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Sorry, dass ich so lange nichts mehr gepostet habe :( Aber dafür habe ich die beste Erklärung: A teething baby is so much fun. Said no one ever. Mk

Ich hielt mich an der Wand fest, während ich wie eine Irre atmete. Julian war hinter einer Tür verschwunden, das gab mir genug Zeit, mich umzusehen. Hohe Gräser wuchsen um diese Art von Haus, ich wusste, dass wir abgelegen waren. Mein blutendes Bein knickte ein und bevor ich zu Boden fiel, stand Julian vor mir und fing mich rechtzeitig auf.

"Vorsicht, bind ihr das Tuch enger", wies er an.

Mit wem redet er?

Ich sah Rebecca hinter ihm auftauchen und sie warf sich zu Boden und zog so feste sie konnte.

Ich zischte auf.

Sie kommt mit, natürlich tut sie das. Ich freue mich.

Julian stand derweil neben uns und fischte einen Wagenschlüssel aus einem holzigen Kästchen an der Wand. 

"Hab's. Los, weg von hier", flüsterte er. Sie legten von beiden Seiten meine Arme um ihre Schultern und trugen mich hinaus. Am Hinterausgang knallte er die Terrassentür auf und bevor wir zu einem parkenden Auto hetzten, drehte er sich um. 

Und blickte zurück ins Haus.

Ihm war wohl aufgefallen, dass uns jemand entdeckt hatte.

Auch ich drehte mich mit Rebecca um, ohne Julians Stütze war es sichtlich schwerer es zu tun. Oder überhaupt erst gerade zu stehen.

"Julian?!", wisperte Mia.

Sie blickte geschockt zu mir und konnte sich nicht bewegen vor Entsetzen.

Sie hielt eine Salatschüssel in der Hand, welche sie gerade vermutlich unbeschwert am mampfen war, beim Vorbeilaufen ins andere Zimmer aber einer bösen Überraschung entgegentrat.

Julian legte seinen Finger an den Mund und schüttelte langsam den Kopf. 

Sie sollte jetzt bloß nicht schreien. 

"Was zur Hölle hast du vor?", sie machte verängstigt einen Schritt zurück.

"Du musst mir vertrauen", redete er auf sie ein und sah sich kurz über die Schulter, "Ins Auto mit euch. Sofort."

Mia blickte ihn fragend an, aber nickte sofort.

Ihr lag viel an ihm, so viel war sicher.

Gesagt getan, Rebecca und ich humpelten gemeinsam zum schwarzen SUV und sie half mir, mich rein zu setzen.

Ich sah aus dem Fenster, wie Julian seine Hände auf Mias Schultern legte und auf sie einredete. Kurz darauf verschwand sie ins Haus und kehrte mit einer Waffe zurück. Sie drückte sie ihm in die Hand und schloss rasch die Tür hinter ihm.

Sie deckt ihn.

Der Wahnsinn.

Julians Kontakte waren bewundernswert. Sie waren der Inbegriff von Loyalität.

Rebecca setzte sich hinten neben mich und gab mir Wasser an, welches sie im Auto fand. Ich schluckte alles herunter und warf die Flasche auf den Sitz zwischen uns.

Das Baby konnte sich schließlich nicht ewig die Energiequellen von meinem Körper abzapfen, irgendwann würde sonst nichts mehr von mir übrig sein.

Bei dem Gedanken daran, dass Riccardo beinahe zwei Menschen auf dem Gewissen gehabt hätte, überkam mich ein Schauer. 

"Was ist dein Plan?", krächzte ich nach vorn gerichtet.

Julian driftete in eine kleine Nebengasse hinein und erst als die Reifen aufhörten zu quietschen, antwortete er.

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt