Liebe selbst im Tode

279 15 2
                                    

Langsam und zaghaft drückte er mich von sich.

"Sky, unsere Zeit ist begrenzt."

"Ich weiß. Es ist nur schön dich endlich kennenzulernen. Du bist genauso wie Tsunade dich beschrieben hatte."

"Das freut mich sehr. Ich bin wie gesagt hier um nach dir zu sehen und aber auch wegen deiner Mutter. Sie steckt in Schwierigkeiten."

"Was! Was meinst du damit?"

Er streckte zwei seiner Finger aus und tippte mir damit auf die Stirn.
Nun sah ich was er gesehen und getan hatte. Tsunade war verletzt gewesen und verlor das Bewusstsein. Bevor ein Feuerball sie jedoch traf, übernahm er Kontrolle über ihren Körper und brachte sie in letzter Sekunde in Sicherheit.
Er beendete die Übertragung und ich sah entsetzt zu ihm.

"Der Mann den du gesehen hast, war der wahre Madara Uchiha. Der andere, welcher sich als er ausgegebenen hatte, ist Obito Uchiha. Madara kämpft gerade gegen die fünf Kage. Zwar hat sich Edo Tensei aufgelöst, doch konnte er die Verbindung irgendwie lösen. Die Anbu sind überfordert und die Anführer verstreut. Obito ist auf dem Weg zu der Jinchuurikikraft des Neuschwänzigen und Kakashi. Mehr kann ich dir leider nicht sagen. Doch verrate mir, weshalb hast du ein Auge der Uchiha?"

"Tsunade ... Mutter, oh nein. Das andere ist eine lange Geschichte, Dan."

Diese erzählte ich ihm in der Kurzfassung und ließ ihn staunen.

"Du besitzt das Auge gerademal ein paar Monate und kannst damit bereits besser umgehen als manch ein Uchiha überhaupt in seinem Leben. Du bist wirklich gut und ich als dein Vater bin unglaublich stolz auf dich."

Wieder fing ich an zu weinen und zu schluchzen.

"Danke, das macht mich sehr glücklich soetwas zu hören."

"Tu mir jetzt den Gefallen und helfe deiner Mutter. Ich muss jetzt gehen."

Traurig sah ich zu seinem Lächelnden Gesicht auf. Sein Körper fing bereits langsam an sich aufzulösen.
Ich versuchte mit meinem Chakra die Prozedur aufzuhalten, doch leider ohne Erfolg.

"Bitte, ich will dich noch nicht verlieren."

"Ich bin immer bei dir", flüsterte er.

Dann küsste er mich auf die Stirn und verschwand schließlich ganz.
Ich brauchte einen Moment um mich wieder zu fangen. Auf so viel Gefühl war ich nicht vorbereitet gewesen. Der Krieg ist jetzt bereits übler als zunächst angenommen.
Als ich Kamui beendete wartete Pakkun brav an Ort und Stelle.

"Gehts?"

Ich nickte und wischte mir eine verbliebene Strähne weg.

"Lass uns weiter gehen."

"Bevor wir aufbrechen, es ist noch jemand für dich angekommen",
meinte er und deutete neben meinen Fuß.

"Katsuyu!", rief ich freudig.

Sie kam mir gerade recht. Die Schnecke hatte genügend Informationen zu der Lage der fünf Kage und konnte auch meine Wunden heilen. Ich setzte sie auf meine Schulter und gab Pakkun das Zeichen um weiter zu gehen.

"Katsuyu, wie ist die Lage auf dem Schlachtfeld?"

"Die fünf Kage halten Madara weiterhin in schach, doch auch ihre Kraft hat irgendwann ein Ende. Madara hingegen scheint unbegrenzte Stärke zu haben."

Das klang beunruhigend und ich legte einen Zahn zu.
Kurzerhand schnappte ich mir Pakkun und warf ihn mir über die andere Schulter.

"Sag mal was soll das denn werden?"

"So geht es schneller, sag mir bloß bescheid wenn ich den falschen weg nehme."

Der Hund drückte seine Backe an meinen Hals.

"Du bist wirklich immer für eine Überraschung gut."

Auf dem Schlachtfeld angekommen, bot sich mir ein Bild des grauens. Überall lagen verwundete oder tote Ninjas. Es sah ähnlich aus wie damals beim Angriff von Pain, nur zehnmal schlimmer.
Pakkun sagte mir wo sie sich genau befanden, dann schickte ich ihn fort.
Als ich um die Ecke bog, kam mir Tsunade bereits entgegen geflogen.
Eine meiner dümmsten Ideen war, dass ich versuchte ihren sturz abzufangen. Madara hatte ihr ordentlich zugesetzt, sodass sie mich mit extremer Geschwindigkeit mit sich zog.

"Wasserversteck - Jutsu der Wasserwand."

Tatsächlich bremste uns das endlich.
Tsunade richtete sich langsam auf und klopfte sich den Staub von der Hose. Ihr Siegel war aktiviert. Von den Heilungskräften war jedoch nicht viel zu sehen. Zahlreiche Verletzungen überzogen ihren Körper.

"Tsunade", fing ich fassungslos an.

Sie sackte mit einem Ruck zu Boden. Ihr hinderte sie am Fall, indem ich sie an den Schultern stützte.

"Du bist da, wie schön. Ich weiß nicht wie lange wir noch durchhalten. Madara ist sehr mächtig und uns weit überlegen. Selbst zu fünft liegen unsere Chancen schlecht. Ah und Chakra wird auch bei jedem von uns immer knapper. Bei dir scheint das ebenso der Fall zu sein", sagte sie skeptisch und fühlte meine Stirn.

"Mach dir um mich keine Sorgen. Ich trommel die anderen Anführer meiner Division zusammen."

Über funk versuchte ich mal wieder Kontakt mit ihnen aufzunehmen.

"Shizune, Temari, Choujuurou, Darui und Akatsuchi, trefft euch mit mir auf dem Kampfesplatz. Wir müssen Madara eine Weile hinhalten, bis sich die Kage ein wenig erholt haben."

Der Hokage sah besorgt zu mir auf.

"Sky, das ist Selbstmord."

"Wir schaffen das und werden sie so lange wie möglich versuchen hinzuhalten. Tsunade, ich hatte eine Bitte von jemandem dir zu helfen und der gehe ich auch nach."

Sie lächelte und griff sich beherzt an die Brust.

"Dan."

"Ja", stimmte ich zu.
"Ich habe ihn auf den Weg hierher getroffen. Es war so schön ihn endlich kennenzulernen, auch wenn wir uns nur kurz unterhalten konnten. Jede Sekunde habe ich genossen. Er war in Sorge um dich. Ich schätze, wahre Liebe endet nichteinmal im Tode."

In Gedanken lehnte sich Tsunade an einen Baum und schloss die Augen um die Begegnung mit ihm Revue passieren zu lassen.

TEIL 2. Geschichten eines mutigen Ninjas - Sky (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt