Bis bald Sasuke

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Ich verschränkte bockig die Arme und wartete auf eine Reaktion.

"So wie es aussieht, hast du alles dennoch gut überstanden. Was ist nun mit deinem Chakra?"

Schade, dass er nicht weiter darauf ein ging. Es war früher immer wieder sehr schön gewesen, wenn er mir aus irgendeiner misslichen Lage geholfen hat.
Ich erzählte ihm von der Chakrareinigung. Er freute sich wirklich für mich, dies spürte ich deutlich.

"So wird unsere Zukunft also aussehen? Dass ich dich für ein Jahr im Wald besuchen komme?"

Er schüttelte den Kopf und brach mir mit nächsten Satz das Herz.

"Ich werde das Feuerreich verlassen. Ich kann keinen Gang der Buße machen, wenn ich ständig an dich denken muss und dich suchen will."

Enttäuscht senkte ich meinen Blick und wendete mich von ihn ab. Doch er hielt mich an der Hand fest.

"Sky, bitte. Mache es mir doch nicht so schwer."

"Ich gebe nichts mehr auf dein Wort. Du enttäuschst mich immer und immer wieder."

Langsam löste er seinen Griff und ließ mich langsam davon laufen.

"Wirst du auf mich warten?"

Auf seine Frage hin blieb ich stehen. Ein kurzer Blick über meine Schulter folgte.

"Ich werde immer auf dich warten."

Er lächelte und teleportierte sich vor mich.

"So wie ich auf dich."

Mit diesen Worten küsste er mich sanft, was mein Bauch kribbeln ließ.
Ich konnte es nicht verhindern, dass eine Träne meine Wange hinunter lief.

"Du wirst mir fehlen", wimmerte ich.

Er küsste mich ein letztes mal auf die Lippen und dann auf die Stirn.

"Du mir auch. Ich ... ich liebe dich, Sky."

"Und ich liebe dich, Sasuke."

Mein Herz war mit Glücksgefühlen gefüllt, die sofort wieder verpufften, als ich meine Augen öffnete. Sasuke war wieder verschwunden und ich tottraurig.
Also machte ich mich wieder auf den Weg zurück zu Yuugao. Diese war über meine Pünktlichkeit überrascht.

"Punktlandung. Ist alles in Ordnung?"

Ich nickte bloß und setzte mich neben sie. Meine Tränen sah sie nicht, da ich meine Maske wieder angezogen hatte. Doch sie war lange genug mit mir unterwegs gewesen um mich zu kennen. Mit sanften Worten versuchte sie zu mir durchzudringen.

"Es wird bald einfacher."

"Ja, sobald ein Jahr vorüber ist", gab ich leise von mir.

"Seh nicht alles direkt negativ.
Dein Chakranetzwerk ist wieder voll funktionstüchtig, dies ist ein Grund zum feiern."

Da hatte sie nicht ganz unrecht. Wäre die Reise umsonst gewesen, wäre das noch viel schlimmer gewesen, als die Sache mit Sasuke.
Schließlich begaben wir uns wieder zurück nach Konoha. Wir sicherten uns ab und schwörten, niemandem ein Wort über meinen Besuch bei Sasuke zu sagen. Es war ohnehin schon schlimm genug.
Ohne große Umschweife begaben wir uns direkt zur Hokageresidenz.
Tsunade war heilfroh mich zu sehen.

"Hat alles geklappt?"

"Ja. Lass uns was trinken gehen."

Ich ließ die völlig erstaunte Tsunade sitzen und winkte hinter mir her.
Zwar sprachen sie leise, doch hörte ich jedes Wort.

"Ihr seid auf Sasuke getroffen oder?"

Yuugao bejagte es.
Hastig eilte mir der Hokage hinterher.

"Und dass dein Chakra wieder kontrollieren kannst freut dich nicht?"

"Doch und eben deswegen gehen wir jetzt trinken", beanstandete ich.

Sie beäugte mich ein wenig verwirrt. Ihr blieb sowieso keine andere Wahl, als mir zu folgen.
Ich war bereits alt genug, also stellte der Kellner keine Fragen. Er warf lediglich einen bedenklichen Blick zu Tsunade und lief los um Sake zu holen. Kaum stand der Alkohol auf dem Tisch, schüttete ich ihn hastig in mich rein.
Es grenzte beinahe an Selbstzerstörung, da ich im Sekundentakt meine Schale wieder füllte und den Sake schnell runterkippte.
Plötzlich hielt Tsunade meine Hand fest und versuchte in mein Gesicht zu blicken.

"Was soll das?"

"Du bist die letzte die mir jetzt erzählen soll, Probleme löst man nicht durch Alkohol."

Sie versuchte einen Streit zu vermeiden und nahm mir vorsichtig die Schale ab.

"Nein, aber dadurch sieht man bei dir zumindest, dass es ein Problem gibt."

Bockig verschränkte ich die Arme und überlegte kurz, die Flasche einfach komplett zu trinken. Aber dann würde ich mir nicht nur den Mund verbrennen, sondern auch eine Schelle von ihr bekommen.
Meine Mutter versuchte fürsorglich zu mir durchzudringen und strich mir über den Arm.

"Sky, du musst du ein Jahr warten. Dann könnt ihr zusammen sein. Du hast doch wohl jetzt nicht vor zwölf Monate zu schmollen und deinen Kummer zu ertränken oder? Das ist nämlich meine Aufgabe."

Ich lachte kurz und schielte dann wieder auf die Flasche.

"Lass mich wenigstens heute meine Gedanken auslöschen, bitte."

Mit einem Seufzer reichte sie mir meine Schale wieder und sah dabei zu, wie ich zwei Flaschen innerhalb kürzester Zeit leerte.
Tsunade trank keinen Tropfen, da ich ohnehin alles für mich beanspruchte.
Das Ende war absehbar und auch was passieren würde.
Torkelnd verließ ich die Bar. Bevor ich wie ein Sack Mehl zu Boden fiel, stützte mich Tsunade.

"Ich bring dich zur Residenz, das ist näher."

Ich nickte wirr durch die Gegend. Mir war es egal.
Einen Moment später verpasste sie mir einen Schubs und ich landete in ihrem Bett. Kaum schloss ich die Augen, fing auf einmal alles an sich zu drehen.

"Boah, was ist das denn?"

Tsunade setzte sich an den Bettrand neben mich und stellte einen Eimer neben mich.

"Ich glaube du warst noch nie richtig betrunken. Naja, irgendwann ist immer das erste mal."

"Wie kannst du das nur freiwillig jedes mal durchmachen."

Lächelnd strich sie meinen Scheitel zurecht. Bevor sie jedoch etwas sagen konnte, machte ich von dem Eimer gebrauch.
Ein wenig angeekelt streichelte sie mir über den Rücken und streckte ihren Kopf in die Höhe.

TEIL 2. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt