Mein Herz ist verschlossen

305 13 6
                                    

Tsunade landete neben mir.

"Alles klar?"

"Ja, dank dir. Puh, das war knapp", schnaufte ich und warf den Kopf in den Nacken.

"Ist er ganz tot?", fragte Yuugao.

Ich nickte.

"Ja. Zwar sind die wiederbelebten kaum zu töten, aber er ist nun pulverisiert und kann unmöglich noch leben."

Während des Redens deaktivierte ich mein Sharingan. Es schmerzte fürchterlich und ich überlegte wirklich, ob es klug war, das Amaterasu anzuwenden. Doch die Wirkung des Jutsus war wirklich mehr als zufriedenstellend.

"Die Krähe hab ich leider aus den Augen verloren, tut mir leid."

Tsunade nahm meinen Arm und zog mich in die Höhe auf die Beine.

"Nicht schlimm. Itachi kann ja sowieso immer wieder neue erschaffen."

Kaido kam mit den anderen Anbu zu unserer Stelle und erstattete Bericht.

"Nachdem Deidara sich in die Luft gejagt hat, ist alles fremdes Jutsu mit ihm verschwunden."

Immerhin eine gute Nachricht.
Tsunade machte sich mit den anderen auf den Weg zurück. Mein Partner blieb noch eine Weile bei mir.

"Hab gehört, dass du die sechste Division anführst."

"Woher ... ah, Dachbodenschicht."

"Richtig. Wieso bist du deswegen so nervös?"

"Hätte sie nicht Rou die Division zuteilen können?  Wie soll ich dafür sorgen, dass die Kage beschützt werden, wenn ich mich nichtmal selbst beschützen kann. Das Amaterasu war so anstrengend und ich habe keinerlei Chakra mehr. Wenn das auf dem Schlachtfeld passiert, war's das."

"Dann benutze es nur im absoluten Notfall. Wir zählen auf dich und brauchen deine Führung."

Ich ließ mich auf eine vermoderte Bank nieder. Zu großer Chakraverbrauch konnte man mit schrecklichem Hunger vergleichen. Man kann sich nur schwer auf den Beinen halten und man zittert am ganzen Körper.
Wortlos setzte mein Partner sich neben mich.

"Meine Wohnung ist weniger weit entfernt als deine. Du kannst bei mir übernachten wenn du möchtest."

Ich schüttelte den Kopf und starrte auf meine Knie, die unkontrolliert schlotterten.

"Nein, es geht schon, danke. Ich brauche nur einen Moment. Außerdem möchte ich euch nicht zur Last fallen."

"Ich biete es dir an, also fällst du mir nicht zur Last. Außerdem übernachtet Saki bei einer Freundin."

Es war schwer, sein Herz zu öffnen, wenn es bereits einem anderen gehörte.
Sicher rechnete er jetzt damit, dass ich nun ja sagen würde.

"Kaido, ich möchte hier noch ein bisschen sitzen. Dann können wir gehen."

"Zu mir?"

Ich nickte und er war zufrieden.
In seiner Wohnung war es sehr gemütlich. Während er mir die Couch zu einem Bett herrichtete, setzte ich Wasser für Tee auf.
Wieso er mich nicht einfach in Sakis Bett schlafen lässt, war mir ein Rätsel.
Wir setzten uns und tranken eine Tasse zusammen.

"Soll ich auf dem Sessel neben dir schlafen?"

Ich musste kichern weil die Vorstellung sehr albern aussah.

"Nein, wieso?"

"Na, dein Mangekyou Sharingan und das Amaterasu haben dich geschwächt. Ich will nur sichergehen, dass mit dir alles in Ordnung ist. Nicht das dir Nachts vielleicht schlecht wird oderso."

"Lieb von dir, aber ich brauch einfach nur meinen Schlaf. Morgen bin ich dann wie neu."

Vielleicht hätte ich doch lieber in meine Wohnung gehen sollen. Er gab sich zu große Mühe für ein Herz was bereits verloren war.

"Kaido ... ich ..."

Er stoppte meinen verzweifelten Versuch zu reden und legte seine Hand auf meine.

"Ich weiß Sky. Aber ich werde warten. Und sei es nur, dass ich dir dabei zusehe, wie du glücklich wirst."

Wenn ich mich nicht irrte, hatte Jirayja das mal einer Fremden genauso erzählt und damit Tsunade gemeint.
Ich war ihm für seine Offenheit unendlich dankbar.
Nach ein paar Minuten endete das Gespräch und wir legten uns schlafen.

"Hör auf! Ganz Konoha brennt wegen dir!", krisch Kaido.
"Deine Mutter war in der Residenz bevor du sie in Brand gesetzt hast. Deine Flammen haben den Hokage verschlungen und letztendlich wird Konohagakure deinetwegen untergehen!"
"Nein! Mama!"

"Hey, Sky. Hey wach auf!", sagte Kaido sanft und strich mir über den Kopf.

Was war das nur für ein Albtraum. Es war so real und ich dachte, Tsunade sei meinetwegen gestorben.
Kaido nahm mich instinktiv in den Arm und einen Moment später sprudelte es aus mir heraus. Das solch ein kurzer Traum solche Emotionen hervorruft, war schrecklich. Mein Partner brauchte lange, damit ich nicht mehr weinte.
Danach klopfte er mit einem Finger an meine Stirn.

"In deinem Kopf herrscht Unruhe. Besiege sie mit genügend Meditation."

Wieso sagte mir das nur jeder. Meditation war nicht mein Ding. Aber dank des Eremitenmodus wusste ich, wie es ging.

Am nächsten Tag, stand eine große Versammlung an. Alle Anbu, Jonin und Chunin versammelten sich vor der Residenz auf einem großen Platz.
Naruto natürlich auch, auch wenn er als Genin zählt.
Tsunade hielt eine Ansprache.

"Wie ihr alle wisst, steht und bald der alles entscheidende Krieg bevor. Wir werden genügend Vorkehrungen treffen, damit dem Dorf währenddessen nichts geschieht. Und es wir ein Notfallplan erarbeitet, für den Fall, das Madara Uchiha den Kampf gewinnt. Doch ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um das zu verhindern. Akatsuki hat uns bereits genug genommen."

Die Menge jubelte motiviert. Ich stand mit ein paar Anbu hinter dem Hokage. Sie stand stolz an ihrem Platz, dabei hatte sie in ihrem Inneren bestimmt so viel Angst wie wir alle.

"Die kommenden Tage werdet ihr alle eure Information erhalten, wo ihr euch im Krieg genau befinden werdet. Haltet außerdem nach einem Krähenschwarm ausschau und erstattet bei Sichtung umgehend Bericht."

Ob die nochmal auftauchen würden war allerdings fraglich.

TEIL 2. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt