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Valencias POV:

Die Hände aller Herren hoben sich nach und nach.

Ich wusste, was das bedeutete.

Ich hatte die Wahl.

"Dann ist es entschieden", murmelte Matteo und richtete die folgenden Worte an die Masse, sodass es alle hören konnten, "Wirst du den rechtmäßigen Platz deines Vaters einnehmen?"

Ein Gauner, derjenige, der sich immer in der Nähe meines Vaters aufhielt und ohne mit der Wimper zu zucken abdrückte, wann immer er es ihm signalisiert hatte, stand jetzt hinter mir und entsicherte schon mal seine Waffe.

Meine Wahl war nämlich folgende.

Entweder ich würde dem zustimmen, oder sie würden mich erschießen. Als Akt der Loyalität, meinem Vater gegenüber.

Das sinnloseste Gesetz der Geschichte.

Genauso würde man mich erschießen, wenn ich mittendrin einfach aufhören wollen würde.

Das Gesetzt der Mancinis, beim ersten Kind aussteigen zu können, galt für die Romeros nicht. Würde ich mich für diese Rolle entscheiden, dann würde ich es für immer.

Habe ich wirklich eine Wahl?

"Also?", wartete Matteo auf meine Antwort.

Ich richtete den Blick auf die Entscheidungsträger, mit einem intensiven Blick nahm ich sie alle ein.

"Sí", hörte ich mich sagen.

Ein weiterer Anhänger stand hinter mir, mit einer knielangen, teilweise zu großen, vorn geöffneten Robe aus Samt. Verzierungen, die typisch für die Romeros, wie eine Art Familienwappen, waren, zeichneten sich auf den Rücken aus und strahlten in die Arme aus. 

Er hob sie an und ich zog sie mir über.

Jetzt war es offiziell.

Es war die Robe meines Vaters, nun trug ich sie.

Aber ich will ihn gar nicht repräsentieren!

"Valencia Romero, Doña de españa, bienvenida."

Ich ließ den Blick schweifen, alle beugten sich hinunter und es ließ mich kalt.

Scheiße, jetzt habe ich den Salat.

Matteo drückte mir ein Glas mit Alkohol in die Hand: "Das wirst du brauchen."

Äh, ich bin schwanger?

Die Meute erhob sich wieder und blickte mich aufgeregt an.

Ich musste etwas sagen. Irgendwas.

Ich hob das Glas in die Luft: "Lang lebe Fernando."

"Lang lebe Fernando", ertönte es im Chor. Ich schüttelte den Inhalt meines Glases mit einem Schwung ins Gras.

Ich wollte mich umdrehen, als mich eine Stimme zum Stehen veranlasse.

"Zur Hölle mit Fernando."

Riccardo.

Der ist ja auch noch hier.

Einfach paar Entsetzte stöhnten auf, mein Gunman, so nannte ich ihn ab sofort, stürmte zu ihn und hielt ihm die Waffe an den Kopf. Gleichzeitig brachte ihn ein anderer Gauner auf die Knie und hielt ihm die Arme an den Rücken.

Drei weitere hielten ihre Pistolen an seinem Kopf.

Ich Schritt in deren Richtung: "Hab dich glatt vergessen. Entschuldige. Du erwartest aber jetzt nicht von mir, dass ich eine Haustour mit dir mache, oder?"

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt