„Vielen Dank, dass Sie alle gekommen sind. Diese Veranstaltung ist für unsere Stiftung von immenser Wichtigkeit. Jeder von uns kann auf seine individuelle Art und Weise dabei behilflich sein, dass unsere Welt ein wenig besser und lebenswerter wird. Vor allem für die Kinder unseres Planeten. Dank Ihrer Spende haben mehrere Familien in Afrika nun Zugang zu Trinkwasser, zu medizinischer Versorgung und zur Bildung. Mein Unternehmen forscht und arbeitet in allen Teilen der Welt, um das Leben eines jeden Einzelnen zu verbessern. Wir wollen unsere Methoden niemanden aufzwingen, aber wir bringen der Bevölkerung vor Ort bei, unsere Technologien zu nutzen, sodass sie an Autonomie und Unabhängigkeit gewinnt.", sagte er. Violetta hatte nur Augen für ihn. Sie schaffte es nicht ihren Blick von ihm zu lösen. Er hatte die Fähigkeit, die den ganz großen Rednern eigen war, die Zuhörer zu fesseln und mit in seine Welt zu nehmen. „Wie sagte Einstein doch so schön ‚Das Wort Fortschritt bedeutet nichts, solange es noch unglückliche Kinder gibt.', Diese Sinnsuche treibt mich seit Jahren an und ich möchte Sie einladen, durch ihre Großzügigkeit, unsere Stiftung bei Ihren auf Wohltätigkeit angelegten Projekten zu unterstützen. Ich wünsche Ihnen einen wundervollen Abend und danke an dieser Stelle dem Guggenheim-Museum, dass es uns auch dieses Jahr wieder empfängt. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.", beendete Vargas seine Rede. Unter dem Applaus der Gäste trat er vom Pult weg. Demütig bedankte er sich durch ein einfaches Kopfnicken und entfernte sich. Die Gespräche begannen von Neuen, es wurde viel gelacht. Er wurde sofort von mehreren Leuten umlagert. Violetta betrachtete die Ansammlung von Menschen und ihr beinahe ohrenbetäubendes Geplauder. Sie fand das nicht unschön. Um ehrlich zu sein, mochte sie es, an Orten zu sein, wo viele Leute waren. Nichts machte ihr mehr Angst als die Einsamkeit. Ein junges Mädchen im Kostüm bat ihr freundlich ein glas Champagner an. Vorsichtig nahm sie ein Glas vom Tablett und lächelte ihr dankend zu. Die Kellner waren bereits dabei die Plastikabdeckungen, von den kleinen Häppchen zu entfernen. Sie ging rüber, um in der Manier eines Aufpassers zu schauen, ob alles so angerichtet wurde, wie sie es vorhergesehen hatte. Tatsächlich schien alles okay zu sein. Alles sah überaus köstlich aus und sie bekam auch schon Appetit. Jedoch zog sie es vor zurückhalten zu bleiben und alles diskret zu beschauen. Sie war ja nicht hier, um eine kulinarische Reportage zu machen. „Miss Castillo.", sagte eine Stimme hinter ihr. Diese Stimme... Inzwischen kannte sie diese Stimme nur all zu gut. Sie sorgte jedes Mal dafür, dass ihr ein kalter Schauer über den Rücken herunterlief. Es war die Stimme von Vargas. Sie drehte sich um und da stand er, kit seinem umwerfenden Lächeln. „Mister Vargas. Guten Abend.", sagte sie und er meinte: „Danke, dass Sie gekommen sind.". Violetta erwiderte: „Danke Ihne, dass Sie mich eingeladen haben und danke für das Kleid, die Schuhe und die Ohrringe.". Er war einen kurzen Blick auf ihr Kleid und hob eine Augenbraue. „Es gehört Ihnen.", sagt er und sie erwiderte vollkommen verdattert: „Sie scherzen.". „Ganz und gar nicht.", sagte er. Wenn er ihr dieses Wunderwerk tatsächlich schenkte, dann würde sie es sicherlich nicht ablehnen. „Oh... ähm... Dankeschön.", sagte sie nur und er antwortete: „Ich bin es, der Ihnen danken muss. Sie sind heute Abend absolut göttlich.". Violetta lief knallrot an. Her mit der Feuerwehr! „hat Ihnen meine Rede gefallen?", fragte er. „Ja, sie war sehr gelungen. Sie scheinen den Direktor des Museums sehr gut zu kennen.", antwortete sie und er erwiderte: „Ich kenne ihn seit vielen Jahren. Er gehört zu denjenigen auf die ich in dieser Stadt bauen kann, wenn es um die Organisation von Dingen geht. Gefällt Ihnen Ihr Werk?". Violetta runzelte die Stirn und war nicht ganz so sicher, was er damit sagen wollte. „Das Buffet.", sagte er, als er ihren blick bemerkte. „Oh. Ja. Ich habe geschaut, ob alles am rechten Platz ist.", antwortete sie ihm. Er schien ein wenig amüsiert zu sein, was ihren Hang zur Perfektion betraf. Vielleicht erinnerte ihn das ja an jemanden. Plötzlich wurden sie von einem Mädchen unterbrochen. Sie musste mit ihrem Augen zwinkern, um sich zu vergewissern, dass ihre Fantasie ihr keinen Streich spielte. Aber nein, es war sie tatsächlich. Die fabelhafte Brünette von letztem Mal. Die junge Dame warf sich ihm fast schon um den Hals. Alles andere hätte sie auch überrascht. Offensichtlich war es ihre Art die Leute zu begrüßen. Violetta wandte ihren Blick ab, damit man ihr nicht ansehen konnte, dass es ihr gerade so gar nicht gefiel gestört zu werden. „Lion! Deine Rede war perfekt. Zwischen zwei Foie-Gras-Häppchen hast du mich richtiggehend gefesselt. Verzaubert, hingerissen und erobert!", sagte sie. Lion? Wer glaubte sie denn, wer sie war, damit sie diese dämliche Verniedlichung verwanden durfte? Vargas lachte aus voller Brust und legte einen Arm, um die zarten Schultern der jungen Brünette. Diese liebevolle Geste ließ Violettas Haare zu Berge stehen. Je länger sie den beiden zusah, desto mehr überkam ihr der Verdacht, dass das alles zu vertraut wirkte, als dass zwischen den beiden wirklich etwas Intimes laufen könnte. Vielleicht eher wie Sandkastenfreunde? „Ich habe dir doch schon mehrmals gesagt, dass man das Ende einer Rede abwartet, bevor man sich auf das Buffet stürzt.", sagte er und sie erwiderte: „Oh... na du weißt ja, wie viel ich von regeln halte.". Violetta war verdutzt bis er Vargas uns endlich einander vorstellte. „Miss Castillo, darf ich vorstellen? Meine kleine übermütige Schwester Lara.", aus seiner Stimme konnte man eine Mischung aus Zuneigung und Überdruss heraushören. Hätte sie sich ja auch denken können... Seine kleine Schwester. Na klar doch! Sie war wirklich erleichtert, als würde sich vor ihr ein völlig neues Feld von unbegrenzten Möglichkeiten eröffnen. Allerdings vertrieb sie diesen Gedanken gleich wieder aus ihrem Kopf. Es stand außer Frage, dass irgendwas zwischen ihr und ihm laufen könnte. „Weißt du eigentlich junge Dame, dass die Häppchen, die du dir ungeniert in den Mund gestopft hast, von meiner neuen Assistentin zusammengestellt wurden, die gerade vor dir steht?", fragte er und sie erwiderte nur ein Oh. Lara grüßte Violetta freundlich. Sie verlor sofort ihren Enthusiasmus. Violetta spürte, dass sie auf einmal zurückhaltend war. Sie glaubte sie begegnete allen Frauen, die sich ihren Bruder näherten mit einer natürlichen Skepsis. „Lara will in Cancún ein Restaurant eröffnen. Allerdings ist sie zwar eine Genießerin, muss aber bezüglich der Geheimnisse der Gastronomie noch einiges lernen.", sagte Vargas, worauf hin sie seinen Namen erbost rief. Er musste aufs neue Lachen und Violetta hatte so ihre Probleme mit dieser Form der Verniedlichung. Sie entdeckte gerade eine neue Facette des großen León Vargas. Etwas viel Menschlicheres und weniger Beunruhigendes, als das Bild, dass er sonst abgab. Als würde er in der Gegenwart seiner Schwester in der Rolle des großen Bruders, die ganze Härte des Unternehmenschef abstreifen und zum Menschen werden. Wenn Francesca hier wäre, wüsste sie, was sie mir sagen würde... ‚Du verknallst dich gerade auf übelster Weise.' Ein Mann vom Typ Banker gesellte sich zu ihnen und gab ihm die Hand. Vargas ließ sich freundlich in beschlag nehmen. Wahrscheinlich gehörte dies zu seinem Job. Trotzdem war sie enttäuscht, dass man ihn ihr so schnell weggenommen hatte. Denn so stand sie auf einmal mit Lara allein da. Violetta hatte keinen blassen Schimmer, über was sie sich mit ihr unterhalten sollte. „Also Sie wollen ein Restaurant eröffnen? Das ist eine gute Idee.", sagte sie. Lara lächelte ihr freundlich zu und sagte: „Ja, aber das steckt alles noch in den Kinderschuhen. Entschuldigen Sie mich, aber ich habe gerade eine alte Bekannte gesehen.". Sie machte sich auf in die Richtung einer etwa 50-jährigen Frau aus dem Staub, die ihr freundlich zulächelte. Violetta seufzte leise und sah sich um. Sie hatte keine Ahnung, was sie jetzt machen sollte. Violetta war ganz allein, also hielt sie Ausschau nach Broduey, aber auch er war beschäftigt. Er unterhielt sich mit einem Pärchen in den Dreißigern. Sie kannten sich offenbar ziemlich gut. Naja, dann stürzte sie sich eben aufs Buffet. Sie war gerade dabei ihren dritten Happen das Zusammenspiel von Ingwer mit Lachs und Schnittlauch zu analysieren.

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𝐿𝑒𝑜𝑛𝑒𝑡𝑡𝑎 - 𝑉𝑒𝑟𝑙𝑖𝑒𝑏𝑡 𝑖𝑛 𝑑𝑒𝑛 𝐶𝒉𝑒𝑓
FanfictionDie Geschichte gehört "Is It Love - Ryan" und wurde nur in der Violetta-Version geschrieben. Daher gehört der Inhalt den Entwicklern des Spiels. León Vargas, der Multimilliardär und Chef der Vargas Corporation ist der heißbegehrteste Junggeselle in...