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Der Kerl ist verrückt!

Vollkommen durchgeknallt!

Hat er meine Worte wirklich ernst genommen?

Dass er sich vor meinen Männern bekennen soll?!

Niemals würde er.

Nein, das kann er unmöglich ernst meinen.

Ich...bin neugierig.

Ich will sehen, wohin es heute führt.

"Reinen Tisch also?", ich lachte und einige stiegen mit ein, "Ich bin ganz Ohr."

"Dann fangen wir an", sprach Siziliens Mafiaboss verbissen.

Die Männer hinter ihm waren alle jung, in seinem Alter, sie sahen überdurchschnittlich gut aus. Alle von ihnen trugen diesen eiskalten Blick mit sich, es kümmerte sie kein bisschen, dass sie uns unterlegen waren.

Seine Crew war bewundernswert.

"Hi", flüsterte Rebecca und winkte heimlich Julian.

Ich drehte den Kopf zu ihr und rollte die Augen: "Echt jetzt?"

"Bitte, behalte ihn. Sperr ihn ein. Ich supporte dich, versprochen", wisperte sie und ich konnte nicht vermeiden, dass meine Mundwinkel zuckten.

Ich schritt vor und kreuzte die Finger ineinander: "Nun. Magst du den anderen erklären, welche Vergangenheit wir haben, Mancini?"

Er nickte und fuhr sich über die Lippen: "Wir waren zusammen."

Erschrockene Rufe, Gestöhne und offene Münder waren die Reaktion auf seine Antwort.

"Und dann, Mancini?"

"Nenn mich doch bei meinem Namen, du weißt wie ich heiße", entgegnete er bitter.

"Sprich, Mancini."

"Valley und ich haben einander kennengelernt, gefickt und über die Zukunft nachgedacht, so wie jedes andere-", schon bekam er einen Hieb von Julian verpasst.

Ich wollte ihm am liebsten eine reinhauen, aber Julians Schlag in die Seite gab mir eine minimale Genugtuung.

Riccardo giftete Julian an und ein paar Sekunden flüsterten sie miteinander als Riccardo seufzte.

"Ich...tut mir leid. Ich hab mich kurz verloren. Valencia und ich haben einander geliebt, wir- ich wusste nicht, dass sie schwanger ist. Ich hatte keine Ahnung von ihrer Herkunft, die sie mir...verheimlicht hat", den letzten Satzteil hatte er verärgert an mich gerichtet, "Selbstverständlich bin ich dann davon ausgegangen, dass sie irgendwelche Intrigen gegen mich gesponnen hat."

Ich hob die Braue und formte mit dem Mund wortlos: "Das ist alles?"

Riccardo blinzelte schnell und die Worte sprudelten so aus ihm heraus.

Hat sich da jemand etwa nicht vorbereitet?

"Äh, die Kinder meines Cousins wurden von Fernando entführt. Valencia hat zum Beispiel ausgehandelt, sie gehen zu lassen. Und das", wieder blickte er mich an, "wusste ich nicht."

"Schön für dich", ich lächelte bitter.

"Valencia, komm schon, ich-"

"Was hast du mit mir gemacht?", sprach ich laut, "Wieso lässt du den letzten Teil der Geschichte aus, hm?"

Der kann mich mal!

Er senkte den Kopf, scheinbar konnte er mich dabei nicht ansehen.

"Ich habe dich gequält und gefoltert. Im Kerker eines meiner Anwesen."

R O M E R O II [Riccardo Mancini]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt