Vargas lief auf und ab, während Violetta wie angewurzelt in ihrem Sessel saß. Wenn sie könnte, würde sie gern darin versinken. „Man gibt niemals einem Journalisten seine Schwächen preis. Niemals!", sagte er und sie erwiderte leise: „Es ist doch keine Schwäche menschlich zu sein und seine Familie zu lieben.". „In der Geschäftswelt gibt es keine Menschlichkeit Miss Castillo! Und dort ist auch kein Platz für Gefühle!", fuhr er sie erneut an. Er hatte recht. Sie wusste, dass er sich nicht verwundbar zeigen durfte. Nicht mit dieser Stellung, die er innehatte. „Glauben Sie, ich wäre dort, wo ich jetzt bin, wenn ich auf Gefühle Rücksicht nehmen würde?", fragte er und sie antwortete leise: „Nein, womöglich nicht... Keine Ahnung.". „Es gibt keinen größeren Fehler, als Gefühle zu vermischen Miss Castillo. Die Entscheidungen sind zu schwer. Die Herausforderungen sind zu groß, als dass man sie blind meistern könnte.", sagte er. Wie traurig! Dieser großartige Mann, der ihr gegenüber stand hatte keinen Sinn für die wirklich wichtigen Dinge. Er war nun so hoch aufgestiegen und wusste doch nichts von der Welt. „Glauben Sie wirklich, ich könnte mir erlauben eine Schwäche zu zeigen, wenn es um Entscheidungen geht, ein Unternehmen zu schließen und hunderte Menschen zu entlassen? Dutzende Aasgeier warten doch nur auf einen Fehler von mir, um meinen Platz einzunehmen. Können Sie darin sowas wie Menschlichkeit erkennen?", fragte er und sie konnte sich ihre Antwort nicht verkneifen: „Oh, ich habe schon erkannt, dass in ihrer Welt alles nur oberflächlich ist. Es ist ja auch nicht menschlich, auf einer Auktion auf ein Mädchen zu steigern...". Plötzlich stockte ihr der Atem. Sie hatte gerade ohne nachzudenken gesprochen. War ihr eigentlich klar, dass sie gerade mit ihrem Chef sprach? Dieser seufzte laut und schaute durch das Fenster hinaus in den Himmel. Sie wusste genau, was er jetzt gleich sagen würde: „Sie sind gefeuert! Ende der Diskussion!". „Ich hätte Ihnen niemals schon so zeitig vertrauen dürfen...", sagte er und ihr platzte endgültig der Kragen. Diesmal reichte es ihr, dass sie sich so angehen lassen musste. Sie stand geschwind auf, lief ein paar Schritte und stellte sich vor ihm hin. „Vielleicht sollten Sie sich eher etwas Zeit nehmen mich auf meine Aufgaben vorzubereiten, als mich direkt in den Löwenkäfig zu stoßen.", sagte sie laut. Sie war sauer und ballte ihre Hände zu Fäusten. Ihr Herz raste. Dieser Mann war ein Kopf größer als sie und sah sie auf eine bedrohliche Art von oben herab an. „Mit dieser Journalistin habe ich getan, was ich konnte. Und wenn wir hier schon dabei sind uns Vorhaltungen zu machen, dann sollten Sie wissen, dass ich mit etwas anderem gerechnet hatte, als ein People-Magazin" Sie laden bei mir immer die niederen Arbeiten ab, während Sie sich um die wichtigen Dinge kümmern.", sagte sie und er sah sie von oben herab an. Sie sah, wie sein Kinnmuskel arbeitet und er seine Augen zusammenkniff. Er war beeindruckend, aber sie ließ sich keine Angst machen. „Ich habe Ihnen wichtige Projekte übertragen, die Sie nicht bearbeiten konnten. Mal so nebenbei.", sagte er. Sein Ton war hart und bissig. Er wollte sie kleinkriegen. „Ach und welche bitteschön?", fragte sie ihn und er antwortete: „Sie waren nicht streng genug. Sie haben sich, wie eine Anfängerin manipulieren lassen.". „Manipulieren?", fragte sie. Sie glaubte es einfach nicht. „Die Leute machen das, was Sie wollen. Ihre verrückten Allüren interessieren die einfach nicht. Mal so nebenbei.", sagte sie und er ging einen Schritt zurück, um sie mit einem spöttischen Lächeln anzusehen. „Sie wollen mir jetzt also eine Lektion im Management geben...?", fragte er und sie erwiderte: „Nicht doch... Niemand erteilt dem großen León Vargas eine Lektion... Ich weiß.", Sie drehte sich weg. Sie hatte keine Lust auf diesen sinnlosen Streit. Auf einmal spürte sie seine Hand an ihrem Arm, die sie zurückzog. Als sie sich umdrehte, um ihn böse anzusehen befand sich sein Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem. Sie sah ihm tief in seine grauen Augen, ohne irgendetwas dagegen tun zu können. „Management, Miss Castillo, bedeutet nicht, dass Sie in Ihrer kleinen Komfortzone bleiben und es sich gut gehen lassen. Und erst recht machen Sie sich keine Freunde. So ist es nun mal.", sagte er und ließ ihren Arm in dem Moment los, als er das letzte Wort sagte. „Da irren Sie sich.", sagte sie. Diesmal sah er sie mit einer fast schon verletzten Intensität an. Sie war glaube etwas weitergegangen, als das was eine Beziehung Assistentin-Chef normalerweise erlaubte... Aber egal, ob nun Chef oder nicht, er blieb ein Mann mit all seinen Schwächen. Sie hielt seinem Blick stand. Sie wusste, dass sie zu weit gegangen war, um noch einen Rückzieher machen zu können... Er sah sie leise an, als hätte sie ihm DIE Nachricht des Tages oder des ganzen Jahres überbracht. „Mir ist egal, ob Sie einverstanden sind oder nicht.", antwortete er. Wie beleidigend... Sie wollte ihm am liebsten ganz ungeniert eine entsprechende Antwort entgegenschmettern, aber sie schaffte es nicht, dies im gleichen Stil zu tun, wie er. „Was ist eigentlich Ihr Problem? Zwingt Sie jemanden die Rolle des unnahbaren und unfehlbaren Mannes zu spielen? Sie haben das Recht auch mal etwas mehr menschliche Wärme zu zeigen.", sagte Violetta. Auf einmal näherte er sich und griff erneut nach ihrem Arm. Er zog sie regelrecht an sich und drückte sie gegen seinen Oberkörper. Die Intensität seiner Handlung lähmte sie regelrecht, zumal diese unanständige Nähe in ihr, Gefühle hervorrief, die sie eigentlich gar nicht zugeben wollte. „Bin ich jetzt wärmer Miss Castillo?", fragte er sie leise. Seine Stimme war ganz rau. Seine Lippen waren nur wenige Zentimetern von ihren entfernt. Sie spürte seinen warmen Atem auf ihrer Haut und roch seinen sinnlichen und männlichen Duft in ihrer Nase. „Was tun Sie da?", fragte sie leise. Tief in ihr drin sagte etwas, dass sie das gleiche schon einmal gespürt hatte und dass sie es nochmal spüren wollte. Sie waren gerade dabei eine Grenze zu überschreiten und danach gab es kein Zurück mehr, aber sie hatte die Kraft nicht zu widerstehen. Die Anziehung war zu stark...
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𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓
FanfikceDie Geschichte gehört "Is It Love - Ryan" und wurde nur in der Violetta-Version geschrieben. Daher gehört der Inhalt den Entwicklern des Spiels. León Vargas, der Multimilliardär und Chef der Vargas Corporation ist der heißbegehrteste Junggeselle in...