Im Mondauge verschollen

206 13 0
                                    

"Sky, sag mal wie lange willst du denn noch schlafen?"

Tsunade rüttelte an mir bis ich meine Augen öffnete.

"Wo sind wir?"

"Hallo!", schrie sie mir ins Gesicht und lachte. "Aufwachen, du träumst wohl noch."

Gähnend richtete ich mich auf und sah mich um. Wir waren wieder in der Hokage Residenz, auch wenn hier einiges etwas anders aussahen.
Auch meine Schmerzen oder sonstige Verletzungen waren weg und Tsunades Erscheinung war ebenfalls makellos. Keine Kratzer, nichts.
In aller seelenruhe zog sie die Vorhänge auf und öffnete die Fenster.

"Ist alles in Ordnung? Du starrst mich so komisch an."

"Wie sind wir hier her gekommen? Gerade eben haben wir noch im vierten Ninjaweltkrieg unsere Leben riskiert."

Die Sannin kniete sich zu mir herunter.

"Vielleicht solltest du nachher mal im Krankenhaus vorbeischauen, du bist ja völlig neben der Spur."

"Nein, ich krieg das schon auf die Kette."

"Gut, dann lass uns mal nach unten gehen", drängte sie.

Nichtsahnend folgte ich ihr und stellte überraschend fest, dass unten ein gedeckter Tisch auf uns wartete.

"Was hat denn bei euch so lange gedauert?"

"Deine Tochter hat scheinbar sehr schlecht geschlafen", antwortete Tsunade.

Ich verstand garnichts mehr, bis ich mich umdrehte. Dan!

"Papa", sagte ich leise und erstaunt.

Er nahm mich lächelnd in den Arm.

"Mit dir stimmt heute wirklich etwas nicht. Vielleicht kann Naruto dich auf andere Gedanken bringen. Er müsste auf dem Trainingsplatz mit Jirayja sein."

Jirayja ... wo zum Teufel war ich?
Ich betrachtete Dan noch eine Weile, bis Tsunade mich raus jagte.
Im Dorf hatte alles den Anschein, als wäre nichts in irgendeiner Art und Weise ungewöhnlich.
Erneut musste ich schlucken. Die Steingesichter der Hokage. Anstatt Tsunade war dort oben Dans Kopf abgebildet. Also war sie in dieser Welt kein Hokage, sondern mein Vater?

"Hey Sky, na alles gut bei dir?"

Ein Erwachsener Mann stand vor mir und grinste freundlich. Weder kannte ich ihn noch kam er mir bekannt vor. Ich schätzte ihn vielleicht zehn Jahre älter als ich.

"Ähm ja, alles gut."

"Du bist heute ziemlich seltsam."

Und ich hatte keinen blassen Schimmer wer da vor mir stand. Ich musste seinen Namen rausfinden. Vielleicht könnte ein Jutsu mir dabei helfen, ihm diesem zu entlocken. Wieder bekam ich fast einen Infarkt. Mein Sharingan war weg. Sonst kannte ich kaum Genjutsus und ohne mein Sharingan würden diese keine sinnvollen Ergebnisse liefern.
Mir blieb nichts anderes übrig, als direkt mit der Tür ins Haus zu fallen.

"Wer bist du?"

Langsam machte auch er sich Sorgen.

"Hast du dir irgendwann mal den Kopf gestoßen? Na ich bin es doch, Nawaki."

Ich fiel aus allen Wolken. Das durfte doch alles nicht wahr sein. Vor mir stand Tsunades kleiner Bruder, also mein Onkel.

"Nawaki ... aha. Wow."

Die ganzen Informationen überforderten mich. Langsam bekam ich Kopfschmerzen.

"Hast wohl von Tsunades Sake genippt, wie", scherzte er und wuschelte mir über den Kopf.

Dann ließ er mich einfach stehen und ging.
Ich setzte mich erstmal auf die Zacken auf der Hokage Residenz und fasste alles zusammen. Alle Verstorbenen waren wieder am Leben. Dan, Nawaki und Jirayja waren hier und Tsunade war kein Hokage. Hatte Madara nicht irgendwann mal etwas von einer alternativen Welt geredet?
Was wenn das hier eine nach unseren Wünschen optimierte Welt war?
Um das rauszufinden, ging ich in den Uchiha Bezirk von Konoha.
Wie bereits vermutet, war hier kein Polizeiband und leere Häuser. Viele liefen auf der Straße umher und auf ihrem Rücken war das Symbol für den Uchiha Clan. Aber wenn sie alle noch lebten dann ....

"Hi, wie nett das du mich abholst", trällerte Sasuke fröhlich und gab mir einen Kuss auf die Backe.

Sein Outfit ... oh Hilfe. Das verstieß gegen jede Mode in der Welt.

"Und, wo gehen wir jetzt hin?", fragte ich scheinheilig.

"Was für eine Frage, natürlich zu Orochimaru. Er hat doch letzte Woche angeboten, dass er dich ebenfalls trainiert."

Der Uchiha lief weiter, während ich stehen blieb.

"Was hast du?"

"Nichts, ich ähm komme später nach", antwortete ich knapp und war im nächsten Moment verschwunden.

Mir kam die Idee. Der einzige der mir etwas zu dieser Welt sagen konnte, war Obito. Also begab ich mich zu Kakashis Haus. Aus dem Inneren kam ein Babygeschrei hervor. Wenig später kam Kakashi mit einem Säugling auf dem Arm heraus.
Ich landete stumm vor ihm und starrte den Wurm bloß an.

"Hatte ich dir nicht erzählt das Rin und ich ein Baby erwarten?"

Rin? Seine Kameradin die eigentlich durch seine Hand gestorben war?
Seinen Erzählungen nach liebte er sie doch garnicht.
Ich versuchte interessiert zu wirke.

"Wie heißt es?"

"Obito, nach unserem verstorbenen Kameraden. So werden wir uns immer an ihn erinnern."

In keiner Geschichte kam Obito also wirklich gut weg.
Ich gratulierte ihm gespielt herzlich und beschloss, dann erstmal wieder Nachhause zu gehen. Doch wie ich feststellen musste, existierte meine Wohnung nicht mehr oder besser gesagt jemand anderes wohnte darin. Naruto wohnte bei seinen Eltern. Minato und Kushina waren nämlich auch am Leben. Als hieß es für mich zurück zur Residenz.

TEIL 2. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt