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Ich hatte eine Schreibblockade, war im Stress und hab mich selbst vergessen. Jetzt bin ich wieder hier und es tut mir so gut loszuschreiben und euch zu nerven. Hab euch lieb. Entschuldigt. Viel Spaß. xoxo

Ich wälzte mich. Hin und her. Die ganze verdammte Nacht. 

Akil war langsam richtig genervt.

"Um Himmels Willen, bleib mal eine Minute ruhig liegen!"

"Tut mir leid", murmelte ich.

Er schaltete das Nachtlicht neben uns an.

"Was ist passiert, querida?"

"Riccardo ist passiert", ich stoß einen Seufzer aus.

"Ich glaube weniger, dass er das Problem ist."

"Sondern?"

Er stützte sich in der seitlichen Lage auf seinen Ellbogen, ich tat es ihm gleich.

"-Du hast ein Problem mit dir selbst. Du kannst die ganzen Wiedersprüche in dir nicht vereinen."

"Es gibt keine Widersprüche."

"Doch, offensichtlich. Du fühlst noch was, obwohl er dich gefoltert hat. Herzlich Willkommen im Kreis der Verrückten. Soll ich dir schon mal ein Platz in der Psychiatrie sichern?"

"Akil!"

"Valencia!", lachte er und hielt verteidigend die Hände in die Luft.

Woher weiß er was ich fühle?

"Du...", ich spielte mit der Decke, "Du hast eventuell Recht."

"Aber du weißt schon, das keiner seiner Gründe rechtfertigen, was er getan hat?"

"Ja."

"Trotzdem kannst du ihn scheinbar verstehen."

"So sieht's aus."

"Und wieso machst du dir das Leben so schwer, statt, dir das einfach einzugestehen?"

"Ich kann ihm nicht mehr vertrauen. Er hat mir weh getan. Ich spüre aber, dass-", ich brach inmitten des Satzes ab.

"Dass?"

Ich schwieg.

"Wir schlafen nicht, ehe du die unausgesprochenen Gedanken nicht ausgesprochen hast."

"-Er was für mich fühlt. Verstehst du? Ich spüre, dass seine Gefühle mir gegenüber echt sind. Das habe ich ihm auch gesagt, während ich...eingesperrt war. Dass ich weiß, dass er das tun muss, wegen all dem Hass und all der dreckigen Scheiße in ihm. Was bitte soll ich mir eingestehen? Ich würde mich selbst hassen, wenn ich nachgebe. Ich würde...meine Seriosität verlieren vor den älteren Herren. Keiner würde mich mehr ernst nehmen. Ich meine wie krank ist das Ganze?"

"Ziemlich krank", er kratzte sich an den Kopf, "Dafür reicht mein Gehirn nicht aus, um es zu verarbeiten. Kein Wunder, dass du kaum zur Ruhe kommst."

"Riccardo und ich sind eigentlich gar nicht so unterschiedlich. Er vertraut den Frauen nicht und ich? Ich vertraue eigentlich niemandem. Ich bin praktisch noch viel schlimmer dran als er. Wenn mein eigener Bruder mir in den Rücken gefallen ist, wie soll ich mich jemals im Beisein eines anderen Menschen fallen lassen können? Der Vertrauensmangel herrschte bereits da, wo ich entschied, ihm meine Vergangenheit vorzuenthalten."

"Das macht Sinn", Akil nickte, "Doch kein Fall für die Psychiatrie. Puh. Nochmal Glück gehabt", er wischte sich imaginären Schweiß von der Stirn.

"Ich will ihm vertrauen, wirklich. Aber nach dem Akt in seinem Kerker, hat er sich die letzte Chance versaut, die ich ihm gab. Ich weiß nicht, wer von uns beiden verkorkster ist. Die Seite in mir, vor der ich Angst habe, ist die,", ich schluckte einmal kräftig und blinzelte, "In der ich immer noch fürchte, ihn in seiner psychopathischen Art zu begehren."

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt