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Valencias POV:

["Also, was werden wir tun?"]

"Du bist es wohl gewohnt, Anweisungen zu bekommen, oder?", grinste ich.

Julian lächelte: "Die Kleine entscheidet. Ich sollte mich daran gewöhnen, dass sie bald über mich bestimmen wird, oder?"

Mein Grinsen verschwand mit einem Mal.

"Nein. Sie wird in so einen Mist nicht reingezogen. Niemals. Bei mir hört die Linie auf, ihr werdet schon sehen."

"Es tut mir leid, ich hatte keine bösen Absichten", Rebecca löste sich von ihm und drehte sich nun auch zu mir um.

"Wir gehen ins Motel. Ich brauche einen Tag um Kraft zu sammeln. Um einiges zu überdenken. Und dann-", sie schauten mich neugierig an, "Fahren wir nach Valencia."

"Was?!", schrien beide gleichzeitig.

"Ihr habt mich gehört. Ich muss meinen Vater zur Strecke bringen und...jemanden retten. Fernando ist auch eine Gefahr für das Baby. Vielleicht. Nein. Doch. Keine Ahnung. Aber darauf zu warten und es darauf ankommen zu lassen...das ist es nicht wert. Naja und sobald das...äh, erledigt ist...schauen wir dann weiter."

"Val, du willst deinen Vater töten und dann mit einem Baby im Bauch Spanien beherrschen?", wollte Reb wissen.

"Nein...Nicht wirklich. Also was das Herrschen angeht...Ich heuere dann ein paar Leute an, die sich um alles kümmern und die Dinge im Zaun halten. Oder...Darüber habe ich mir ehrlich gesagt noch keine Gedanken gemacht! Kein Plan! Was ich nie wollte, war, in die Fußstapfen meines Vaters zu treten, verflucht. Ich weiß nicht, was der Plan ist."

"Dann geh deinen eigenen Weg", entgegnete Reb, "Mach was Besseres draus. Wenn das jemand kann, dann-"

"Moment mal", unterbrach uns Julian und trat zwischen uns, "Das ist doch ein Scherz, Valencia. Du willst nicht ernsthaft die Stadt deiner Sippschaft betreten und unsere Leben gefährden, um deinen eigenen Vater zu töten und... um jemanden zu retten, der wie heißt?"

"Akil", entglitt es aus unser beider Münder, Rebs und meins.

"Du kennst den Typen?", fragte Julian und Rebecca schmunzelte.

"Kein Grund, eifersüchtig zu sein, Juju", Rebecca tätschelte ihn und er nuschelte nur daraufhin genervt: "Ich bin nicht eifersüchtig...Hey, Valencia, wo willst du hin?"

Ich war schon dabei, hinten im Wagen einzusteigen und bevor ich die Tür schließen wollte, hielt er sie fest.

"Ich sagte bereits, was der Plan ist. Ich habe es verdammt nochmal satt, dass Leute um mich herum sterben. Sie sterben meinetwegen, Julian, das kann ich nicht länger zulassen. Und was Fernando betrifft, ich werde tun was ich kann, um mein Baby zu beschützen. Uns zu beschützen. Auch wenn es heißt, ihn dafür  töten zu müssen."

Früher war Riccardo mein Grund.

Heute ist das Baby der Grund.

Julian leckte sich über die Lippen und nickte: "Na, das ist ja schonmal etwas, womit wir was anfangen können. Fahren wir", er drückte die Tür zu und lief um das Auto, um weg zu düsen.

Ich wünschte, ich hätte so eine rechte Hand wie Julian. 

Riccardo schätzt ihn viel zu wenig.

Zwei Stunden später betraten wir ein abgelegenes Motel an einer Stadtgrenze. Von hier aus bräuchten wir nur noch wenige Stunden nach Valencia.

Wir kauften am Empfang Teesorten ein und suchten dann das Zimmer auf. Es gab nur ein freies. Und es war schrecklich. Die Wände hatten teilweise abgerissene Tapeten, die noch halbwegs dran hingen, es roch hier nach chinesischen Nudeln und das Schlimmste von allen: Es gab nur ein Bett.

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt