꧁༺ 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 68 ༻꧂

330 5 7
                                    


Als Violetta die Augen öffnete stieß sie einen kleinen Seufzer aus. León lag nicht mehr neben ihr im Bett. Violetta legte sich auf den Rücken und es war noch immer dunkel. Die Sterne funkelten am Himmel und spiegelten sich auf der ruhigen Oberfläche des Meeres. Violetta griff nach ihrem Handy, welches auf dem Nachttisch lag. Es war 3.00 Uhr nachts. Sie rieb sich die Augen, setzte sich auf die Bettkante und schlüpfte in ihr Nachthemd. Ihre nackten Füße berührten das Holzparkett. Die riesige Glastür stand auf, sie schlüpfte hindurch und trat auf die Terrasse. Die nächtliche Luft tat gut, sie legte sich auf ihre Haut. Kein Windhauch war zu spüren und sie hörte das beruhigende Rauschen der Wellen. León stand mit nacktem Oberkörper ans Geländer der Terrasse gelehnt. Der Anblick war fantastisch. Er schaute konzentriert auf den Bildschirm seines Smartphones. Was machte er hier um diese Zeit? Vielleicht gab es ein Problem. Warum sollte er um diese Zeit auf sein? Violetta trat zu ihm und sprach ihn an: "León?". Als dieser sie sah entspannten sich seine Gesichtszüge auf einmal. "Was machst du denn hier? Du erkältest dich noch.", sagte er und kam zu ihr, um sie zu umarmen, nachdem er sein Handy auf den Tisch gelegt hatte. Seine Arme zu spüren war jedes Mal so angenehm. Sofort schmiegte sich Violetta an ihn und stieß einen Seufzer der Zufriedenheit aus." Warum bist du nicht im Bett?", fragte sie ihn leise. Ihre Nase war an seinem Oberkörper gedrückt und sie atmete seinen männlichen und beruhigenden Duft ein. "Ich habe mich hingelegt, dich beim Schlafen beobachtet und bin wieder aufgestanden, weil ich einfach nicht schlafen konnte.", sagte er und sie schaute ihn zögerlich an. "Warum kannst du nicht einschlafen?", "Ich weiß nicht... Das passiert mir oft.", sagte León leise. Er sah sie liebevoll an, was sie dahinschmelzen ließ. "Was hast du gemacht? Alles okay?", sie warf einen Blick auf sein Handy. "Ja, alles okay. Ich arbeite immer mal nachts. So nutze ich meine Schlaflosigkeit.". "Gibt es auch mal Momente, wo du nichts machst?", fragte Violetta und seine Lippen formten ein liebenswertes Lächeln. "Mein Kopf schaltet sich nie ab. Manchmal muss ich nachts aufstehen, um nachzudenken. Oder um eine Lösung für ein Problem zu finden und dann muss ich auch gleich alles notieren.", sie lachte spöttisch. "Also wenn ich nachts mal aufstehe, dann fällt es mir schon schwer, meine Bewegungen zu koordinieren. Über irgendwas nachzudenken oder Erleuchtung zu finden erscheint mir ziemlich unmöglich.", sagte Violetta und küsste sie sanft auf die Stirn. "Vielleicht weil du ein echtes kleines Murmeltier bist.", sie musste kichern, als er diesen Vergleich anbrachte. Es stimmte schon. Dies beschrieb sie ganz gut. "Ein kleines Murmeltier... Ja, dass passt ganz gut.", León küsste sie zärtlich auf die Nase. "Und du bist ein Nachtfalter. Oder eine Sternschnuppe... wunderschön, vergänglich, nicht zu fassen." Kommst du wieder mit ins Bett? "," Nein, ich bleibe noch ein wenig hier draußen. Ich brauche nicht allzu viel Schlaf. Drei oder Vier Stunden genügen mir.", Violetta sah ihn mit großen, staunenden Augen an. Diesmal sah sie bestimmt wie eine Waldeule aus. "Du bist ein Außerirdischer im Körper eines Apollos, stimmts?", fragte Violetta ihn. León musste herzlich lachen und nahm sie in seine schützenden Arme. "Mmh... Ich bevorzuge es, wenn du in mir den Apollo und nicht das grüne Männchen siehst.", "Aber selbst Aliens müssen sich mal ausruhen. Komm wieder ins Bett.", er lächelte ihr zu, nachdem er sich aus ihren Armen befreit hatte. "Lauf nicht weg. Ich hole uns ein bisschen Wasser.", sie lächelte ihm zu, aber ihr Herz war woanders. Irgendwas sagte Violetta, dass er ihr etwas verheimlichte. Also zumindest nicht alles erzählt, was diesen Abend anging. Bereute er es etwa, dass er sie mit zu sich hierher genommen hatte? Violetta wollte nicht, dass noch mehr Lügen zwischen ihnen standen. Diese hatten ihr schon zu sehr wehgetan. "Hey, mach dir nicht so viel Gedanken, meine Hübsche.", "Weißt du... manchmal... ist alles so verwirrend.". "Was denn?", "Die Art, wiebdu meine Gedanken zu lesen scheinst.", er küsste ihr auf den Handrücken und lächelte sie an. Dann sah sie, wie er weglief. Violetta setzte sich auf das Sofa und schaute hinaus auf den Strand. Jetzt in der Nacht lag er ganz friedlich da. Sie verstand, dass diese Stimmung beim Nachdenken helfen konnte. Als sie ihren Blick wieder in das Wohnzimmer richtete erregte etwas ihre Aufmerksamkeit. Sein Handy leuchtete auf. Ohne das sie spionierte, konnte sie sehen, dass eine Nachricht ankam. Das Handy lag nur wenige Zentimeter weg von ihrem Knie und Violetta konnte problemlos den Inhalt der Nachricht lesen. Ich gebe dir 24 Stunden. Ihr gefror das Blut. 24 Stunden wofür? Und wer schickte ihm diese Nachricht? Sie schaffte es nicht, den Absender zu erkennen bevor der Bildschirm wieder schwarz wurde. León war noch immer drin und Violetta zögerte. Nein, sie würde nicht an sein Handy gehen. Wenn sie jetzt schon mit sowas anfangen würde, dann würde ihre Beziehung nicht sehr lange halten. Aber er kam sowieso gerade wieder raus und hielt zwei Gläser Wasser in der Hand. León reichte ihr ein Glas und setzte sich neben sie. Sie nahm einen Schluck, war aber gedanklich woanders. Als noch einmal das Display aufleuchtete, weil er die Nachricht noch nicht gelesen hatte, sah sie wie automatisch in diese Richtung. Leicht nervös nahm León sein Handy, aber es war zu spät. Er wusste, dass sie alles gesehen hatte. "León... Was ist hier los?", "Das ist nichts... Eine Geschäftsbeziehung...". "Um drei Uhr morgens?", fragte Violetta. "Für die ganz Harten gibt es keine Pausen.", sagte er und Violetta sah ihn zweifelnd an. Sein Gesicht entspannte sich und er antwortete wieder so sicher, wie man es von ihm gewohnt war. "Ich bin nicht der einzige Firmenchef, der an Schlaflosigkeit leidet.", León zwinkerte ihr zu und nahm selbst auch einen Schluck. Violetta entspannte sich ein wenig. Sie konnte sich schon denken, dass einige Geschäfte nicht auf sich warten lassen könnten. Zumal er ja auch häufig mit Leuten von der anderen Seite der Erde zu tun hatte. Hier war es ja nicht genauso spät wie woanders. Sie war in Sorge. Die jüngsten Ereignisse schossen ihr sofort wieder in den Kopf. Wenn das nun eine weitere Drohung war...? Verhandelte León etwa gerade mit dem, der ihn drohte? Das würde Violetta bei ihm nicht überraschen. Inzwischen kannte sie ihn gut genug, um zu wissen, dass er sich auch selbst einbrachte, um ein Problem zu lösen. "Warum wolltest du es allen verheimlichen, dass wir hierher fahren? Warum hast du es nicht zumindest Hernández Bescheid gesagt?", fragte sie ihn. "Das habe ich dir doch gesagt. Ich wollte, dass wir ungestört sind.", antwortete er und steckte sein Handy ein. "Warum fragst du mich wegen Hernández?", er klang auf einmal etwas kühl. Ihre Fragen schienen ihn gereizt zu haben. "Weil er für deine Sicherheit verantwortlich ist, um die ich mir aich Sorgen mache.", sagte Violetta leise. León beruhigte sich wieder, als er sah, dass sie in Sorge war. "Hör zu. Alles wird gut. Hier sind wir nicht in Gefahr und die ganze Sache wird sich auch bald klären.", sagte León und Violetta sah traurig auf ihr Wasserglas. Sie würde sich wünschen, dass er ihr die Wahrheit sagte. Trotzdessen er sie mit her genommen hatte und sie über ihre Vergangenheit gesprochen hatten, ließ er sie im Unklaren. Er legte eine Hand auf ihren nackten Oberschenkel. Sie war warm und weich. Violetta zitterte ein wenig. "Mach dir deswegen keinen Kopf, okay? Ich habe alles unter Kontrolle. Ich würde dich niemals in Gefahr bringen, in dem ich dich hierher mitnehme.", "Ich weiß.", León legte eine Hand an ihre Wange und küsste sie sanft auf ihren Mundwinkel. "Du solltest dich wieder hinlegen, damit du morgen fit bist. Ich habe eine Überraschung geplant.", er stand auf und sah sie rätselhaft an. León reichte ihr die Hand als Bitte, ihm zu folgen. "Falls nötig, trage ich dich auch ins Bett dann besteht jedoch die Gefahr, dass ich die Chance nutze und mit dir noch etwas spiele.", sein unendlich schönes Lächeln erschien wieder in seinem Gesicht. Seine Attitüde des Playboys ließ sie kichern. "Mit mir spielen? Wirklich? Jetzt bin ich aber neugierig...". Plötzlich hob er sie hoch und trug sie auf seinen Armen wie eine Prinzessin ins Schlafzimmer. Violetta dachte zwar, dass sie ein paar Kilos zu viel auf den Rippen hatte, aber auf seinem Arm fühlte sie sich wie eine Feder." Husch husch ins Bett, kleines Mädchen! Morgen musst du munter sein.", sie kuschelte sich an ihn ran und gähnte. Die Müdigkeit überkam sie.

𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt