꧁༺ 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵 63 ༻꧂

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Als ihre Freunde aus dem Büro raus waren, suchte sie nach diesen tollen Nachrichten. Wie sie befürchtet hatte, hatten sich eine Menge Zeitungen auf die Story gestürzt. Violetta fand einen Schnappschuss von León und sich, wie sie sich in den Armen lagen und sich tief in die Augen schauten. Bei aller Objektivität, aber da fiel es schwer, nicht zu sehen, dass zwischen ihnen etwas lief. Sofort fühlte sie sich in die Situation zurückversetzt. Was sie in diesem Moment in seinen Armen gefühlt hatte war so stark... Ihr Herz begann sofort zu rasen. Das Gefühl war so beruhigend und angenehm. Violetta schüttelte den Kopf, um aus ihrem Tagtraum aufzuwachen und durchforstete weiter die Treffer ihrer Suche. Die Titel der Zeitungen zeigten "Schüsse in der Midtown", "Sie rettet ihn vor seinem Angreifer", "Der junge Golden Boy wird von einer jungen Unbekannten gerettet". Oh nein... Genau das, was sie befürchtet hatte. Zum Glück war das Foto von keiner allzu guten Qualität, allerdings genügte es, dass man sie darauf ganz gut erkannte. Violetta sollte jetzt nicht durchdrehen. Für sie interessierte sich eh niemand. Morgen hatten alle sie schon wieder vergessen. Violetta war einfach realistisch. Das, was die Magazine interessierte, war doch das wilde Leben des großen León Vargas und nicht jenes seiner kleinen Assistentin. Violetta fragte sich, wann genau dieses Foto gemacht wurde. Das war doch das reinste Chaos gewesen. Die Leute waren schließlich alle schreiend durcheinander gelaufen. Sie konnte sich gar nicht vorstellen, dass jemand auf die Idee kommen könnte, diesen Moment zu stehlen. Sie war wütend. Statt das irgendein Idiot mit seinem Handy Fotos machte, hätte sie sich gewünscht, dass jemand sie beschützt hätte. Violetta fluchte vor sich hin, als plötzlich Andrés reinkam und sie bei der Webrecherche unterbrach. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass er überhaupt geklopft hatte. Sie war überrascht ihn zu sehen, als er plötzlich vor ihr stand. "Tag. Kann ich mich setzen?", fragte er und Violetta ließ etwas überfordert von sich ein "Ehm, ja bitte." hören. Er sah sich kurz im Raum um und strich sich eine Haarsträhne zurück, bevor er fortfuhr: "Ich habe mal bisschen wegen deiner Persephone recherchiert.". Stimmt, das hatte sie ja völlig vergessen. "Hast du was gefunden?", fragte Violetta ihn und er nickte. Auf sie wirkte er etwas gleichgültig. Man könnte seine Antwort übersetzen mit: 'Klar hab ich was gefunden. Ich bin Andrés, das Informatik-Ass'. "Willst du es wirklich wissen?", fragte er erneut. "Klar. Was für eine Frage.". "Manchmal ist es besser, wenn die anonymen Leute... anonym bleiben. Wenn du verstehst, was ich meine.", sagte er und Violetta erwiderte: "Ja, es kann schon sein, dass ich etwas Unangenehmes erfahre, aber jetzt ist es zu spät und es gibt kein Zurück mehr.", "Wie du willst.", er drückte seinen Oberkörper nach vorn und stützte sich mit seinem Ellbogen auf den Knien ab "Es ist eine Frau.", begann er und Violetta runzelte die Stirn. Das hatte sie sich irgendwie schon gedacht. War ja logisch bei dem Namen. Es könnte eine Ex sein, die ihn noch immer liebt und der er das Herz gebrochen hatte. Und jetzt steigt sie all seinen Neuen hinterher." Ja und zwar so vom Typ... Reich.", Violetta sah ihn mit offenem Mund an. "Ich habe ihre IP-Adresse nach verfolgt. War ganz einfach.", meinte er und Violetta sah ihn an. Wirklich so einfach? "Ein Appartement in der Upper East Side, im Spießerviertel, auf den Namen einer gewissen Lara Martinez.", redete er weiter. "Lara...", wiederholte Violetta den Namen, als wäre jener eines Gespenstes. Andrés hob die Augenbraue und fragte: "Du kennst sie?". "Ja, also ich keine eine Lara, aber der Nachname sagt mir nichts.", antwortete sie ihm und er nickte. Er klatschte in seine Hände und stand auf. "Das wäre alles.", meinte Andrés. Das war genial! Bei Andrés musste man sich nicht rechtfertigen oder einem langen Verhör unterziehen. Man bat ihn um einen Gefallen und er kümmerte sich drum. Einfach so, doch es war trotzdem ein bisschen ungewöhnlich... "Danke Andrés.", sagte Violetta und stand auf. Er nickte. Als er die Tür öffnete hielt er noch einmal inne, drehte seinen Kopf zu ihr und sah sie an. "Ich habe übrigens nicht gedacht, dass du so mutig bist. Du hast mich überrascht, kleine Kriegerin.", sagte er. Sprachlos sah Violetta ihn an. Er zwinkerte ihr zu und verließ das Büro. Sie war überrascht, dass er keine Andeutung zu dem Vorfall mit Vargas gemacht hatte. Er wusste doch sonst immer alles. Bei jemanden, der ständig online war, kein Wunder. Als Violetta wieder allein war begann ihr Hirn zu rattern. Lara... Na das passte ja. Sie war schließlich über ihre Beziehung zu León auf dem Laufenden. Sie war ja sogar bei ihrem Streit dabei. Sie kannte ihren Blog und hatte ihr mehrere Male deutlich zu verstehen gegeben, dass sich Violetta von ihrem Bruder fernhalten sollte. "Aber dieser Nachname Martínez...". Plötzlich machte es in ihrem Hirn klick. Na klar doch... Sie hatte nicht den gleichen Namen wie León, weil sie ja seine Halbschwester war. Aber... Warum war sie dann beim letzten Mal so freundlich? So oder so sollte sie nicht übereilt urteilen. Es gab ja Tausende Laras. Das konnte sonst wer sein. Um es sicher zu wissen, suchte Violetta bei Google nach einer Lara Martínez. Dort stieß sie auf eine Facebook-Seite. Mit klopfenden Herzen klickte Violetta auf den Link. Als sie auf die Seite der famosen Persephone klickte fuhr es ihr durch den Körper. "Verdammt!", das war tatsächlich Lara. Was für eine Schlampe! Warum tat sie das? Das war, als ob ihr jemand ein Messer in den Rücken rammte. Violetta war sauer. Sie sprang auf und lief wild durch ihr Büro. Sie fluchte vor sich hin und gestikulierte mit den Armen. Dabei hatte Violetta begonnen die Schwester sympathisch zu finden... Na super! Sie hatte sich also doch nicht getäuscht. Violetta hätte es sich auch denken können. Es war einfach zu komisch, als sie sich plötzlich ganz anders verhalten hatte. Aufgebracht schickte Violetta eine Nachricht, um Laras Nummer in Erfahrung zu bringen. Sie musste das mit ihr klären, wie man es unter Frauen tat. Ihren Halbbruder hielt Violetta da raus. Lara hatte ein Problem mit ihr und Violetta würde sie zur Rede stellen. Während sie die Nachricht tippte sah Violetta nachdenklich zur Decke und verzog das Gesicht. Sie überlegte unter welchem Vorwand sie versuchen konnte, ihre Nummer zu bekommen. In ihrer Nachricht tat sie dann so, als wollte Violetta Lara wegen ihres Restaurantprojektes anrufen, weil sie sich ein paar Gedanken dazu gemacht hatte. Sie hoffte er fand das jetzt nicht etwas unpassend, zumal gerade heute. Wobei... Er konnte sowas ja auch schnell ausblenden. Es vergingen einige Minuten, die Violetta dazu nutzte, sich auf der Facebook-Seite von besagter Lara umzuschauen. Selbst dort wirkte sie immer so herzallerliebst und freundlich. Auf mehreren Fotos posierte sie mit anderen Menschen auf verschiedenen Gelegenheiten. Sie wirkte wie eine Frau, die total ausgeglichen war. So engelsgleich, dass man ihr sofort sein Leben anvertrauen würde. Den Engeln sollte man am wenigsten trauen. Denn Leute, die zu freundlich, zu zuvorkommend waren, waren oft die Schlimmsten. Ihr Handy vibrierte, denn León hatte ihr die Nummer seiner Schwester geschickt. Der Arme glaubte bestimmt, dass sich die Dinge zwischen Violetta und seiner Schwester endlich einrenken würden. Wenn er wüsste, was Violetta jetzt gleich tun würde... Nervös tippte sie die Nummer in ihr Handy. Violettas Blut kochte in ihren Adern, denn irgendwie war die Situation fast schon lächerlich. Es klingelte ein paar Mal, dann ging Lara schon ran. "Ja?", fragte sie in den Hörer. Es war Laras Stimme. Komischerweise standen Violetta beim Hören der Stimme die Haare zu Berge. Sie klang irgendwie falsch. "Lara? Ich bins Violetta.", sagte Violetta schnell. "Violetta?", fragte Lara und Violetta erwiderte: "Ja, Violetta Castillo.". "Oh. Hallo Violetta", Vilu spürte, dass Lara überrascht war sie am Telefon zu haben. "Dein Bruder hat mir deine Nummer gegeben.", sagte Violetta. Diese vernahm nur Schweigen. "Ich wollte... Ich würde dich gern treffen, weil... letztes Mal sind wir auf komische Art auseinander gegangen.", redete Violetta weiter und bekam nur ein "Ja" zur Antwort. Auf einmal räusperte Lara sich und wirkte etwas sicherer. "Entschuldige bitte, Violetta. Ich bin ein bisschen durcheinander wegen dem, was gestern Abend passiert ist.", sagte sie dann. Lara war also auf dem Laufenden, wie die gesamte Stadt. "Du... Geht's dir gut?", fragte Lara sie dann. "Ja, nur ein bisschen flattrig. León hat mich gestern Abend nach Hause gebracht und ist bei mir geblieben.", Violetta wusste, dass Lara das jetzt nicht hören wollte. Genau deshalb hatte sie es ja bewusst so gesagt. Lara schwieg, also hatte das wohl gesessen." Oh. León hat mir erzählt, was passiert ist, aber ich habe ihn noch nicht gesehen.", meinte Lara." Ja, er hatte viel zu tun mit der Polizei und auch mit der Arbeit.", erwiderte Violetta und musste sich zusammenreißen nicht noch was Falsches zu sagen. Violetta wollte ihr nicht am Telefon sagen, dass sie wusste wer Persephone war. Das wollte sie schon von Angesicht zu Angesicht sagen. Weshalb sie Freundlichkeit vorheuchelte. "Können wir uns vielleicht am späten Nachmittag zu einem Drink treffen?", fragte Violetta zaghaft. Sie wollte Lara zu nichts drängen, denn sie spürte das Lara zögerte. "Okay, aber ich kann nicht lange bleiben. Ich bin danach in der Stadt zum Essen eingeladen.", nahm sie das Angebot an. "Kein Problem. Bis später also. Ich schicke dir ne Nachricht mit der Adresse.", sagte Violetta und Lara erwiderte: "Sehr schön. Bis später.". Als Violetta aufgelegt hatte, sah sie ihr Handy an. Dieses Mädchen war eine echt gute Schauspielerin und das verhieß nichts Gutes.

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So das Kapitel ist zwar etwas kurz geworden, aber ich hoffe es ist nicht so schlimm. Im nächsten Kapitel werden wir Laras wahres Gesicht zu sehen bekommen. Wie es aussieht? Ja, lasst doch mal was hören, wie ihr euch, ihr wahres Gesicht vorstellt. Ich weiß, in den ersten paar Kapiteln heißt Lara "Vargas" mit Nachnamen, aber da sie ja nur Halbgeschwister sind fand ich es logischer, dass sie nicht den gleichen Namen tragen. Weshalb ich den Fehler in den vorherigen Kapiteln noch abändern werde. Zumindest sobald ich Zeit habe und nicht mehr so gefangen bin, in meiner Zeit.

Bis dann.

𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt