines. Ich war gezwungen, meinen Kopf in das Leder hinter mich zu drücken, um Abstand zu gewinnen.

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt