"Paris!!! Kannst du dir das vorstellen?", seit zehn Minuten schrie sie es nun schon begeistert vor Francesca heraus. Sie beide saßen mitten in ihrer Lieblingsbar. Und seit zehn Minuten wiederholte Francesca ohne Unterbrechung den immer gleichen Satz: "Meine Hübsche! Das ist echt genial!". Dieses Mädchen hatte eine engelsreiche Geduld. Sie war eine echte Perle. "Ich bin echt froh, dass ihr diese schreckliche Geschichte jetzt hinter euch habt. Ich muss zugeben, dass ich mir gestern Abend furchtbare Sorgen gemacht habe...", sagte sie. "Tut mir leid... Ich hätte dich anrufen sollen, aber ich war zu fertig und außerdem... mit León zusammen.", entschuldigte sich Violetta. "Keine Sorge, ich dachte es mir schon.", Lisa rührte mit ihrem Strohhalm in ihrem Cocktail herum und blickte gedankenverloren auf den sich mischenden Saft. "Was wird er nun tun?", fragte sie ihn. " Er hält alle Trümpfe in der Hand, um sie fertigzumachen. Ich denke, sie werden ihr treiben noch bereuen.", sagte Violetta. "Und wegen des Autos, das dich fast über den Haufen gefahren hätte?", "Schwer zu sagen. Ich denke, dass es da eine Untersuchung geben wird und das Köpfe rollen. León hat schon einen Plan.", redete Violetta. Francesca seufzte heftig. "Na gut... Was für eine Geschichte.", "Ja...", "Weißt du... Ich mach mir um dich Sorgen.", sagte Francesca. "Warum? Ich bin jetzt doch nicht mehr in Gefahr, Francesca.", sagte Violetta. "Ich weiß, aber... dieser Vargas... ich habe Angst, dass solche Situationen bei ihm regelmäßig vorkommen.", redete Francesca weiter. "Hör auf. Die Steuerbehörde kommt ja nicht jeden Tag ins Büro und man versucht auch nicht jeden Abend ihn umzubringen.", sagte Violetta. "Ja... Aber was ich sagen will... Sein Leben ist abenteuerlich. Ich will nicht, dass dir das schadet.", erwiderte Francesca leise. "Fran...", Violetta legte ihre Hand auf die ihrer Freundin. Diese sah traurig drein, wirklich sorgenvoll. "Ich bin wirklich gerührt, dass du dir wegen mir Sorgen machst. Aber das musst du nicht. Ich weiß schon, was ich tue.", sagte Violetta gerührt. "Ja, ich weiß schon.", Fran zog ihre Hand zurück, lächelte Violetta zu und nahm sich ihr Glas. "Tut mir leid. Ich will dir nicht den Spaß verderben. Lass uns auf deine Reise nach Paris anstoßen.", Violetta spürte, dass Francesca die Sorgen von ihr fernhalten wollte. Violetta wusste, dass Francesca sich irrte. okay, die letzte Zeit war nicht einfach und man konnte allgemein nicht behaupten, dass das Leben mit León ein ruhiger Fluss war. Aber war es nicht gerade das, was Violetta suchte? War sie für ein Leben gemacht, dass ruhig in seinen Bahnen verlief und keinerlei Aufregung bereithielt? War nicht Langeweile für ein Paar erst so richtig tödlich? Die Gläser von Violetta und Francesca klirrten beim Anstoßen und sie lächelten sich gegenseitig zu, bevor sie einen Schluck nahmen. "Du wirktest jedenfalls fast schon verängstigt, als du León getroffen hast... Francesca, die taffe Femme Fatale, ist plötzlich ganz klein...", sagte Violetta und Francesca musste geniert lachen. "Warte, ich war einfach überhaupt nicht darauf vorbereitet. Und ich hätte fast mein Tablett fallen lassen.", verteidigte sich Francesca. "Oh ja... Das war der Vargas-Effekt...", sagte Violetta. "Ehrlich... Er hat Augen, die... einen um den Verstand bringen. Was für ein Charisma!", rief Francesca. "Das ist das Mindeste, was man sagen kann...", "Und dann diese Stimme.", "Oh ja." Violetta verharrte einen Moment lang nachdenklich und muss an Leóns Worte denken. Dieser Mann war wie ein explosiver Cocktail, der die Hormone der Frauen durcheinander wirbelte. "Und sein Chauffeur, Leibwächter oder was auch immer, ist auch nicht übel. Ein echter Mann und Beschützer... Ich muss zugeben, dass ich gern mal eine Tour auf der Rückbank seiner Limousine mit ihm machen will, um die Federung zu testen.", meinte Francesca. "Francesca!", rief Violetta und musste lachen. Violetta strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. "Schon gut Misses Rühr-mich-nicht-an. Das war ein Scherz.", sagte Francesca. "Diego ist auch nicht der Typ, der sowas machen würde.", sagte Violetta. "Oh? Noch ein guter Kerl? Ich hatte vergessen, dass du sie mir alle wegschnappst.", erwiderte Francesca. "Wenn du nicht so grantig wärst, könnte ich ihn dir ja vorstellen.", schlug Violetta vor. "Mmh... Ich weiß nicht so recht... Stell dir das mal abends vor... Du kommst mit deinem Milliardär raus und ich begleite euch, weil ich mir seinen Chauffeur gekrallt habe?", rief Francesca. "Ja... Klingt bizarr...", "Echt unheimlich. Nein, ich werde weiter mit den gewöhnlichen Typen ausgehen und hoffen, dass ich auch mal einen tollen Kerl treffe.", sagte sie und gab dem Kellner ein Zeichen, dass sie noch einen Cocktail nahm. "Willst du auch einen?", fragte Fran sie. "Sehr gern. Morgen geht es nach Paris, da kann ich ruhig ein Glas mehr trinken.", antwortete Violetta. "Ah ja stimmt. Die Dame fliegt nach Paris. Weißt du schon, was du mitnehmen wirst?", fragte Francesca. "Ein schönes Kleid und Spitzen-Unterwäsche.", "Natürlich.", "Und etwas, mit dem ich die Straßen von Paris entlang flanieren kann.", "Genau, ganz pragmatisch gedacht.", der Kellner kam und Francesca schenkte ihm ihr schönstes Lächeln. Wie charmant. "Ich stelle mir das Ganze schon vor... Ihr werdet in einer Limousine auf den schönsten und schicksten Straßen der Stadt vorfahren... Chanel, Louboutin, Dior... Die ganze Welt des Luxus.", sagte Francesca. "Das wäre die Erfüllung eines Kindheitstraumes... Mit meinen eigenen kleinen Füßen auf den Prachtstraßen zu wandeln - ich bin schon ganz aufgeregt.", sagte Violetta. "Mein armer Schatz... Wirst du mit diesem ganzen Luxus klarkommen?", fragte Francesca und machte sich über Violetta lustig. "Sei nicht neidisch. Das steht dir nicht gut zu Gesicht.", "Da hast du nicht unrecht.", Die beiden kicherten weiter vor sich hin, während sich die Bar Stunde um Stunde mehr füllte. Diese einfachen und unbeschwerten Momente unter Freundinnen hatten Violetta wirklich gefehlt.
Im Flieger blätterte Violetta durch das kleine Buch über Paris, dass sie sich heute Morgen gekauft hatte. Sie war schon ganz gespannt und aufgeregt. Zum ersten Mal flog sie in diese Stadt und wollte die Zeit natürlich richtig nutzen. Violetta war so sehr vertieft in ihrer Vorfreude, dass sie gar nicht bemerkte, wie León sie von der Seite aufmerksam beobachtete und den Zeigefinger auf seine Lippen gelegt hatte. Er saß ihr gegenüber und schaute wie immer eher lässig drein. Seine Augen funkelten vor Freude. Seine Finger spielten derweil tippelnd auf dem Leder des Sitzes eine ungezwungene Melodie. "Hast du dir schon überlegt, was du gern machen würdest?", fragte er sie. "Ich schaue nur ein bisschen... Warst du schonmal in Paris?", fragte sie zurück. "Ja. Für die Arbeit.", antwortete er. Innerlich war sie erstmal froh, dass es nur die Arbeit wegen und nicht mit einer seiner Eroberungen war. Allerdings kamen ihr gerade wieder die vielen Fotos von ihm mit den Models in den Sinn, was ihr im Herzen wehtat. Mit Sicherheit hatte er auf seinen Dienstreisen nicht viele einsame Nächte verbringen müssen... "Du bist sicher schon durch die halbe Welt gereist.", sagte sie. "Ich habe tatsächlich schon viele Städte gesehen. Aber nichts geht drüber, das alles mit dir zu teilen.", sagte er und Violetta wurde es ganz warm ums Herz. Das Gefühl, wichtig für ihn zu sein, ließ sie lebendig und geliebt fühlen. "Du fragst dich sicher, ob ich nicht schon ein Programm erarbeitet habe.", "Du hast bisher nur von Fantasien gesprochen.", sagte sie. Seine Lippen bewegten sich genussvoll und seine grauen Augen blinzelten vergnügt. Violetta bedauerte sofort den etwas schnippischen Ton ihrer letzten Worte. Oder auch nicht. Er beugte sich zu ihr vor und klappte das kleine Tablett, dass sie beide trennte, zur Seite. Er legte ihr eine Hand aufs Knie und seine Finger arbeiteten sich langsam bis zu ihren Oberschenkeln vor. "Es wäre doch spannend, sofort mit diesem Programm zu beginnen.", sagte er mit rauer Stimme. Es fuhr ihr wie ein elektrisierender Blitz durch den Körper. Sein fordernder Blick, die sinnlichen Bewegungen seiner Finger auf ihrer nackten Haut. All das versetzte sie in Ekstase. "Ich habe nichts gegen ein kleines Vorspiel.", sagte Violetta und befeuchtete ihre Lippen. Sie warf ihm einen lasziven Blick zu, während sie mit ihrem Absatz seine Wade streichelte. Violetta spielte mit dem Feuer und das fühlte sich gut an. Ein vielsagendes Lächeln zauberte sich auf sein Gesicht. Er drückte auf den Knopf, der neben seinem Sitz war. Die Stimme einer Stewardess ertönte sofort über den kleinen Lautsprecher: "Mister Vargas?". "Fräulein Castillo und ich arbeiten an einem komplizierten Projekt. Bitte stören Sie uns nicht auf diesem Flug.", "Sehr wohl, Mister Vargas.", ließ die Stewardess verlauten.
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𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓
FanfictionDie Geschichte gehört "Is It Love - Ryan" und wurde nur in der Violetta-Version geschrieben. Daher gehört der Inhalt den Entwicklern des Spiels. León Vargas, der Multimilliardär und Chef der Vargas Corporation ist der heißbegehrteste Junggeselle in...