Achtung: Lesenacht coming soon. Mehr dazu findet ihr unten. Mk
Dieses Gesicht werde ich ewig vor mir haben. Diese schmerzerfüllten Augen, der enttäuschte Ausdruck. Es brach mir das Herz.
"Was passiert denn, wenn ich entscheide, mich dir im Weg zu stellen?"
"Dann werde ich dich wohl oder übel abknallen müssen, Élian."
Nachdem ich ihm alles erzählte, war es klar, dass er mich gehen ließ. Er würde nicht über mich hinweg kommen müssen. Ab morgen würde er nicht einmal mehr meinen Namen kennen.
Ich hatte ihm nicht eine einzige Möglichkeit gegeben, sich auszusprechen. Für Auseinandersetzungen hatte ich, bei Gott, keine Zeit mehr. Wahrscheinlich hätte er mir die selben Worte an den Kopf geworfen, wie Riccardo.
Schlange.
Jetzt ging es um Akil.
Er war wie mein kleiner Küken.
Ich würde mir die Kugel geben, wenn er nicht mehr atmen würde.
Völlig zerstreut lief ich, den Koffer hinter mir her rollend, zur Garage und öffnete das Rollgitter. Ich ließ es hinauf fliegen und trat ein. Ich schritt zu dem Tisch und schob ihn beiseite. Ein kleines holziges Fach entpuppte sich auf dem Boden, ein Griff hing daran. Ich kniete mich, zog an dem Griff und öffnete das geheime Versteck.
Ich und meine geheimen Verstecke...
Ich entschied keine Verstecke zu haben, wenn ich mit Akil untertauchen würde. Nie wieder.
In diesem Fach war nur der Schlüssel meines Motorrades. Abgesehen von ein paar tausenden Euros. Beides steckte ich mir in die Tasche, als ich Gras rascheln hörte.
Instinktiv drehte ich mich um und betrachtete meinen pechschwarzen Garten. Die Dunkelheit ließ mir keine Möglichkeit etwas zu erkennen, sicherlich war es aber nur ein Kaninchen.
Élian sitzt wahrscheinlich völlig neben der Spur an der Kücheninsel. Vielleicht heult er sich auch die Augen aus dem Kopf. Oder er starrt vor sich hin und muss einsacken, was ich ihm alles sagte.
Ich konnte von Glück reden, dass ein Haargummi um mein Handgelenk gebunden war, ich band mir schnell die Haare und konnte nicht vermeiden, wie ich langsam zu schwitzen anfing. Ich musste genau sein, ich konnte mir keinen Fehler erlauben ab jetzt. Jeder klitzekleine Fehler würde Akil den Tod näher bringen.
Schon wieder das Rascheln.
Reiner Zufall konnte es nicht sein.
Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit.
Während ich mit der einen Hand den Koffer aufzog, holte ich mit der anderen Hand die Waffe aus der Jacke und steckte sie in die Hose, damit sie schneller greifbar war. Sicher war sicher.
Im schlimmsten Fall würde ein Kaninchen drauf gehen.
Ich bin verrückt. Ich töte doch keine Tiere.
Das nehme ich zurück.
Ich überlegte. Ich war völlig behindert. Was sollte ich auch mit einem Koffer? Ich ließ ihn offen und packte nur das nötigste daraus in einen transportablen Rucksack. Den warf ich mir über die Schultern und dann machte ich mich in der Finsternis der Nacht auf.
Um Cannes endgültig zu verlassen.
Zügig. Und entdeckt.
Tschüss, du überhebliche Stadt.
Ich spähte beim Joggen ins Fenster meines Hauses, ich sah keinen Élian, aber die Lichter meines Hauses brannten noch.
"Verzeih mir", flüsterte ich in seine Richtung. Obwohl ich wusste, dass er mir das nie verzeihen würde.
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R O M E R O II [Riccardo Mancini]
RomanceRegelmäßige Updates! Teil 1: R O M E R O I [Riccardo Mancini] Teil 2: R O M E R O II [Riccardo Mancini] 🛑 Achtung, Spoiler-Alarm! Stop here 🛑 Valencia ist von der Bildfläche verschwunden, Riccardo ruht nicht, bis er sich rächt, und zwar mit ni...