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Alina-Holland Alles Gute nachträglich. Mk

Valencias POV:

Ich lief nach Hause und schloss die Tür hinter mir. Ich konnte nicht einmal warten, bis ich im Haus war, meine Tränen kullerten nur so meine Wangen hinab. 

Ich war zum Weichei mutiert, ich hatte einfach nicht länger meine Emotionen im Zaun.

Wieso war mir das verdammt nochmal so wichtig? Wochen waren vergangen und ich war untergetaucht. Wieso musste Riccardo mich ausgerechnet jetzt finden? 

Meine Migräne kündigte sich schleichend langsam an  und bei dem Gedanken daran, wie verhasst er mich vorhin angeblickt hatte, trocknete mein Hals binnen Sekunden aus.

Schnell goss ich mir Wasser ein und ließ mich auf einen Hocker nieder. Ich entdeckte mein Handy auf der Arbeitsplatte und zog es an mich.

Ich muss endlich lernen, ruhig bleiben.

Erneut etliche verpasste Anrufe von Akil. Und eine einzige SMS. Aber das war alles von gestern.

No puedo más [span.:; Ich kann nicht mehr]! Du reagierst weder auf meine Anrufe, noch auf meine Anflehungen. Ich werde jetzt selbst nach einer Lösung suchen. Ich hole dich da raus. Irgendwie. Akil.

Meine Augen rissen auf. 

Scheiße, habe ich ruhig gesagt?!

Wenn Akil verzweifelt war, bekam er gar nichts auf die Reihe. Er handelte grottenschlecht unter Druck. Und ich kaufte ihm jedes Wort ab. Er konnte mich schlicht nicht so sehen. 

Ich achtete auf die Uhrzeit des Nachrichteneingangs. Das war kurz nachdem Riccardo Élians Haus betreten hatte.

Das Resultat seiner unkontrollierten Tätigkeiten endete sicherlich darin, dass Akil erhängt werden würde. Was mit Rebecca passiert war, wusste ich nicht. Aber den grausamen Gedanken, ich würde beide verlieren, ertrug ich nicht länger.

Ich musste von hier verschwinden. Ich musste Akil finden. Möglichst lebend.

Ihn aus Valencia-City raus schleifen und schleunigst verschwinden. Ich versprach mir ihn nie wieder alleine zu lassen und ihn notfalls bei mir leben zu lassen.

Ich rief ihn an. Mehrmals. Und er ging immer beim ersten Mal dran. 

Ich schrieb ihm.

Akil, melde dich sofort bei mir. Bitte! V

Ich wartete, aber nicht länger als fünf Minuten als ich aufsprang.

Ich verlor keine Zeit und bestieg die Treppen meines Hauses. Akil war auf jeden Fall in Gefahr, für so eine Scheiße hatte ich ein Gespür. Ich schnappte nach dem Koffer, begann das nötigste zu packen und achtete darauf, dass meine Waffe und genug Kohle darin waren. Lauter schwarze Kleidung füllte den Koffer, ich musste unentdeckt bleiben. Ich würde in dieser Nacht noch aufbrechen. Sein Leben hing wahrscheinlich von dem Zeitpunkt meiner Ankunft in Valencia ab.

Mein Handy piepte und mein Herz machte einen Sprung.

Wieso bist du nicht bei mir? Élian

Enttäuscht stöhnte ich auf. 

Ich dachte es wäre Akil...

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt