Von Gut und Böse

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Als er sich umdrehte, sah ich Karin, wie sie vor jemandem saß. Es war Yuugao. Sie war bewusstlos.

"Wie geht es ihr?"

"Keine Sorge, sie ist nicht schwer verletzt. Deiner Freundin fehlt es lediglich an Chakra. Achja, Kisame hat sie auch besiegt. Sobald Karin sich um sie gekümmert hat, wird sie bald aufwachen."

"Sehr gut. Was ist mit Kakashi?"

"Dem geht es wieder gut", sagte Kakashi selbst plötzlich. Ich wirbelte herum und betrachtete ihn von oben bis unten. Kaum ein Kratzer war mehr zu sehen. Überglücklich drückte ich mich an seine Brust und wimmerte leise vor mich her. Er legte lächelnd einen Arm um mich.

"Alles in Ordnung, Sky. Auch wenn du dich vielleicht nicht so fest an meine verheilte Wunde drücken solltest", japste er.

Ich lockerte meinen Griff und drückte meinen Kopf zurück.
Dann drehte ich mich wehmütig zu dem Sannin um.

"Vielen dank, Orochimaru. Ich schätze, manche Menschen können sich wirklich ändern, wenn sie es wollen."

"Richtig. Ich werde euch so gut wie es geht weiter unterstützen."

"Hey! Überlegt mal, wer hier die ganze Arbeit gemacht hat!", blöckte Karin, war aber nach einem Handzeichen von Orochimaru still.

"Kakashi, sobald Yuugao aufgewacht ist, brechen wir auf."

Er schüttelte bedenklich den Kopf.

"Wir haben dank Kisame bereits genug Zeit verschwendet. Ich kann sie tragen, wir müssen vor Sonnenaufgang auf dem Schlachtfeld sein, bevor Madara und Obito auftauchen."

Da hatte er nicht ganz Unrecht. Wer weiß wie lange es dauern würde, bis sie wieder aufwachen würde.
Behutsam nahm er die Anbu in seine Arme und setzte sie dann auf seinen Rücken.

"Geht das wirklich?", fragte ich besorgt.

"Ja. Diese Frau da, hat besondere Kräfte, mit denen Verletzungen innerhalb von ein paar Minuten heilen."

Karin war doch nicht besonders. Oder etwa doch? Sie grinste dämlich durch die Gegend, während wir bereit zum Aufbruch waren.
Nochmals drehte ich mich zu Orochimaru um.

"Ich stehe in deiner Schuld."

"Sorge nur dafür, dass deine Mutter mich nicht ständig töten will", meinte er mit einem Lächeln.

Sagen wir mit seinem selbstgefälligen Grinsen.
Endlich setzten wir unsere Reise fort.
Wir versuchten die verlorene Zeit wieder einzuholen, also legten wir schnell an Geschwindigkeit zu. Immer wieder schweifte mein Blick zu Kakashi und Yuugao.

"Wir sollten bald da sein. Dann haben wir noch genügend Zeit um uns auszuruhen", sagte er beruhigend.

"Was kannst du mir über unseren Gegner erzählen?"

Wegen meiner Frage senkte Kakashi traurig seinen Blick und fing an zu erzählen.

"Es ist wirklich Obito. Kaum zu glauben, dass er den Unfall damals überlebt hatte. Enttäuschend, dass er die Seiten gewechselt hat. Er war damals mein bester Freund."

"Kakashi, was ist, wenn es für ihn auch noch nicht zu spät ist."

"Bleib mal realistisch, Sky. Niemand der schon so lange dem falschen Pfad folgt, kann man ändern. Und mit Sasuke kannst du ihn keinesfalls vergleichen, da es immer jemanden gab, der an ihn geglaubt hatte. Ich hingegen wusste bis vor ein paar Stunden nichteinmal von Obitos Existenz. Auch wenn ich nach Konans Hinweis bereits spekuliert hatte."

Scheinbar haben sie aber noch nicht miteinander gekämpft.

"Sieh mal, Orochimaru hat sich ja nun auch geändert und mir fällt niemand ein, wer schon so lange auf dem falschen Pfad gewandert ist."

"Wie du damals, möchte ich im Moment weder darüber nachdenken noch darüber reden."

Ich verstand ihn und nickte verständnisvoll.
Kaum hatten wir unser Ziel wenig später erreicht, kam Yuugao langsam zu sich.

"Willkommen zurück", begrüßte sie Kakashi herzlich.

Sie blinzelte und stieg von seinem Rücken. Müde hielt sie sich den Kopf.

"Ihr müsst mir unbedingt erzählen, was ich die letzten paar Stunden verschlafen habe. Schön dass es dir besser geht, Kakashi."

Wir setzten uns an den Rand des Platzes. Während der Kopierninja meine Kameradin ins Bild setzte, betrachtete ich den Kampfesplatz. Hier und da könnte man ein paar Anbu aufstellen und dort hinten könnte dies und jenes passieren. Meine Gedanken fanden keine Ruhe. Wäre doch nur Shikamaru da und würde mir einen seiner genialen Einfälle mitteilen. Ich darf nicht immer auf seine Hilfe setzen. Denn in Momenten wie diesen muss ich das alleine schaffen.
Meine Gedanken schweiften ab, also richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder Kakashi und Yuugao zu.
Die beiden verstanden sich sehr gut, ganz zu meiner Freude. Als Paar würden sie gut zueinander passen. Also eine neue Mission für nach dem Krieg hatte ich bereits, nämlich die beiden glücklich machen. Doch momentan musste ich erstmal eine dringendere Mission erledigen.

"Hier gibt es kaum Möglichkeiten den Gegner aus einem Versteck heraus anzugreifen. Es geht nur aus einem Erdversteck, Kamui oder mit einem Holzversteckjutsu. Ansonsten ist unser Kampfesplatz ziemlich überschaubar", stellte ich fest.

"Was schlägst du vor?"

"Wo sind Naruto und die Division in der er sich befindet?"

"Sollten bald hier eintreffen", antwortete Kakashi.

Ich nickte.

"Gut. Ruht euch aus ihr zwei. Ich checke mal die Umgebung ab. Sollte etwas sein, lasst es mich wissen."

"Alles klar."

Was ich suchte war mir bereits klar, Sasuke. Seine Anwesenheit spürte ich seit unserer Ankunft. Am Rande des Platzes, ein paar hundert Meter von Kakashi und Yuugao entfernt, saß er und wartete geduldig auf mich.

"Du hast dir ganz schön Zeit gelassen. Ich habe mir schon beinahe Sorgen gemacht."

Ich winkte genervt wegen seiner Aussage und setzte mich neben ihn.

TEIL 2. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt