Ein Funken Hoffnung

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Kaum war Kakashi verschwunden, klopfte es an meiner Tür. Konnte man denn nie seine Ruhe haben in diesem Dorf.
Ich staunte nicht schlecht als ich öffnete. Zunächst sah ich niemanden, bis ich weiter runter sah. Fukasaku war da.

"Hallo meine Kleine, darf ich mal kurz mit dir reden?"

Mit einer Handbewegung bittete ich ihn nach drinnen.
Ich setzte mich aufs Sofa und die alte Kröte hopste neben mich.

"Tatsächlich, jetzt hast du auch ein Sharingan, faszinierend ... ähm Tsunade sagte mir, dass dich das Mangekyou Sharingan sehr mitgenommen hat. Deswegen möchte ich, dass du meditierst und in das Jutsu der Weisen wechselst."

"Und was soll das bringen?"

"Um in das Jutsu zu wechseln nimmst du alle natürlichen Energien in dich auf. Selbst das Chakra ist reiner als dein eigentliches. Wenn du merkst, dass du gewechselt bist, will ich das du noch immer in der Meditation bleibst. Es ist nicht sicher, aber möglich, dass es dir hilft wieder klar zu denken."

Auch wenn ich nicht an die Wirkung glaubte, setzte ich mich auf den Boden und schloss die Augen.

"Denk daran, es nicht zu übertreiben. Dein Körper muss sich noch von dem schweren Kampf erholen."

"Jaja", meinte ich genervt und konzentrierte mich.

Nach 10 min war ich bereits im Eremitenmodus. Es war anstrengend die Position zu halten und außnahmsweise nicht zu kämpfen.
Ich spürte sogar Schweißperlen meine Stirn entlanglaufen.

"Bleib in deiner Konzentration, Sky. Spüre, wie das reine Chakra deinen Körper langsam reinigt."

Das sagte er so leicht, denn ich fragte mich, ob ich das Sharingan in diesem Modus benutzen könnte. Wie sehe es wohl aus?
Im selben Moment als ich an das Sharingan dachte, blitzte vor meinem inneren Auge Sasukes Mangekyou Sharingan auf. Ich erschrak und fiel aus der Meditation.

"Ganz ruhig, ganz ruhig. Das Chakra versucht den verdorbenen Teil in dir hervor zu holen. Kämpfe nicht dagegen an."

Sasuke gab mir etwas, wovor ich mich in Wahrheit sehr fürchtete. Und dass mein Körper dagegen nicht weiter ankämpft, sollte ich es also einfach geschehen lassen. Oh man, alles ziemlich kompliziert.
Es dauerte sehr lange, bis ich aufhörte rumzuzappeln. Und ganz langsam zeigte mein Durchhaltevermögen Wirkung. Das Chaos in meinem Kopf wurde weniger und meine Gedanken klarer. Ich atmete tief ein und öffnete die Augen. Alles konnte das Jutsu nicht beseitigen, doch es ging mir wesentlich besser.
Fukasaku sprang auf meine Schulter.

"Besser?"

"Ja, viel besser. Danke, Meister Fukasaku. Sag mal, wie wirkt sich das Jutsu der Weisen auf das Sharingan aus?"

"Diese Frage kann ich dir leider nicht beantworten. Ein Uchiha trainierte nie mit uns und du bist genauso ein Wunder wie Kakashi. Du wirst es merken wenn es soweit ist. Doch benutze dein Geschenk weise."

Ob es ein Geschenk oder eher ein Fluch war, blieb abzuwarten. Da es Sasukes Auge war, könnte ich bestimmt mit etwas Übung das Amaterasu oder Kamui anwenden. Und da es ja irgendwie vorher Itachis Augen waren, würde die Benutzung keine Schmerzen verursachen.

"Ich muss jetzt gehen. Sollte etwas sein, kannst du immer Kontakt mit uns aufnehmen. Machs gut."

Ich winkte ihm hinterher, ehe er sich auflöste.
Nachdem ich noch ein paar Stunden vor mich hergegrübelt habe, suchte ich Tsunade auf. Diese wartete bereits auf mich. Wieso wurde mir wenig später klar.

"War Fukasaku bei dir? Geht es dir besser."

"Viel besser", entgegnete ich trocken.

Tsunade war heilfroh.

"Wie schön deine Stimme wieder zu hören. Mein Anliegen wird Fukasakus Erfolg hoffentlich nicht schmälern. Hör zu, Sasukes Leiche wird verbrannt. Wir können es nicht riskieren, wenn er durch Edo Tensei ebenfalls wiederbelebt wird. Danach werden wir ihn angemessen beerdigen."

Mir stellten sich alle Haare auf.
Das war doch wohl nicht ihr Ernst. Entsetzt wendete ich meinen Blick von ihr.

"Möchtest du dabei sein?"

"Ja. Ich will ihm die letzte Ehre erweisen."

Meine Mutter nahm mich an der Hand und führte mich den langen Korridor nach draußen. Dann gingen wir in den Keller des Krankenhauses.
Shizune kam uns entgegen.

"Ich wollte ihn gerade vorbereiten. Wartet noch einen kurzen Moment."

Noch ein letztes mal wollte ich ihn sehen, seine Haut berühren und mich von ihm verabschieden.
Als Tsunade und ich uns setzen wollten, hörten wir Shizune aufschreien und stürmten in ihr Behandlungszimmer.

"Shizune! Was ist los, weshalb schreist du so?"

Diese drehte sich kreidebleich zu uns herum.

"Ähm nun naja ... also Tsunade reg dich nicht auf."

"Was denn?", fragte sie ungeduldig erneut.

"Die Leiche von Sasuke Uchiha ist verschwunden."

Der Hokage und ich waren außer uns.

"Was!?"

Also war Kabuto schneller gewesen. Rasch rief sie die Anbu herbei.

"Riegel das Dorf ab und findet ihn."

Die Anbu nickten und sprangen los. Ein paar Jonin gab sie ebenfalls den Auftrag.
In mir machte sich eine leise Hoffnung breit, welche Tsunade schnell wieder zunichte machte.

"Was wenn ich ihn doch nicht getötet habe?"

Sie zog eine Augenbraue hoch.

"Mach dich nicht lächerlich, ich habe ihn schließlich untersucht. Er war tot."

Zu schade. Doch gleichzeitig ärgerte ich mich über die Finsteren Gedanken von mir. Was würde es nützen wenn er noch leben würde. Es würde doch nur wieder so enden wie jetzt. Nochmal würde ich das nicht überstehen. Damit meine ich körperlich und und seelisch.
Den ganzen Tag suchten die ausgewählten Jonin und Anbu das Dorf ab. Nichts.
Nachdem von jedem einzelnen der gleiche Bericht kam, sah Tsunade zu mir.

"Wo würde ein mit Edo Tensei wiederbelebter Sasuke Uchiha mit eigenem Willen hinfliehen?"

"Vermutlich zu seinem Bruder. Genauer gesagt zum Versteck von Akatsuki."

Mir war klar, dass wir die nächste Zeit nicht nach ihm suchen würden. Mir blieb einzig und allein die Hoffnung, dass er bis zum Krieg seinen eigenen Willen behält. So wäre es sogar denkbar, dass wir doch noch ein letztes mal Seite an Seite kämpfen würden.

TEIL 2. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt